Ein verrücktes Jahr geht zu Ende. Wir gehören zu den Glücklichen. Wir haben niemanden an Covid-19 verloren, hatten immer unser festes Einkommen und ja, wir sind nicht ungern zu Hause. Für uns war es also trotz allem ein gutes Jahr.
Wunderberry im Corona-Jahr
Die treuen Verfolger wissen, dass wir auch dieses Jahr nicht aufs Reisen verzichtet haben:
Sobald der Bund die generelle Reisewarnung fallen liess, haben wir die Lage über mehrere Wochen beobachtet und uns an die wenigen Ländern gehalten, die auf der sogenannten “White-List”, oder nennen wir sie “Allow-List”, standen. Die einen fanden’s super, dass wir dennoch gereist sind, weitere nannten uns eine “coole Socke”. Wieder andere waren der Meinung, dass sie zwar nicht reisen würden, aber es “okay” finden, wenn wir trotzdem hingehen, weil sie uns kennen und wissen, dass wir das Ganze sehr überlegt angehen und uns dementsprechend verhalten. Unser Kriterium war stets, dass wir andere nicht in Gefahr bringen würden.
Weitere fanden, dass absolut unkuuhl. Eine Meinung, die wir auch akzeptieren.
Wir versuchen das bestmögliche Leben zu leben, mit allen Einschränkungen, die es eben gibt und die es zu respektieren gilt. Das heisst auch Mehraufwände, Mehrkosten und auch Unsicherheit in Kauf nehmen. Kollektives “Traurig-Sein” und generelles “Aufregen” liegt uns nun mal so gar nicht.
Ich glaube, ich werde noch lange nicht müde zu erzählen, dass ich mich teilweise sicherer im Busch in Ruanda fühlte, als in der Briger Altstadt. Ich meine sogar – Stefan möge mich korrigieren, wenn er das nicht so empfindet – , dass das was wir in Ruanda zu Covid-19 gesehen und gelernt haben, uns weiter im Umgang mit dem Virus hilft. Afrika kämpft schon viel länger mit Viren, als wir es tun. Dort hinterfragen die Menschen keine Masken und keine Impfungen.
Neulich habe ich, und ich zitiere das gerne, “den leider vielleicht besten Text zur Pandemie gelesen”. Dieser deutet an, dass wir künftig mehr mit solchen Viren leben müssen. Wir müssen also Lösungen suchen, wie wir unser Leben an die Umstände anpassen können.
Und obwohl wir unser liebstes Hobby ausführen konnten: Es war ein Jahr des Verzichtes. Wir halten Abstand zu unseren Eltern und Grosseltern. Wir umarmen nicht. Wir sitzen teilweise mit Maske bei den Grosseltern. Wir haben ein anderes Weihnachten, als sonst gefeiert. Das fällt uns alles andere als leicht. Kurz vor Weihnachten meine Grosseltern nicht in die Arme schliessen zu können und aufs gemeinsame Mittagessen zu verzichten, hat arg an mir genagt.
Es gab wenige Vorteile: So sehr ich die Abstände in Supermärkten mag, leere Flughäfen geniesse, das müssige Händeschütteln im Büro keine einzige Sekunde vermisse, Remote-Arbeiten noch nie so einfach war und als alleinige Touristen durch den beliebten Nationalpark latschen kann: 2021 braucht’s ein Bugfixing!
Wunderberry im 2020
Das Jahr war aber nicht nur von Corona geprägt:
Stefan hatte einen internen Stellenwechsel und führte zusammen mit zwei Teamkollegen eine neue Methodik ein und das komplett im Homeoffice. Ich habe die schönste Schmalspurbahn der Welt verlassen und bin zurück zur grossen Schwester zurückgekehrt. Dem Online Marketing habe ich den Rücken gekehrt und “deale” nun mit dem Wissen der grossen Schwester.
Manche Arbeitskollegen habe ich aufgrund der aktuellen Situation so noch gar nie zu Gesicht bekommen. Ich bin ja gespannt, ob wir bis Go Live uns doch mal noch physisch in einem Büro treffen.
Unsere lang ersehnte Reise konnten wir aufgrund des Käfers “nur” zur Hälfte ausführen. Der Dschungel hat uns einiges gelehrt und wir haben sogar – obwohl wir gar nicht wollten – eine Anaconda gesichtet. Dafür hat uns die Pünktchen-Schildkröte wieder mehr Freude bereitet. Mit Tobago haben wir die rohe Karibik kennengelernt. Und Kolumbien ist grossartig. Grossartig in seiner Landschaft und seiner Vielfältigkeit.
Wir haben zudem so viel gekocht wie noch nie und haben teilweise “so die Welt bereist”.
Leider haben wir auch jemanden aus dem nahen Umfeld verloren. Ein Trost, dass wir trotz der Pandemie im Familienkreis Abschied nehmen konnten 🕯.
Wir sind viel gewandert und somit etwas weiter mit unserem Weg durch die Schweiz. Viele Bergbahnen haben wir besucht, waren auf dem Segelboot (sofern ich nicht gerade ungeschickt wie eh und je herunterfalle), trafen kleinere und grössere Affen und genossen die Zeit zu zweit. Die Nintendo Switch wurde häufig fluchend und strahlend mit “Overcooked 2” genutzt – ein tolles Co-Working-Spiel.Der Höhepunkt war aber ganz klar der September 😀.
Wunderberry Analytics
Auch aus der Reporting-Ecke gibt es etwas zu berichten: Der beliebtester Beitrag in diesem Jahr war der Artikel über das Genussatelier von Gianni. Mehrere Wochen bescherte uns dieser Artikel über 2000 neue Webseitenbesucher – pro Woche versteht sich.
Aktuell im Trend ist folgender Tagebuch-Eintrag, der so gar nicht nach SEO-Kriterien geschrieben ist: Der Tagebucheintrag Tag 8 von Suriname. Lustigerweise wird gerade häufig nach “Zahnbürste Suriname” gegoogelt und weil das Internet dazu nicht viel weiss, landet man eben auf unserem Beitrag. Wer “Suriname” bei Google Maps eingibt, findet dort das “Gebiet Zahnbürste”. Ob sich da jemand bei Google einen Scherz erlaubt hat oder das Gebiet von einem Piloten so benannt wurde, weil es eben wie eine Zahnbürste aussieht, konnte uns noch niemand beantworten.
Auch weitere regionale Artikel laufen gerade wieder in Hochform aufgrund der aktuellen Situation.
Wunderberry 2020 in Bildern
Und nun: 12 + 1 Bild + 1 Satz zu unserem Jahr.
Danke fürs treue Mitlesen. Unser Vorsatz für 2021 für Wunderberry? Reise-Artikel zeitnaher ins WWW meisseln und wieder etwas regionaler in die Tasten zu hauen 🤓. Rutschet güät und heit cha Sorg.
Januar 2020
Als Umarmen noch ungefährlich und „Masken“ ein Fasnachtsding waren.
Februar 2020
Abschiedsgeschenk der schönsten Schmalspurbahn der Welt und als alles noch lustig war.
März 2020
Auf unserer langersehnten Reise – an Stefan’s 40. Geburtstag (Blogpost folgt).
Ein leerer Paris-Gare-de-Lyon am 16.03.2020, am zweiten Tag des Lockdowns in Frankreich.
April 2020
Daheim und die Welt „kochend am Bereisen“.
Mai 2020
Nahezu jeden Weg von der Haustüre aus bestritten.
Juni 2020
Die Bergbahnen wurden geöffnet (Blogpost folgt).
Juli 200
Der Hitze entflohen und uns in die Nähe oder ins Wasser begeben.
August 2020
Eine Woche Remote-Work in Grindelwald.
September 2020
Auf der Suche nach dem grössten Affen.
Oktober 2020
Die Weichen fürs 2021 gelegt 💍.
November 2020
Dezember 2020
W e i h n a c h t e n einmal a n d e r s.
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