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Rundreise Französisch Polynesien: 6 + 1 Inseln, die Du gesehen haben musst

Rundreise Französisch Polynesien: 6 + 1 Inseln, die Du gesehen haben musst

Französisch Polynesien, Ozeanien

Französisch Polynesien kennen die wenigsten. Wenn man aber Tahiti oder Bora Bora nennt, kommt vielen ein „Aha!“ über die Lippen. Wir haben das Paradies im Pazifischen Ozean besucht und während vier Wochen auf einer Rundreise Leute, Kultur und die Natur kennengelernt. Wir verraten welche 6 + 1 Inseln, die Du gesehen haben musst und welche uns speziell gut gefallen haben. Allez-y!

Französisch Polynesien: Lage und Anreise

Wie der Name vermuten lässt, gehört Französisch Polynesien zu Frankreich und liegt in Polynesien, hat aber eine eigene Verfassung und gehört nicht zur EU. Anders als beispielsweise Französisch Guyana. Das Land umfasst eine Fläche von fast der Grösse Europas und besteht aus 118 Inseln und Atollen. Diese sind wiederum zu fünf Archipelen zusammengefasst.

Wenn wir von Europa nach Französisch Polynesien fliegen, sind wir praktisch am anderen Ende der Welt. Weiter weg von zu Hause ist geografisch nicht möglich. Und wir befinden uns mitten im Pazifischen Ozean. Rund herum ist nur Meer und sonst nichts. Gegen Norden kommt irgendwann Hawaii, im Süd-Westen liegt Neuseeland.

Und doch sind die Inseln gut zu erreichen: Die Hauptinsel Tahiti hat einen internationalen Flughafen, welcher von zahlreichen Fluggesellschaften angeflogen wird. Aus Europa bietet sich sicher die Air France an; aus Amerika reist man mit United an. Als Spartipp können wir die eher unbekannte Billigairline French Bee empfehlen. Wir haben einen sehr guten Preis bezahlt und trotzdem einen komfortablen Flug erlebt. Einziger Wehrmutstropfen: Trotz des langen Fluges ist kein Essen im Preis enthalten – was wohl eher mich als Andrea stört. Wir hatten zudem einen Nachtflug, weshalb das nicht weiter schlimm war.

Inselhopping Tahiti, Bora Bora und weitere Inseln: Air Tahiti Pass und Fähre nach Moorea

Nur für ein paar Tage hierhin zukommen und einfach Tahiti und Bora Bora zu besuchen, kam für uns nicht in Frage. Wenn wir schon um die halbe Welt fliegen – nach Panama, Peru und Chile auf unserer Hochzeitsreise – , wollen wir die Gegend richtig geniessen. Mit 118 Atollen und Inseln ist die Auswahl aber sehr gross. Im Internet gibt es viele Erfahrungsberichte und Empfehlungen, sodass wir uns am Schluss für sieben Inseln entschieden haben.

Also war für die nächsten vier Wochen ein richtiges Inselhopping angesagt. Aber wie gelangt man von Insel zu Insel? Den Seeweg konnten wir schnell ausschliessen, weil es schlicht keine Schiffsverbindungen gibt. Zudem wären die Distanzen dann doch zu gross. Womit wir auf den Luftweg und damit zu Air Tahiti kommen. Air Tahiti ist die lokale Fluggesellschaft und fliegt praktisch alle bewohnten Inseln und Atolle an.

Die Flüge einzeln zu buchen, treibt einen allerdings in den finanziellen Ruin. Wir fanden schnell die Lösung mit dem Air Tahiti Multi-islands Pass. Wer also „nur“ nach Bora Bora fliegt, zahlt bedeutend mehr, als jemand, der weitere Inseln besucht. Der Air Tahiti Pass wird in verschiedenen Ausprägungen angeboten und beinhaltet jeweils mehrere Inseln. Es gibt nur die Einschränkung, dass man jede der inkludierten Inseln nur einmal anfliegen kann.

Die Buchung ist dann allerdings etwas haarig. Denn zum einen kann man nicht einfach beliebig von jeder Insel zu jeder anderen fliegen. Wenn es doch einen Flug gibt, dann wird dieser nicht jeden Tag geführt. So mussten wir recht lange mit dem Flugplan herumexperimentieren, bis wir schliesslich eine brauchbare Route hatten. Einen Kompromiss mussten wir dabei leider eingehen: Die Insel Maupiti passte einfach nicht in den Flugplan rein, egal wie wir es drehten und wendeten. Dafür kam das Atoll Tikehau dazu, was sich später als richtigen Glückstreffer entpuppte. Am Schluss haben wir diese Route gebucht:

  • Tahiti
  • Huahine
  • Bora Bora
  • Tikehau
  • Rangiroa
  • Fakarava
  • Tahiti

Die Insel Moorea haben wir am Schluss per Schiff erreicht. Von Tahiti fahren regelmässig grosse Fähren zur Nachbarinsel und die Überfahrt dauert etwa eine halbe Stunde.

Insel Huahine: Die blumige Insel, die nach Shampoo riecht

Mit unserem internationalen Flug erreichten wir Tahiti in aller Herrgottsfrühe. Das war gut, denn so konnten wir direkt zu unserer ersten Insel weiterfliegen, Huahine. Schon beim Anflug wird klar: hier sind wir im Paradies! Mit ihrer überschaubaren Grösse, einem dicht bewaldeten Berg im Zentrum und umgeben vom kristallklarem Wasser ist Huahine die klassische Südseeinsel.

Die Landebahn befindet sich unmittelbar am Meer und das Empfangsgebäude hat die Grösse eines besseren Einfamilienhauses. Da gibt es definitiv keinen Stress und man läuft gemütlich vom Flugzeug direkt zu seinem Gepäck. In der kleinen Halle stehen auch gleich vier Schalter von lokalen Autovermietungen. Nur der von Avis war besetzt, was die Auswahl einfach machte. Unsere Frage, ob ein Wagen für die nächsten fünf Tage verfügbar sei, wurde mit Ja und einem Blick auf den Flughafenparkplatz beantwortet. Dort stand bereits ein kleiner SUV für uns bereit und der Preis war auch fair. Damit war unser Gefährt auf Huahine auch schon organisiert. Darüber waren wir froh, denn Online fanden wir keine Möglichkeit, auf dieser Insel ein Mietauto zu buchen.

Als Unterkunft haben wir Le Spot gewählt. Es handelt sich dabei nicht um ein Hotel, sondern eher um ein Air B’n’B. Tatsächlich hatten wir eine ganze Wohnung für uns, inkl. grosser Küche und einem gedeckten Gartensitzplatz mit Sicht aufs Meer. Sogar ein eigener Strand ist dabei, welcher sich aber wegen der grossen Steine und der Strömung nicht zum Baden eignet. Von der Gastgeberin wurden wir herzlich willkommen geheissen und mit allen nötigen Informationen zur Insel versorgt. Le Spot liegt zwar in der Nähe vom Hauptort Fare, zu Fuss ist man aber trotzdem eine halbe Stunde zum Zentrum unterwegs. Deshalb empfiehlt sich hier definitiv ein eigenes Fahrzeug.

Must-See auf der Insel Huahine: Schwarze Perlen, viele Fische und einsame Schnorchelplätze

Huahine teilt sich eigentlich in zwei Inseln auf, welche über eine Brücke verbunden sind. Die ganze Küste ist mit einer gut ausgebauten Strasse erschlossen. So kann man die beiden Inseln problemlos in ein paar Stunden umrunden. Und das ist unbedingt zu empfehlen! Huahine ist einfach wunderschön und richtig herausgeputzt. Öfter hatten wir den Eindruck, eher durch einen gut gepflegten Privatpark zu fahren als über eine öffentliche Insel. Es lohnt sich fast überall kurz anzuhalten und einfach nur die Natur zu bestaunen.
Folgende Orte haben uns auf der Insel besonders gut gefallen und sind auf jeden Fall ein Besuch wert:

  • Der Jardin de Corail liegt am Ende einer Landzunge in der Nähe des Flughafens. Der Korallengarten im Meer ist ganz schön, hat aber eine starke Strömung. Viel interessanter ist hier das ehemalige Hotel Sofitel, von welchem nur noch Ruinen übrig sind. Ein Sturm hat hier vor Jahren erhebliche Schäden verursacht und das Hotel bliebt danach für immer geschlossen. Trotzdem sieht man genau, was wo stand. Sogar die Pfäle der Over-Water-Bungalows und der Pool sind noch sichtbar. Wir lieben solche verlassenen Orte, wo man den Geist der Vergangenheit fast greifen kann.
  • Auf Huahine ist ein Besuch der Ferme perlière de Huahine fast eine Pflicht. Da Perlen nicht an Land wachsen, startet man bei einer Anlegestelle im Osten der Hauptinsel. Wir besteigen ein kleines Boot, welches einem kostenlos zur Perlenfarm bringt. Auch wer mit Perlen nichts am Hut hat, wird von der Bootsfahrt begeistert sein! Es ist unbeschreiblich schön, über das kristallklare Wasser zu gleiten und die grünen Hügel am Ufer zu bestaunen. Das Ziel ist ein Haus, das auf Pfählen mitten in der geschützten Bucht steht. Wir sind die einzigen Besucher und werden herzlich begrüsst. Zuerst wird uns erklärt, wie die bekannten schwarzen Perlen entstehen. Dann werden wir in den Innenraum geführt, wo nicht nur unzählige Perlen zum Verkauf stehen, sondern auch viele andere handwerkliche Erzeugnisse aus der Region.
    Und jetzt ein Pro-Tipp: Greif hier zu! Zum einen sind die schwarzen Perlen eine absolute Spezialität von französisch Polynesien und wirklich schön anzusehen. Und man bekommt sie nirgends authentischer und vor allem günstiger als hier direkt auf der Perlenfarm. Man kann die Perlen zwar auf praktisch allen anderen Inseln auch kaufen, aber eben nur zu einem deutlich höheren Preis.
  • Zurück im Auto geht es auf der Strasse weiter südlich, wo wir mitten in den Regelwald fahren. Auf einer kleine Anhöhe befindet sich der Aussichtspunkt Maroe Bay. Also eigentlich ist es nur eine kleine Parkbucht am Strassenrand, der Ausblick ist aber grossartig. Natürlich begeistert vor allem der Blick auf die Lagune unter uns. Aber auch der Wald mit seinen exotischen Pflanzen, dem intensiven Grün, dem verschiedenen Gerüchen und Geräuschen ist beeindruckend. Übrigens ist das bewaldete Zentrum den Insel nahezu unberührt, da sich das Leben nur an der Küste abspielt.
  • Eine weitere Spezialität von Huahine ist Vanille, welche in verschiedenen Farmen angebaut wird. Wo sich diese genau befinden, darüber schweigt sich Google leider aus. Deshalb folgen wir einfach dem erst besten Schild und gelangen in einen kleinen Hinterhof. Dieser sieht mehr nach Autowerkstatt als nach einem Landwirtschaftsbetrieb aus. Wir werden aber auch hier super freundlich begrüsst und sogleich in den Garten geführt. Tatsächlich wachsen hier an verschiedenen Stauden die bekannten Vanilleschoten. Oder besser gesagt: würden wachsen. Denn wir sind prompt zur falschen Jahreszeit hier. Trotzdem lernen wir viel über die Pflanze. Und am Schluss holt der Besitzer einen (hier komplett deplatzierten) schwarzen Aktenkoffer hervor und präsentiert uns die käuflich zu erwerbenden Schoten. Günstig ist anders, trotzdem greifen wir zu. Wo kann man schon frische Vanille kaufen? Zudem haben wir noch eine frische Kokosnuss und die Gastfreundschaft dazu bekommen.

Die Insel ist umgeben von klarstem Wasser. Da zieht es einem richtig ins Meer! Und eigentlich kann man praktisch überall einfach rein springen und baden gehen. Drei Strände haben uns aber besonders gut gefallen:

  • Beginnen wir mit dem naheliegensten: Der Hauptort Fare hat einen kleinen, aber feinen Badestrand. Gleich neben der Europcar-Filiale biegt man zum Meer ab und erreicht kurz darauf einen Parkplatz. Der Strand liegt gleich daneben, gesäumt von schattenspendenden Bäumen. Unter Wasser gibt es wenig zu sehen, dafür hat es einen für Längen-Schwimmer abgesperrten Bereich. Wer also ein paar sportliche Runden schwimmen will, oder einfach eine schnelle Abkühlung sucht, ist hier genau richtig.
  • Der perfekte Strand zum Schnorcheln liegt direkt an der Strasse. Man stellt das Auto in der Parkbucht ab, und zwei Schritte später ist man im Wasser. Zwar hat es keinen grossartigen Sandstrand, dafür sind die Korallen mit vielen bunten Fischen nur weniger Schwimmzüge entfernt. Dieser Strand ist exemplarisch für Huahine: hier ist es einfach überall wunderschön, selbst unmittelbar neben der Hauptstrasse. Und dass neben uns zahlreiche Einheimische im Wasser den Tag genossen, spricht auch für diesen Ort.
  • Wenn man ein Auto hat und etwas mutig ist, sollte man unseren Geheimtipp Plage Hana Iti ungedingt besuchen. Der Stand liegt auf der Südinsel und ist etwas schwierig zu erreichen. Von der Hauptstrasse biegt man ab auf einen unbefestigten und teilweise recht steilen Weg. Hier empfiehlt sich ein Auto mit etwas mehr Bodenfreiheit. Wenn man es aber runter geschafft hat, erwartet einem ein kleines Juwel: in einer halbmondförmigen Bucht liegt ein makelloser Strand, gesäumt von Palmen und bewaldeten Hügeln im Hintergrund. Wenn man etwas rausschwimmt, erwarten einem schon die ersten Korallen und viele bunte Fische. Neben uns waren nur eine handvoll anderer Leute da. Diese allerdings sehr freundlich und haben uns sogar frisch über dem Feuer gebackene Kokosbrötchen offeriert. Dafür haben wir sie später mit dem Auto zurück in die Zivilisation mitgenommen.

Neben der Natur und den Stränden gibt es aber noch etwas ganz spezielles auf Huahine: Die Leute und das Leben! Die Insel ist bis jetzt vom Massentourismus nahezu verschont worden. Die Menschen hier scheinen sich dem Paradies, in dem sie leben, bewusst zu sein und geniessen jede Sekunde davon. Alle sind super freundlich und entspannt. Die Zeit hat hier eine andere Bedeutung; mitten im Pazifik zählen andere Werte. Man trifft sich im einzigen Supermarkt der Insel, kauft frische Früchte und tauscht den neusten Klatsch aus. Eier gibt es nur, wenn das Versorgungsschiff gekommen ist. Was höchstens einmal pro Woche passiert. Das zwingt einem hier, alles locker zu nehmen. Und genau diese Stimmung und Lebensweise hat uns extrem gefallen.

Insel Bora Bora: Mehr als nur eine Flitterhochburg

Günstige Übernachtung auf Bora Bora? Air B’n’B auf Bora Bora

Bekannt aus Funk und Fernsehen, Sehnsuchtsort und Lieblingsdestination alles Honeymooner: von Bora Bora hat fast jeder schon mal gehört. Die Einheimischen nennen die Insel liebevoll Bora.
Eines lernen wir schnell: Die Hotels auf Bora Bora sind teuer. Sehr teuer. Unglaublich teuer. Ja, wir hätten sicher auch irgendwo ein Air B’n’B buchen können – wie beispielsweise das here Moana, welches unglaublich schön gelegen ist. Aber wenn man schon mal auf dieser Trauminsel ist, will man es auch richtig auskosten. Deshalb haben wir drei Nächte im InterContinental Le Moana gebucht.

Aber eines nach dem anderen: Der Flug von Huahine nach Bora Bora dauert gerade mal 20 Minuten. Hier bietet sich ein Fensterplatz auf der linken Seite an. So erhält man beim Anflug einen tollen Blick auf die Insel. Ähnlich wie Huahine gibt es eine Hauptinsel mit einem bewaldeten Berg. Auf Bora Bora kommt aber noch ein Korallensaum dazu, welcher die Hauptinsel umgibt und vom offenen Meer schützt. Auf diesem Korallensaum haben sich zahlreiche kleine Inseln gebildet, welche „Motu“ genannt werden und teilweise auch bewohnt sind.

Der Flughafen liegt auf einem solchen vorgelagerten Motu – genannt Piti Aau. Die Einheimischen machen sich regelmässig darüber lustig, dass die Superreichen meist gar nicht nach Bora kommen und nur auf „Piti Aau“ übernachten. „Aau“ vor allem was der Preis anbelangt, denn auf Piti Aau, liegen die teuersten Hotels sur place.
Unser Hotel bietet ein Shuttelboot an, welche einem direkt vom Flughafen abholt. Dass dafür aber nochmals CHF 70 .00 pro Person und Fahrt aufgerufen wurden, war uns dann doch etwas zu bunt. Das ist aber kein Problem, denn es gibt eine Fähre, welche einen gratis zum Hauptort der Insel bringt. Vor dort nahmen wir eines der warteten Taxis, welches uns direkt vor das Hotel fuhr.

Im InterContinental Le Moana wurden wir herzlich mit einem Blumenkranz und einem frischen Getränk empfangen. Ohne uns vorzustellen, wurden wir direkt mit Namen begrüsst. Keine Ahnung, wie sie das geschafft haben. Nach dem Ausfüllen eines Formulars wurden wir durch die Hotelanlage geführt. Wir sahen den Pool, das Restaurant und den Frühstücksbereich. Alles liegt direkt am Meer, gesäumt mit Palmen und einem weissen Sandstrand. Und dann der Höhepunkt: über einen Holzsteg gelangen wir zu unserem Bungalow, welches über dem klaren Wasser schwebt! Der Innenraum ist angenehm gekühlt und besteht aus einem Wohnbereich mit Sofa und Pult, einem Schlafzimmer mit riesigem Bett sowie einem grosszügigen Badezimmer. Besonders schön: Im Wohnbereich steht ein kleiner Glastisch, durch den man direkt ins darunterliegende Wasser sieht und die Fische beobachten kann.

Und natürlich hat es eine schöne Terrasse mit zwei Liegestühlen. Über eine Treppe geht’s eine Etage tiefer auf eine Badeplattform. Mit einer Leiter gelangt man hier direkt ins Wasser. Und wenn man wieder herauskommt, kann man sich gleich mit der Outdoor-Dusche das Meerwasser abspülen.

Dieser Bungalow toppt wirklich alle bisherigen Unterkünfte. Der Luxus, am Morgen aus dem Zimmer direkt ins Meer zu springen, ist den hohen Preis wert. Unter den Bungalows sind (künstliche?) Korallen angelegt, welche die bunten Fische anlocken. Auch eine Roche schwimmt schon mal vorbei.

Neben den tollen Bungalows kann das Hotel noch mit einem ordentlichen Frühstücksbuffet aufwarten. Lustig war, dass wir am letzten Abend darüber informiert wurden, dass keine Eier mehr geliefert werden und wir deshalb beim Frühstück auf frisch zubereitete Eierspeisen verzichten müssen. Trotz allem Geld der Welt befinden wir uns halt immer noch mitten im Pazifik …

Aber man kann ja nicht die ganze Zeit nur im Hotel herumhängen. Das wäre bei dieser grossartigen Natur wirklich schade! Deshalb haben wir uns gleich in der Nähe ein kleines Motorboot gemietet. „Klein“ ist wichtig, denn nur dieses darf man ohne Ausweis fahren. Obwohl gleich nebenan, wurden wir vom Vermieter mit dem Auto abgeholt. Nach einer kurzen Einweisung durften wir auch schon das Boot besteigen, den Motor starten und losfahren. Mit der Karte und den markierten Highlights fuhren raus in die Lagune. So erkundet man Bora Bora!
Wo es uns gefiel, warfen wir den Anker aus und sprangen ins Wasser. Wir bestaunten riesige Korallen, viele Fische und grosse Rochen. Auch sahen wir die Villen der noch teureren Hotel, und waren doch kein bisschen neidisch. Denn wir waren frei und konnten die Insel so richtig geniessen.

Die letzte Station auf der Karte war das „Aquarium„. Warum dieser Ort so heisst, war schnell klar: Im riesigen Korallenfeld sahen wir mehr Fische auf engstem Raum, als sonst irgendwo. Nur mit dem Schnorchel konnten wir durch ganze Schwärme hindurch tauchen. Unglaublich. An einer ganz spezifischen Stelle findet man „Love Bora Bora“. Kitschig und schön zugleich, wenn man da einfach durch die Fische schnorchelt.Und das Beste: Dieses Aquarium liegt gleich vor unserem Hotel. So schnappten wir uns am nächsten Tag ein Kajak und fuhren gleich nochmals hierher.

Von der Hauptinsel selbst haben wir ehrlich gesagt sonst nicht viel gesehen. Wir haben kurz den öffentlichen Strand Matira Beach gleich um die Ecke besucht. Sowie in einem kleinen Stand vor dem Hotel eine Kokosnuss gegessen und mit der sehr netten Einheimischen gesprochen.

Lohnt sich Bora Bora? Ja – sicher. Das Wasser und die ganze Unterwasserwelt sind unglaublich schön, und das Bungalow über dem Wasser eine Klasse für dich. Aber das gilt leider auch für die Preise. Die Insel ist Tourismus pur. Wer die Kultur und die dasigen Menschen sucht, ist auf anderen Inseln sicher besser bedient. Aber hey, es ist Bora Bora! Einmal im Leben sollte man sich das gönnen.

Atoll Tikehau: Robinson-Feeling auf Motu

Wir verlassen die Gesellschaftinsel und fliegen mit Air Thaiti weiter ins Tuamotu-Archipel, genauer nach Tikehau. Im Gegensatz zu den bisherigen Inseln ist Tikehau ein Atoll, also ein riesiges ringförmiges Riff im Meer. Der Durchmesser beträgt etwa 25 Kilometer. Da fährt man nicht einfach mal auf die andere Seite. Auf dem Atoll leben gerade mal ein paar Hundert Menschen. Die meisten im etwas heruntergekommenen Hauptort Tuherahera, wo sich auch der Flughafen befindet. Der Tourismus ist hier noch praktisch nicht angekommen. Entsprechend schwierig war es, ein Hotel zu finden. Wir haben uns dann für die Hakamanu Lodge entschieden, ohne genau zu wissen, was uns dort erwartet. Eine kleine Auswahl macht die Entscheidung manchmal einfacher.

Am Flughafen wurden wir von Manu, der guten Seele des Hotels, abgeholt. Mit einem kleinen Bus geht’s zum Hafen, wo eine halbstündige Bootsfahrt auf uns wartet. Denn die Hakamanu Lodge liegt nicht im Hauptort, sondern auf einem Motu – was so viel wie kleine halb Insel bedeutet. Die Lodge besteht aus einem Hauptgebäude sowie mehreren Bungalows. Und viel Natur. Eigentlich nur Natur, denn hier sind wir wirklich weit weg von der Zivilisation. Rundherum klarstes Wasser mit weissen Strand, und das für uns ganz alleine. Der perfekte Ort, um abzuschalten und einfach zu sein.

Wir waren vier Nächte hier, haben viel Zeit im Liegestuhl verbracht und einfach die Ruhe genossen. Aber nicht nur! Denn es gibt durchaus auch etwas zu sehen. Angefangen mit dem kleinen Korallenriff, welches gleich vor der Lodge liegt. Wir sind nun doch schon ein paar Tage hier in der Südsee, aber von den ganzen farbigen Fischen können wir nicht genug sehen. Deutlich beeindruckender sind dann schon die Haifische. Genau, Haie! Gut ein Meter lang, schwimmen sie unter dem Bootssteg durch. Wenn man sich im Wasser ruhig verhält, schwimmen sie fast in Griffnähe an einem vorbei. Unglaublich!

Es stehen auch mehrere Kajaks zur Verfügung. Am ersten Tag fährt uns Manu mit dem Motorboot zum rosa Stand, wo er uns mit zwei Kajaks absetzt. Obwohl im Internet als Highlight beworben, braucht man etwas Fantasie, um die rötlich Farbe zu erkennen. Trotzdem ist es hier wunderschön und wir sind mutterseelen alleine. So kleine Strandabschnitte werden eigentlich schon wieder als eigene Inseln betitelt „Motu“.
Die Rückkehr stellte sich als deutlich anstrengender heraus als erhofft. Mit dem Kajak kämpften wir sowohl mit dem Gegenwind als teilweise auch mit der starken Strömung des Wassers. Zumindest für die Fitness war an diesem Tag gesorgt.

Die Strömung kommt daher, dass das Wasser vom offenen Meer durch den Wind in die Lagune gedrückt wird. Dadurch entstehen zwischen den vielen kleinen Inseln richtige Flüsse. Neben der Lodge fliesst auch ein solcher „Fluss“. Am zweiten Tag sind wir dem entlang zur anderen Seite gelaufen. Die dem Meer zugewandten Seite des Atolls sieht ganz anderes aus: statt Sand dominiert hier eine karge Korallenwüste. Der stete Wind und das Wasser lassen hier nicht viel Leben zu. Wir hatten dann die tolle Idee, uns im Fluss zurück zur Lodge treiben zu lassen. Das war ganz spassig, bis das Wasser plötzlich nur noch weniger Zentimeter tief war und Andrea von Seeigeln umgeben und auf Augenhöhe war. Aber auch diese Situation haben wir gemeistert. Langweilig wird einem hier nie!

In der Lodge haben wir ganz vorzüglich gegessen. Um 07:00 Uhr gibt es ein reichliches Frühstück mit warmem Brot, Butter, Konfitüre und frischen Früchten. Exakt 12 Stunden später wird das Nachtessen serviert. Jeweils eine Vorspeise, ein grosszügiger Hauptgang und ein Dessert. Und alles war jeden Abend absolut hervorragend. Wir haben in der Südsee nirgends so gut und frisch gegessen wie hier. Wenn es Fisch gab, wurde dieses von Manu am Nachmittag direkt aus dem Meer geholt. Wir haben uns wirklich jeden Tag aufs Nachtessen gefreut.

Tikehau und die Hakamanu Lodge sind der perfekte Ort zum Entspannen. Wer hier für Action und Party kommt, ist am falschen Ort. Man muss sich auf die Ruhe und die Natur einlassen, dann ist man hier im Paradies.

Atoll Rangiroa: Endloser Himmel und das Schwein

Gleich neben Tikehau liegt unser nächstes Ziel: Rangiroa. Ebenfalls ein Atoll, aber ein gutes Stück grösser. Auch hier haben wir nicht im Hauptort übernachtet, sondern draussen auf einem Motu. Rangiroa bedeutet „endloser Himmel“, so weit und klar ist dieses Atoll. Wieder wurden wir vom Flughafen abgeholt, um dann mit dem Schiff zum Aotera Guest House zu fahren. Während Tikehau recht kahl war, ist dieses Motu hier dicht mit Kokospalmen gesäumt und versprüht nur schon deshalb eine ganz andere Atmosphäre. Einen Anlegesteg gibt es nicht, weshalb wir aus dem Schiff direkt ins warme Wasser springen. Der Stand ist strahlend weiss und menschenleer. Die verschiedenen Bunglows sind grosszügig verteilt, sodass alle genug Privatsphäre haben. Unseres liegt direkt am Meer und hat sogar einen kleinen Balkon. Im Innern wartet ein grosses Bett und ein schönes Bad auf uns. Dass die Dusche Süsswasser hat, ist hier nicht selbstverständlich und freut uns sehr. Mit Salzwasser zu Duschen geht, macht aber auf Dauer keinen Spass.

Unseren Lieblingsort für die nächsten Tage haben wir schnell gefunden: Ein gedecktes Strandbett vor unserem Bungalow, direkt am Meer. Hier haben wir auch den Grossteil unserer Zeit verbracht. Denn wie schon in Tikehau gibt es nicht so viele Aktivitäten. Insbesondere, da während unseres Aufenthaltes das Meer sehr rau und das Wasser deshalb trübe war. Man konnte zwar problemlos baden gehen, unter Wasser sah man aber genau gar nichts. Dafür gingen wir ein paar mal in der nahen Lagune schwimmen und erkundeten den langen Strand. Auch habe ich hier endlich gelernt, wie man eine Kokosnuss schält, aufbohrt und am Schluss halbiert. Damit sollte mein und unser Überleben auf einer einsamen Insel gesichert sein.

Das Guest House war nahezu ausgebucht. Dies lustigerweise fast ausschliesslich von Leuten, die hier in Französisch Polynesien leben und nun in diesem Atoll Ferien machen. Wir hatten einige sehr gute Gespräch und ein paar interessante Leute kennengelernt. Das hat darüber hinweggeholfen, dass das Nachtessen eher durchschnittlich war. Gute Gesellschaft ist halt auch immer eine Freude.

Einen speziellen Einwohner hat dieses Motu noch, der nicht vergessen werden darf: Ein Schwein mit dem passenden Namen „Côtelette“. Es läuft frei auf der Insel rum und wird gerne auch mal gestreichelt.

Atoll Fakarava: Stop-Over im Tauch- und Schnorchelparadies

Fakarava ist unser drittes und letztes Atoll. Viele sagen, es sei einer der besten Orte zum Schnorcheln und Tauchen. Leider schafften wir es nicht, uns einen Flugplan zusammenzustellen, welche uns hier einen Aufenthalt für mehr als eine Nacht ermöglichte. Und die meisten Hotels akzeptieren nur Gäste, welche drei oder mehr Nächte blieben. Am Schluss konnten wir aber ein Bungalow im Relais Marama buchen. Die Lodge befindet sich im Hauptort, und war natürlich nicht zu vergleichen mit den beiden letzten Unterkünften. Auch generell empfehlen wir diese Unterkunft eher nicht.

Und so sahen wir von Fakarava eigentlich nur den Flughafen, die Lodge und den nahen Supermarkt. Das soll aber keine Kritik an diesem Ort sein, sondern ist ausschliesslich unserer Reiseplanung (bzw. dem dünnen Flugplan) geschuldet. Gerne hätten wir mehr gesehen, denn die Bilder vom Atoll, die man so im Internet sieht, sehen wunderschön aus. Vielleicht das nächste Mal…

Die bildhübsche Insel Moorea: Mehr als nur die kleine Schwester von Tahiti

Nach den drei Atollen des Tuamotu-Archipel fliegen wir zurück zu den Gesellschaftsinseln, und zwar nach Moorea. Obwohl die Insel selbst auch einen Flughafen hat, haben wir keinen direkten Flug gefunden. Deshalb landen wir in Tahiti, und fahren mit der Fähre nach Moorea. Die beiden Inseln liegen recht nahe zusammen, sodass regelmässige Fähren die Distanz in einer halben Stunde überbrücken.

Auch hier mieten wir wieder ein Auto, dieses Mal bei Avis. Sie haben sogar eine eigene Homepage für Tahiti und Moorea. Diese sieht schön aus, hat bei uns aber nicht funktioniert. Keine unserer Buchungen wurde per EMail bestätigt. Mit etwas mehr zeitlichem Vorlauf klappt es vielleicht besser.
So sind wir am Schluss in Tahiti am Flughafen direkt zum Avis-Schalter gegangen und haben dort unser Auto für Moorea gebucht haben. Ab dann lief aber alles perfekt und wir konnten eine Stunde später in Moorea gleich beim Fährterminal in unseren kleinen Kia einsteigen.

Übernachtet haben wir im wirklich wunderschönen AirBnB Fare Mimi. In einem grünen Garten voller Pflanzen und Blumen stehen drei Bunglows. Jedes ausgestattet mit einem grossen Bett, einer brauchbaren kleinen Küche, einem schönen Bad mit anständiger Dusche und vorallem einer tollen Terrasse. Einzig das Meer liegt nicht gerade vor der Haustüre, dafür haben wir aber unser Mietauto.

Moorea hat eine gut ausgebaute Strasse, welche um die ganze Insel führt. So kann Moorea perfekt in einem Tag erkundet werden. Und es gibt auch hier viel zu sehen!
Natürlich will man auch hier zuerst ins glasklare Meer. Dazu gibt es auch auf Moorea viele Möglichkeiten, zwei haben uns aber besonders gefallen:

  • Der Plage publique de Tamea ist ein grosser, öffentlicher Strand im Nord-Osten der Insel. Der Strand ist sehr beliebt, gerade auch unter den Einheimischen. Trotz der vielen Leute lohnt sich der Besuch aber trotzdem. Den einmal im Wasser, erwartet einem eine grossartige Unterwasserwelt! Etwa 50 Meter vom Ufer entfernt reiht sich Koralle an Koralle. Dank der sanften Strömung kann man sich einfach treiben lassen. Es ist, also ob man durch ein Aquarium schwimmt! Wir waren gleich zweimal hier und beide mal begeistert.
  • Wer es ruhiger will, hier ein Geheimtipp: Bei den Koordinaten 53JGC556+V3 findet ihr eine Parkbucht, gleich beim Meer. Von hier führt eine Steintreppe runter zum Meer. Nein, weisser Sandstrand gibt es hier keinen. Dafür ein kleines Schnorchelparadies. Die Korallen wachsen hier fast bis ans Ufer und leuchten in allen Farben.

Auf Moorea kann man aber nicht nur schnorcheln gehen, sondern es lohnt sich auch mal die Wanderschuhe anzuziehen. Den das Innere der Insel ist von dichtem Urwald überzogen, welchen man teilweise erkunden kann. In jedem Fall lohnt es sich, die Morgenstunden für solche Ausflüge zu nutzen. Später wird es schlicht zu warm. Wir können folgende zwei Wanderungen empfehlen:

  • Zum Belvedere Lookout führt eine gut ausgebaute Strasse und es erwartet einem ein grosser Parkplatz. Die Aussichtsplattform bietet einen schönen Blick über die Bucht und auf das Meer. Der einfache Zugang zu diesem Ort hat aber auch zur Folge, dass es hier durch den Tag seeehr viele Touristen hat.
    Zum Glück starten hier aber auch mehrere Wanderwege, die einem rasch aus dem Getümmel in die ruhige Natur führen. Wir haben den Weg zum Col des 3 Pinus gewählt. Dieser führt einem durch den dichten Regenwald, vorbei an verfallenen Tempeln aus alten Zeiten und endet auf einer exponierten Bergspitze. Von hier hat man einen unglaublichen Rundumblick über den Wald und die Küste. Und das ganze ohne Massentourismus. Die Schaukel sorgt zudem für den perfekten Instagram-Moment. Vom Belevedere zum Col des 3 Pinus läuft man etwa eine Stunden, und dann den gleichen Weg zurück.
  • Deutlich schneller ist man auf dem Magic Mountain. Der Parkplatz befindet sich gleich an der Küstenstrasse und man bezahlt ein kleines Entgelt für den Eintritt. Ein Weg führt ab dort zuerst durch die Obst-Plantagen des Besitzer, dann durch den Wald. Es geht steil in die Höhe, was einem schon am Morgen den Schweiss auf die Stirn treibt. Die Mühen werden aber mit einem Aussichtspunkt zuoberst auf dem Hügel belohnt. Vor einem liegt die blaue Lagune mit dem Korallenriff, im Rücken hat man die grünen Berge von Moorea. Wirklich ein beeindruckender Ort und den Eintritt allemal wert.

Wer nach der Wanderung durstig ist, dem empfehlen wir das Fare Tutava. Es liegt gleich beim Eingang zum Magic Mountain. Zahlreiche Fruchtsäfte werden hier frisch zubereitet. Auch das Essen sah sehr gut aus, haben wir aber nicht probiert.

Auch sonst können wir kulinarisch weniger über Moorea berichten, weil wir meist in unserem schönen AirBnB gekocht und gegessen haben. Einmal wollten wir auswärts essen gehen, um festzustellen, dass die meisten Restaurants geschlossen waren. Am Schluss sind wir im Sea You Soon gelandet. Die Atmosphäre war etwas dürftig, das Essen dafür sehr gut.

In ganz Französisch-Polynesien trifft man immer wieder auf die Fruchtsäfte der Marke Rotui. Auf Moorea befindet sich der Hauptsitz, mit Produktionsstätte und vor allem einem Fabrikladen. Neben den Fruchtsäften werden auch verschiedene Spirituosen hergestellt, welche sich hier degustieren lassen. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen. Tatsächlich waren wir sogar zweimal dort und haben die Degustationsrunde genossen. Nicht ohne ein paar Sachen einzukaufen. Absolut begeistert waren wir vom alkoholischen Fruchtdrink Tahiti Drink. Das Tetrapack gibt optisch wenig her, aber das Getränk ist absolut köstlich und geht runter wie Honig.

Wer es lieber alkoholfrei mag, dem empfehlen wir den Painapo. Das ist 100% frischer Ananassaft. Nicht aus Konzentrat, sondern frisch. Unglaublich. Wir hatten noch nie so guten Ananassaft.

Wer in Shopping-Laune ist, findet zahlreiche Läden mit den bekannten schwarzen Perlen. Wenn man die Preise anschaut, ist man sich spätestens jetzt reuig, nicht auf Huahine mehr gekauft zu haben. Es gibt auch sonst viel Schmuck und sogar ein Parfüm, welche hier hergestellt wird und weltweit einen guten Ruf geniesst.

Insel Tahiti: Zivilisation, Surferspot und Foodtrucks

Nach all den kleinen Inseln und Atolle ist Tahiti zuerst gerade etwas ein Kulturschock. Die Hauptstadt Papeete ist eine richtige Stadt, mit vierspuriger Autobahn und Einkaufszentren. Aber auch hier gibt es einiges zu entdecken!

Die Fähre hat uns wieder von Moorea auf Tahiti zurückgebracht. Auch hier bleiben wir Avis für den Mietwagen treu, insbesondere da sich die Abholstation nur wenige Gehminuten vom Hafen entfernt befindet. Übernachtet haben wir im wunderschönen Airbnb von Celine. Es liegt etwas ausserhalb der Hauptstadt in einem ruhigen Quartier. Die Vermieter haben dort ein schönes Eigenheim mit viel Umschwung. Auf dem Gelände durften wir unser eigener Bungalow beziehen. Von der Terrasse eröffnet sich ein unglaublichen Ausblick über den Wald und das Meer. Sogar Moorea war in der Ferne zu sehen. Hier lässt es sich leben! Auch wenn die Temperaturen manchmal gerade etwas am oberen Limit waren.

Tahiti ist deutlich grösser als die anderen Insel, und entsprechend länger sind die Distanzen. Trotzdem lässt sich die Insel problemlos mit dem Auto in einigen Stunden umfahren. Und das sollte man tun, den es gibt viel zu sehen!

  • Wer am Sonntag auf Tahiti ist, soll unbedingt den Markt in Papeete besuchen. Das Leben beginnt hier früh, deshalb waren wir kurz nach 05:00 Uhr vor Ort. In der grossen Markthalle werden Backwaren, Fische und Fleisch angeboten. Draussen auf der Strasse kann Gemüse und Früchte erworben werden. Eine Spezialität scheint grilliertes Fleisch zu sein. Vor genau einem Stand gab es schon früh morgens eine lange Warteschlange. Dessen Grillfleisch war so beliebt, dass er schon eine Stunde später komplett ausverkauft war. Wir haben dann bei einem Konkurrenten ein „Versuecherli“ gekauft und können sagen, dass es wirklich sehr fein ist!
    Auch eine frische Kokosnuss haben wir gekauft. Diese wurde uns auch sogleich geöffnet, damit wir die Milch trinken konnten. Das Fruchtfleisch gab dann später ein schönes Frühstück ab.
  • Ganz im Norden der Insel befindet sich der Plage de la Pointe Venus. Zuerst mal fällt der schöne Park rund um den schmucken Leuchtturm auf. Am Ufer stehen Tische mit Bänken, welche rege zum Picknick genutzt werden.
    Ein paar Schritte weiter erwartet einem ein schöner Strand mit schwarzem Sand. Das Wasser ist auch hier glasklar, obwohl es wegen des dunklen Untergrundes zuerst nicht so aussieht. Besonders zu erwähnen sind die Duschen, wo man sich nach dem Bad im Meer frisch machen kann. Aus diesem Grund waren wir kurz vor unserem Abflug nochmals hier. Einzig die Badekleider schnell trocken zu kriegen war etwas schwierig.
  • Etwas weiter östlich empfiehlt sich ein Stop bei den Cascades de Faarumai. Von der Küstenstrasse führt ein Weg einen Kilometer ins Innere der Insel, wo man das Auto abstellen kann. Von hier sind die Wasserfälle zu Fuss schnell erreicht. Rund herum ragen steile Felswände in den Himmel und die Wasserfälle sind schön anzuschauen. Auch sind die Temperaturen hier etwas kühler, was angenehm ist. Leider hat es auch viele Mücken, welche einen längeren Aufenthalt hier etwas weniger lustig machen.
  • Zurück an der Küste sollte man das Auto gleich nochmals verlassen. Das Meer ist hier wild und grosse Wellen branden am Ufer. Und bei jeder Welle pfeift Luft und Gisch durch ein natürliches Loch aus dem Boden. Das Le trou du souffleur d’Arahoho ist ein kleines Spektakel, was man nicht alle Tag sieht. Gleich daneben liegt eine kleine Bucht mit einem schönen Strand. Durch den hohen Wellengang scheint dies aber mehr etwas für Surfer als uns Strandtouristen zu sein.
  • Tahiti ist eine Doppelinsel. Das Leben findet vorallem auf der Tahiti Nui (Groß-Tahiti) statt, welche auch komplett auf der Küstenstrasse umfahren werden kann. Auf Tahiti Iti (Klein-Tahiti) sind wir im Süden bis Tautira gefahren, wo die Strasse dann auch aufhört. Dort erwartet einem ein kleiner, gemütlicher Ort mit schönem Stand und Blick auf die grüne Küste.
    Auf der Süd-Seite kann man bis Teahupo’o fahren, bekannt als Surfer-Hotspot mit hohen Wellen. Unterwegs führt einem die Strasse noch am einzigen weissen Strand von Tahiti vorbei, welcher aber unmittelbar an der Strasse liegt und zudem nicht der sauberste wahr.
  • Auf dem Weg zurück zur Hauptstadt machten wir Halt beim botanischen Garten Jardin d’Eau de Vaipahi. Eigentlich hat uns der überhaupt nicht interessiert, tönt „botanischer Garten“ doch eher etwas langweilig. Aber wow, lagen wir falsch! Kleine Wege führen einem vorbei an Seen und Bächern, gesäumt von exotischen Pflanzen und mächtigen Bäumen. Alles ist sehr liebevoll gemacht und einfach wunderschön. Und das beste: der Eintritt ist gratis!
  • Wir haben hier ein kleines Déjà-vu was Foodtrucks anbelangt. Nicht ganz so viele wie in Panama, aber doch auch zahlreiche, welche mit Pizza, Fleisch und Fisch auf sich warten.
  • Der letzte Tipp ist etwas speziell: Besucht eine Filiale der Supermarkt-Kette Carrefour! Ja, die kennt man auch bei uns. Und tatsächlich sehen sie auf Tahiti genau gleich aus: Eine riesige, moderne Halle, wo man alles kaufen kann, was das Herz begehrt. Nun muss man sich aber bewusst sein, dass wir nicht in Europa sind, sondern mitten im Pazifik. Praktisch alles, was hier in den Regalen steht, muss von weit her angeliefert werden. Unter diesen Umständen eine solche Auswahl zu haben, ist mehr als beeindruckend und purer Luxus.

Trivia Französisch Polynesien und Wunderberry

Vermutlich haben die meisten von euch die Debatte um ESC-Gewinner Nemo mitbekommen. In der Schweiz ist das dritte Geschlecht gesetzlich nicht anerkannt. Anders in Französisch Polynesien. Dort gibt es schon seit Jahrzehnten das anerkannte dritte Geschlecht „Mahu“. Es sind Männer, die sich als Frauen kleiden und fühlen. Ganz früher bestimmte die Familie einen ihrer Söhne als Tochter, damit „Mahu“ im Haushalt mithelfen konnte. Heute bestimmt Mahu selber, ob man eben Mahu ist. Dies wird von den Eltern unterstützt, da das dort gängig und keinesweg seltsam ist. Mahu sind auch in Hawaii bekannt. Auch in Tonga, Samoa und auf den Fiji ist das dritte Geschlecht – manchmal auch als Fakaleiti – bekannt.

Französisch Polynesien: Das perfekte Inselparadies mit Baguette, Rotwein und frischgepressten Ananassaft

Wir denken noch heute oft an diese vier Wochen zurück. Französisch Polynesien ist wirklich paradiesisch schön und wir haben viele tolle Eindrücke mitnehmen dürfen. Zum Abschluss drei Tipps, welche wir euch für allfällige Reisen dorthin mitgeben wollen:

  • Nehmt euch Zeit! Es ist schade, wenn man um die halbe Welt fliegt, um dann nur Tahiti und Bora Bora zu sehen.
  • Unser Herz haben wir an die beiden kleinen Inseln Huahine und Moorea verloren. Nicht nur ist die Natur sowohl zu Land als auch im Wasser wunderschön, sondern auch die ganze Stimmung auf den Inseln ist einmalig. Der grosse Touristenstrom hat es noch nicht bis hierher geschafft. Und gerade auf Huahine kann man noch das ursprüngliche Leben beobachten und sich davon treiben lassen.
  • Wenn möglich, besucht eines der Atolle des Tuamotu-Archipel. Auf einem einsamen Motu zu übernachten, weit weg von der Zivilisation, ist eine beeindruckende Sache. Man muss sich auf eine entspannte Zeit einstellen, den viel kann man nicht machen. Und das ist gut so.

Wir sind uns ganz sicher, dass wir wieder in diese Ecke der Welt reisen werden. Denn in Polynesien gibt es noch viele weitere Inseln zu entdecken!

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