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Chile mit dem Mietwagen: Reise-Tipps im Norden, Patagonien und Süden

Chile mit dem Mietwagen: Reise-Tipps im Norden, Patagonien und Süden

Chile

Nach Panama und Peru sind wir nun in Chile gelandet. Eine Entscheidung, wie wir auf dem Weg von Panama nach Peru „notgedrungen“ vornehmen mussten. Denn die Fluggesellschaft wollte ein Ausreiseticket aus Peru. Innerhalb von 5 Minuten ( und einem Barfusssprint ans Gate) haben wir unsere Weiterreise also schon besiegelt. Und was soll ich sagen?
Chile ist grossartig; es ist grossartig wie vielfältig dieses Land ist. Wir haben uns vom zweiten Moment (wenn wir aus Santiago raus waren) in Chile verliebt. Ab in die staubige aber wunderschöne Wüste in San Pedro, weiter ins raue Nord- und Mittelpategonien bis hin zum Feuerland (ohne Argentinien). Wir haben unsere Tipps für Chile / Patagonien zusammengetragen.

Einreise nach Chile: Der Gesundheitspass

Die Einreise nach Chile ist ein Brimborium gewesen. Hier läuft gar nichts ohne den sogenannten Gesundheitspass (Stand Mitte Februar 2022). Dieser haben wir vorgängig beantragt und meine Identität ist zuerst gar abgelehnt worden. Mit viel Geduld und PCR-Tests haben wir es dann geschafft. Der Gesundheitspass ist aber eigentlich eine gute Sache und so muss man häufig in Hotels oder Restaurants nur diesen vorweisen, ohne sich noch zusätzlich auszuweisen. Es vereinfacht den Prozess also enorm.

Allgemeine Tipps zur Reise und Buchung von Nationalparks in Chile

Chile ist ein Land voller Gegensätze. Wir mögen die Leute und ihre extrem offene Art, das Essen und die wahnsinnig abwechslungsreiche Landschaft. Was wir allerdings nicht verstehen, ist das Handling vom Tourismus. Ich kenne kein anderes Land, in dem es so kompliziert ist, Tickets für einen Nationalpark (betrifft allen voran den Norden) zu kaufen. Hier funktioniert nachhaltiger Tourismus wohl damit, dass nur die hartnäckigen Touristen, etwas zu sehen bekommen 😅. Aber ihr wisst schon: Andere Länder, andere Sitten und wir müssen ja auch nicht immer alles verstehen 😃:

  • Bei der Einreise erhaltet ihr (sofern ihr keinen Wohnsitz in Chile habt) von der Immigration einen Zettel mit der Aufschrift PDI. Diesen gilt es unbedingt zu behalten, denn er befreit euch von den 19% MwSt. auf Hotels und Unterkünfte (Air B’n’Bs ausgeschlossen). Manchmal muss man die Rezeption daran „erinnern“, dass man diese als (ausländische) Touristen nicht bezahlt
  • Januar und Februar ist Hochsaison. Die Chilenen bereisen sehr stark auch ihr eigenes Land und insbesondere Patagonien ist voll von hiesigen Touristen. Flexibel schauen und vor Ort buchen, wird also in dieser Zeit sehr schwierig
  • Wer einen kleinen (Handgepäck-)Reisekoffer oder einen handgepäcksfähigen Rucksack hat, unbedingt mitnehmen. Dann kann man das Hauptgepäck bsp. in Santiago zurücklassen und sich einiges an Gepäckkosten für Inlandflüge sparen
  • Die Nationalparks sind für ausländische Touristen häufig 50 Prozent teurer (gleicht sich dann somit mit dem PDI für Hotels wieder aus)
  • Prüft vor jedem Besuch des gewünschten Nationalparks, ob diese auf einer der offiziellen Seite ist. Falls ja, kauft das Ticket direkt online. Besser wirds meist nicht
  • Ohne Erklärungen können Täler, Sehenswürdigkeiten oder Wege geschlossen werden. Die Informationen sind bis dato heute meist eher spärlich
  • Im Norden kann man oftmals online nur das Ticket für den nächsten Tag kaufen. Nein, kein Witz
  • Die physischen Verkaufsstellen im Norden sind rar. Häufig wollen sie dich dann auch gleich an eine andere verweisen. Wir haben drei Anläufe nehmen müssen, bis wir die Misquntas Lagunas endlich sichten haben dürfen (siehe weiter unten)
  • Im Süden oder im mittleren Patagonien muss man häufig online reservieren und dann physisch im Nationalpark bezahlen. Macht die Reservation unbedingt vorab, wenn ihr noch WLAN oder gar Mobilnetz habt. Einige Camping-Besitzer haben sich daraus ein Geschäftsmodell gemacht, den Leuten WLAN zu verkaufen, damit man überhaupt den Nationalpark besuchen kann 😃
  • Häufig schliessen Nationalparks schon früh am Nachmittag und das obwohl, dass das Wetter in Patagonien dann meist besser ist. Wenn ihr also beispielsweise um 12.00 Uhr einen Nationalpark betritt, kann es sein, dass nicht mehr alle Trails offen respektive zugänglich sind
  • Die Informationen im Internet – auch auf offiziellen Webseiten – entsprechen häufig, aber nicht immer der Wahrheit. Die Wahrheit liegt vor Ort. Fähren gehen kaputt, auf der Webseite verkehrt sie, Einheimische wissen, dass diese kaputt sind, aber in der Realität gibt es die eine, die dann doch noch fährt

Der Norden von Chile: Reisetipps in der Wüste rund um San Pedro de Atacama

Unsere Reise geht hoch im Norden los. Chile ist das längste Land der Welt. Die Distanzen sind unglaublich gross und wir kommen nicht drum herum auf Inlandflüge zu verzichten.

In Santiago angekommen, wollten wir gleich weiter – hinaus in die Natur. Wir machten uns vorgängig schlau, ob eine Autofahrt nach San Pedro sinnvoll wäre, aber das Internet und die Foren haben allesamt davon abgeraten. Da wir schon eine lange Fahrt drüber in Peru von Cusco nach Lima in Peru gehabt haben, hören wir auf die virtuellen Meinungen und haben uns einen Flug nach San Pedro de Atacama respektive nach Calama gebucht. Ob es schön gewesen ist?
Kurzum: Wir haben 2 Nächte gebucht und haben auf 5 verlängert, weil es so viel zu bestaunen gibt

reges treiben im städtchen

Reise-Tipps zu San Pedro de Atacama: Das hippe Städtchen San Pedro und Restaurant-Tipps

Wie lässt sich San Pedro beschreiben? Senioren mit Rastas, chilenische Einheimische in aktuellen Mode-Trends gekleidet, Glühbirnen-Bars und eine besonders entspannte Atmosphäre. Hier erwacht das Leben meist erst um 19.00 Uhr, wenn sämtliche Reisenden von ihren Ausflügen zurück sind. Kleine Künstler-Ateliers und hippe Läden runden das ganze ab. Besonders ins Herz geschlossen, haben wir das kleine Restaurant Emporio Andina, das diverse feine und grosse Empanadas anbietet, sowie wundervollen Kuchen (Torta Hollandaise – die beste, die wir im ganzen Land hatten). Das Restaurant Barros bietet dafür einen schönen Innenhof und weitere lokale Speisen.

zwei menschen im mondtal

Reisetipp San Pedro de Atacama: Das Mondtal valle de la luna

Das Mondtal ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Zu sehen bekommt man verschiedene Felsformationen wie das „Amphitheater“ oder die „Las tres Marias“, die grosse Sanddüne oder die Salzmiene, wobei die eher klein ist. Das Ticket kann nur online gekauft werden oder mit viel Glück kann mit Cash gezahlt werden, aber man sollte sich besser nicht darauf verlassen. Ab 16.00 Uhr werden nur noch Touren respektive Touroperators hineingelassen.

Was man wissen muss, dass man nicht abseits der Pfade laufen darf und bei allen Sehenswürdigkeiten eine Aufpass-Person da ist. Teilweise kann das sicherlich etwas übertrieben wirken, bei der grossen Düne macht das allerdings Sinn, damit diese nicht voller Fussspuren ist.

sanddüne und felsen im hintergrund

Reisetipp San Pedro de Atacama: Das alternative oder kostenlose Mondtal und the magic bus oder wie man das Mondtal in der Nacht besuchen kann

Wer im offiziellen Teil des Mondtales bei den Las Tres Marias steht, weiss, dass es von hier nicht mehr weitergeht. Aber es gibt einen Teil des Mondtals, welches unberührt oder welches man eigenständig erkunden kann. Mit der Anweisung vom Exit des Mondtals „Fahrt nach Baltinache ca. 20km, dann links und die Antenne ist der Eingang“, sind wir auf die Suche nach dem Magic Bus gegangen und sind damit im unberührten Teil gelandet. Wer einen Camper hat, kann hier übernachten. Man hat quasi den Magic Bus für sich, kann die Formationen und Landschaft erkunden und alles geniessen und das ohne Eintritt zu bezahlen oder von Wachpersonen beobachtet zu werden. Und wer ganz, ganz still steht, hört sogar das Knistern der Salzkristalle, welche überall zu erblicken sind. Wir haben das Glück gehabt unsere Honigmondferien, bei Vollmond im Mondtal zu verbringen. Besser geht es fast nicht 😍 🌕.

salz im gestein

Reisetipp Geysire bei San Pedro de Atacama: Beste Uhrzeit

4 Uhr Tagwacht, denn morgens so weiss man – wenn die Luft noch kühl ist, sieht man die Geysire am besten. Zwei Drittel der Strasse ist leicht zu befahren. Der letzte Teil ist allerdings enorm mühsam, denn es befinden sich so viele Rillen im Boden, dass es sich weder gemütlich sitzen noch miteinander reden lässt. Schlussendlich sind wir um 6 Uhr morgens angekommen. Und ich habe vor Ort festgestellt, dass ich hier total fehlgekleidet bin. Sandalen ohne Strümpfe und nur ein dünner Pulli. Ungefähr minus 8 Grad zeigt hier das Thermometer an. Also unbedingt warme Kleidung und feste Schuhe anziehen.
Und frühmorgens aufzustehen lohnt sich wirklich. Über 80 Geysire kann man bestaunen – von gross bis klein (nicht so gross wie in Island, aber doch gross). Viele Touristenbusse sind erst gegen 7 Uhr gekommen und so hat man die zahlreichen Geysire beinahe für sich alleine. Das Bad, ist bei unserem Besuch geschlossen gewesen.

Reisetipp San Pedro de Atacama, Chile: Das Regenbogental und die roten Stein- und Felsformationen

Irgendwann während diesen Tagen haben wir gemerkt, dass die Distanzen zum noch höheren Norden einfach immer noch zu weit sind und wir die ganz hohen Punkte im Norden auf der Karte wohl ignorieren müssen. Wir haben recherchiert, was die Umgebung sonst noch zu bieten hat und sind dabei auf das Regenbogental gestossen. Die Fahrt ins Valle de Arcoiris dauert ungefähr 1 Stunde. Hier kann man noch einfach hinfahren und wir sind fast die einzigen. Die Felsformationen sind schön anzusehen. Wer aber noch weiter entlangfährt und dann zu den roten Felsen entlang läuft, sieht nochmals eine ganz andere Welt. In Nordamerika würde diese Formationen als riesiger Nationalpark vermarktet werden. Man ist ganz alleine und kann hinauf- und hinunter und hin und her klettern, wie es einem gerade lustig ist. Wir sind also nicht eben mal einfach eine Stunde da gewesen, sondern satte 4 Stunden.

farbige berge
andrea von roten felsen umgeben
zwei esel vor dem berg

San Pedro de Atacama: Die Petroglyphen / Felsbilder vom Regenbogental

Fährt man vom Regenbogental wieder Richtung San Pedro fährt man fast an den Petroglyphen vorbei. Wir sind wohl so gegen 17.00 Uhr zurückgefahren und haben den Parkplatz auf Google Maps gesucht und gefunden. Es scheint so, als ob normalerweise Eintritt verlangt wird – aber es ist niemand dort gewesen und so sind wir einmal rundherum um den Felsen gelaufen. Fantastisch, denn sonst kommt man nicht so nahe (was eigentlich auch sinnvoll ist) an diese Felsbilder aus prähistorischer Zeit heran.

Reisetipp San Pedro de Atacama: Die Lagunas Miscanti, Miñiques und Piedras rojas

Schlappe drei Anläufe haben wir für diese wunderschönen Lagunas aufwerfen müssen. Hier haben wir unverblümt festgestellt, was es heisst in Chile Nationalpärke zu besuchen. Online soll man reservieren, geht aber mit unserer europäischen Kreditkarte nicht, dann geht das nur für den morgigen Tag und vor Ort kann man keine Tickets kaufen. Und unsere Annahme, dass wir zu spät dagewesen sind, und nur für Touren erreichbar ist, ist ebenfalls falsch gewesen. Am nächsten Tag, fahren wir über eine Stunde zurück zum nächsten Ort – der uns von den Eintritts-Ladys empfohlen worden ist und dort wollte man uns zurück nach San Pedro schicken – was nochmals über eine Stunde gedauert hätte. Meine Gesichtszüge sind mir wohl entglitten, denn die gute Frau hat dann doch noch eine Lösung gefunden uns endlich die Tickets zu verkaufen. Als wir endlich eintreten können, haben wir immer noch Mitleid mit zahlreichen Touristen, die einfach immer wieder abgewiesen werden.

Aber. Es. hat. sich gelohnt. Es ist wunderschön hier oben und wir geniessen die absolute Ruhe und die wenigen Touristen (kein Wunder – ich kann gar nicht so fest die Augen rollen, wie ich das gerne möchte). Man darf nicht ganz zur Laguna hinunter, denn dafür sorgen Parkwächter – aber man kommt genug nahe dran, um den Vigunas beim Trinken zuzuschauen oder wie sie ihr Salzbad nehmen. Ja, die Vigunas trinken aus den Lagunas. Wir haben erst daran gedacht, dass es sich bei den Lagunas wohl um Salzwasser handeln muss, aber es ist Brackwasser (etwas mehr Salz als Süsswasser; aber zu wenig, um als Salzwasser zu gelten). Und auch die Piedras Rojas beeindrucken uns nochmals mit ganz anderen Farben.

viguna liegt vor laguna
vigunas baden im salz

Unterkünfte in San Pedro

Unser Hostal Camino del Inca ist nicht wirklich zu empfehlen. Sparfüchse, die Wasser, Saft und Kornflex am Morgen nahezu abwägen oder abmessen, um den Gästen ja nichts zu viel übrigzulassen. Der einzig schöne Platz, gehört wohl der Besitzerfamilie selber und Stefan wurde eines Tages sehr böse von der wohl ältesten Oberhäuptin der Familie angestarrt, als er sich einen kurzen Moment erlaubte, auf die Schaukel zu setzen. Beim Frühstück ist man konsequent ignoriert worden, wenn man noch etwas Wasser oder Milch haben wollte. Immerhin liegt es zentral und man kann zu Fuss zum Abendessen aufbrechen und das Mietauto im Innenhof parkieren.

Normalerweise reisen wir mit der Geldbörse etwas lockerer, aber bei einer 4-monatigen Reise, muss doch etwas mehr budgetiert werden; manchmal auch mehr als uns lieb ist 😉. Die Unterkünfte Alto Atacama Desert Lodge & Spa und Awasi Atacama – Relais & Chateaux würden sich dann sicherlich auch sehen lassen.

Reise-Tipp Chile’s Süden: Das chilenische Patagonien

Es hat etwas gedauert, bis wir verstanden haben, was oder wie gross das Gebiet Patagonien ist und was mit „Süden“ gemeint ist. Patagonien und somit auch der Süden beginnt mehr oder minder ab Pucon. Der Süden zieht sich hin bis Villa O’higgins. Alles, was noch südlicher ist, wird dann als der tiefe oder extreme Süden bezeichnet. Wir sind also von der Wüste nach Concepción geflogen, um damit Pucon anzusteuern und unsere Reise in Patagonien zu beginnen.

Apropos Patagonien: Die chilenische Episode. Ein Wechselbad der Gefühle – sowohl vom Wetter, der Landschaft, als auch in der Dusche in der „cabina“. Es kann regnen und die Sonne scheinen – und das mit oder ohne Regenbogen. Inmitten des dichten Waldes stört das allerdings weniger. Die Landschaft ist kein Bilderbuch, sondern eine Triologie an Poesie-Alben. Und die schönen, teils sehr einfachen Cabinas haben es in sich: In der einen Sekunde verbrennt man sich in der Dusche in der Cabana den Allerwertesten, nur um zwei Sekunden später wieder frierend nach dem Duschkopf zu greifen, weil das warme Wasser aufgebraucht ist. In Caleta Tortel haben wir eine Cabina à la zusammengeflickten Holzbrettern bekommen, in Villa O’Higgins für das fast selbe Geld ein halbes Paradies. Bei dem einen Ort, hat die Webseite angezeigt, dass das Toilettenpapier inklusive ist, bei der anderen Cabina bemühte sich der Besitzer drum, dass unser Kaminfeuer auch ja nicht ausgehen wird. Das ist Patagonien. Rau. Schön. Wild. Freundlich. Abwechslungsreich.

Das chilenische Patagonien – ohne Argentinien: 5 Tipps zur Planung

Das Wichtigste vorab: Genug Zeit einreichnen und planen. Es tönt simpel und trotz zahlreicher Tipps im Internet, ist es nicht ganz einfach für uns gewesen, Patagonien zu planen und gleichzeitig flexibel zu bleiben.

  • Wir haben Concepción angeflogen uns dort das Mietauto geholt und sind dann Richtung Pucon gefahren
  • Das Mietauto zu buchen, ist nicht ganz einfach gewesen. Schwierig, wenn man nicht weiss, was man in Nord- und Mittelpatagonien bereisen möchte und wielange dass man dafür hat. Wir haben das Glück gehabt, dass wir relativ einfach über einen Online Chat unser Auto verlängern und so doch flexibel gewesen sind
  • Januar und Februar ist absolute Hochsaison in Chile. Die Einheimischen haben dann Ferien und bereisen scharenweise ihr eigenes Land
  • Der Monat März ist bedeutend besser, kann aber immer noch zu Buchungsschwierigkeiten für Hotels und Camper/Mietautos und Restaurants werden – aus dem einfachen Grund, weil viele dann schon schliessen. Besonders Mühe haben wir im am unteren Ende der Carretera Austral in Caleta Tortel und Villa O’Higgins gehabt
  • Schlaglöcher gibt es sehr viele – besonders auf der Carretera Austral. Häufig sind die Reifen nicht in der Versicherung inkludiert, aber eine schnelle Reparatur hat uns in einer Garage in Puerto Rio Tranquillo 10’000 CLP (ungefährt 13 CHF / 11 Euro) gekostet

Reise-Tipp Nordpatagonien: Pucon und Villarica und Ausflüge in die Umgebung

Wir sind etwas länger unterwegs und gehen neben dem Reisen auch noch ein paar privaten Projekten nach. Wie zum Beispiel einen virtuellen Abend mit Freunden. Stefan mit seinen 4 Freunden und ich einen virtuellen Weinabend mit einer meiner liebsten Seelen. Unser Air B’n’B ist dafür perfekt geeignet.

Das Air B’n’B Pleno Campo See- und Waldblick liegt absolut perfekt und wir dürfen neben Kühlschrank, Salz, Kräutern auch die Küche nutzen. Wir haben ein grosszügiges Zimmer mit eigenem Bad und auch der Umschwung rundherum mit Hängematten und Blick auf den See lassen uns die Tage etwas gemütlicher angehen.

Zugegeben haben wir nur sehr wenig Zeit in Pucon verbracht. Wir sind Ende Februar hier und es ist immer noch voll. Villarica übrigens auch, aber irgendwie haben wir es hier fast noch etwas gemütlicher empfunden.

Villarica: Beste Aussicht auf den Vulkan und ein Restaurant-Tipp

Obwohl wir vom Air B’n’B etwas näher an Pucon sind, verschlägt es uns immer wieder nach Villarica. Beim Mirador Playa Pucara Park hat man einen wunderschönen Blick auf den Vulkan – sofern das Wetter stimmt. Wir sind gesamthaft 5 Tage im Air B’n’B geblieben und haben erst am letzten Abend das Glück gehabt, den Vulkan zu sichten.

Unser Lieblingsrestaurant ist hier in Villarica das Café 2001. Ein feines und zudem schön ausschauendes Completo (nahezu eine Nationalspeise; Hot Dog mit Avocadomousse, Mayonaise und manchmal auch Sauerkraut). Das Restaurant bietet zudem eine wunderschöne Auswahl an „el Kuchen“ an. Es ist sowohl drinnen, wie auch draussen sehr gemütlich.

Ausflug zum Parque Nacional Huerquehue: Wanderung zu den drei Seen

Der Parque Nacional Huerquehue bietet eine sehr schöne Wanderung durch einen idyllischen Wald. Unterwegs besucht man zwei Wasserfälle und zwei Miradors bevor man zu den drei Seen gelangt. Bis zu den drei Seen haben wir es zeitlich leider nicht geschafft, da wir etwas später am Tag gestartet sind. Gelohnt hat es sich dennoch – wir können wohl sagen, dass das wohl der hübscheste Wald ist, den wir je besucht haben.

Huerquehue Blick auf den See

Ausflug Playa Blanca, Wasserfälle Ojos del Caburgua und eine kleine Wanderung zum Wasserfall „Cascada el claro“

Wir haben die drei Sehenswürdigkeiten gut in einen Tag packen können. Rechtzeitig am Morgen sind wir zum Playa Blanca gefahren und geniessen einen fast leeren Strand. Wir können (und wollen) es uns nicht vorstellen, wie hier inmitten der Hochsaison aussehen würde. Wir laufen entlang dem Strand, klettern auf den umliegenden Steinen herum und geniessen die absolute Ruhe.

See mit Bergen im Hintergrund

Später fahren wir zu den Ojos del Caburgua, den schönen Wasserfällen. Ok, hier sind also alle Touristen und Einheimischen. Ein reger Betrieb der sich hier tummelt, aber man kann sehr schön um die Wasserfälle herum spazieren und ein Ausflug lohnt sich allemal.

Am Schluss wollen wir uns auch den „Cascada el claro“ anschauen Ungefähr 40 – 60 Minuten dauert der Zugang zum Wasserfall. Schon die oberen Miradors geben einen fantastischen Blick auf den tiefen Wasserfall und das runderhum könnte nicht grüner sein.

Ausflug Termas Geometricas: Ein in der Wildnis gelegenes Spa / Wellness nahe Pucon

Die wunderschönen Termas Geometricas haben uns sehr beeindruckt. Das ist mit Abstand die schönste Wellness-Anlage, die wir je besucht haben. Auf roten Holzstegen und inmitten eines grünen Regenwaldes zieht sich die Wellness-Anlage bis in die hinterste Ecke. Von 42 bis zu 35° Grad-Becken, gibt es genügend Platz für alle. Es gibt sicherlich günstigere Thermen in der Umgebung, aber diese ist wahrlich ein Muss.

Duschen gibt es keine, dafür aber ein Restaurant mit einer warmen Suppe und Tee.

Tipp: Genug gebadet? Das letzte Bad sollte eines der wärmeren sein. Damit ist man genug aufgeheizt, bis man wieder im Auto sitzt oder eine warme Suppe schlürft 😉.

Das Abenteuer vom mittleren chilenischen Patagonien: Reisetipp Puerto Varas, Insel Chiloe und die Fernstrasse Carretera Austral

Das hübsche Städtchen Puerto Varas

Puerto Varas ist so richtig hübsch. Hier haben wir uns nochmals wohler gefühlt, als in Villarica. Nur die Unterkunft war drüben besser. Das Städtchen fühlt sich ein wenig wie das Dorf Zermatt, Schweiz – wenn auch städtischer und einfacher- an. Hier trifft man auf Filialen der Outdoor-Brands von The North Face und Patagonien an, welche sich in hübschen Läden befinden. Kleiner fun fact: Der Gründer der North Face Outdoor-Marke (und auch von Esprit), Douglas Tompkins, hat viele riesige Gebiete vom südlichen Chile erworben, um Nationalparks zu schaffen. Er und seine Frau sind damit die grössten Besitzer von Privatgrundstücken geworden. 2017 sind grosse Teile davon der chilenischen Regierung gespendet worden.

Die Restaurants sind mit Holz und Stein ausgestattet und die direkte Lage zum See versprechen die eine und andere schöne Abendstimmung mit den Vulkanen im Hintergrund.

Wir haben unser Abendessen jeweils im Cassis Café genossen. Sitzt man vorne, so kann man die Abendstimmung direkt von hier aus geniessen. Die Platten mit Fleisch und dem chilenisch typischen Beilagenessen Pommes Frites mit gebratenen Zwiebeln aber insbesondere „el Kuchen“ hat uns hier mal wieder besonders überzeugt.

Die Insel Chiloé: Das andere Pategonien

Wir haben länger hin und her überlegt, ob wir überhaupt auf die Insel Chiloé hinwollen. Wir haben dann aber einen guten Tagesplan hingekriegt und uns doch dafür entschieden.

Die Fähre zur Insel Chiloé fährt ständig hin und her. Auch der Ticketkauf ist einfach, kann man dieses direkt auf der 35-minütigen Fähre kaufen. Zudem bietet die Fähre noch kostenloses WLAN an. Unsere Fährenfahrt ist etwas getrübt worden, weil uns zwei ältere Herren aufmerksam machten mit: „Signor und Signora, Neumatica“ Wieder haben uns wir einen platten Reifen eingefangen. Aber nach 10 Minuten Radwechsel und 30 Minuten Rad flicken, haben wir wieder aufbrechen können.

Nun hat dieser Radwechsel aber doch etwas unseren Tagesplan durcheinandergebracht. Wir haben uns also das berühmte Café vorgenommen und unterwegs zu stoppen, wo es uns dann auch gerade gefällt. Und wir sind wahnsinnig froh, haben wir uns doch noch dafür entschieden, denn diese Insel bietet gerade nochmals ein ganz anderes Patagonien.

3 Tipps auf der Insel Chiloé: Die beste heisse Schokolade / Café, der freischwebende Steg und die Holzhäuser auf Dalcahue

Die beste Schokolade und Café (und auch das Essen lässt sich sehen und schmecken) gibt es bei La Ventana de Elisa. Auch sonst ist es sehr hübsch eingerichtet und bietet Innen- und Aussenplätze.

restaurant elisa

Den Holzhäuser und Holzkirchen von Dalcahue oder auch von Castro sollte unbedingt ein Besuch abgestattet werden. Die Holzkirchen sind im Jahre 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erkort worden.

Beim freischwebenden Steg Muelle de las Almas würde unsere nationale Unfallversicherung wohl einen Schreikrampf kriegen. Dafür wirken die Fotos um so besser – auch mit Gegenlicht 😃. Die Wanderung vom Parkplatz beläuft sich auf gut 45 Minuten und bietet gute Aussichtspunkte.

Der Beginn von der Carreta Austral: von Puerto Montt nach El Chaitén mit drei Fähren

Puerto Montt haben wir fast vollständig ignoriert – denn, wie oben geschrieben, fühlten wir uns pudelwohl in Puerto Varas.
Kommen wir zur Ruta 7 oder zur Carretera Austral. Vielleicht ist es die schönste Fernstrasse überhaupt. Sie ist 1240 Meter lang und startet in Puerto Montt bis hin nach Villa O’Higgins. Sie ist noch nicht vollendet – es dürfte, aber mit dem Weiterbau noch einige Jahre dauern.

Die Ruta 7 oder die Carretera Austral beginnt bereits in Puerte Montt. Wir empfehlen allen, die Tickets für die zweite Fähre bereits in Puerto Montt zu kaufen. Eine Webseite gibt es zwar, aber unsere mitteleuropäischen Kreditkarten sind dafür nicht gemacht. Wir haben nicht den Hauch einer Chance gehabt, diese online zu ergattern. Wir sind also am Vorabend (nur im März oder später empfehlenswert), in die Verkaufsstelle von SonMarco in Puerto Montt und haben dort die Billette gekauft. Bei der ersten Fähre handelt es sich um eine andere Gesellschaft. Diese Tickets können nicht zuvor gekauft werden. Man muss früh hinfahren und sich dann in die Warteschlange einreihen und eben warten.

Carretera Austral: Welche Stopps machen ohne die Weiterfahrt nach Argentinien Sinn?

Viele besuchen die einzelnen Ortschaften nacheinander bis man unten in Villa O’Higgins ankommt. Auf unserer Route lassen wir gezielt Ortschaften aus und planen diese erst für die Rückreise, damit wir nicht einfach „nur“ zurückfahren müssen.

Die klassische Route sieht so aus: El Chaitén – Puerto Puyuhuapi – Coyhaique – Villa Cerro Castillo – Puerto Rio Tranquillo – Chile Chico – Cochrane – Caleta Tortel – Villa O’Higgins

Unsere Route haben wir wie folgt geplant: El Chaitén – Puerto Puyuhuapi – Villa Cerro Castillo – Puerto Rio Tranquillo – Caleta Tortel – Cochrane – Chile Chico – Coyhaique – El Chaitén

schotterstrasse in carretera austral
mietwagen auto
rote bruecke in patagonien
schotterstrasse in patagonien

El Chaitén: Das zerstörte Vulkanstädtchen im Wiederaufbau und der Nationalpark Pumalin

Ab der Fähre bis nach El Chaitén fährt man noch gut etwas über eine Stunde. Wir haben in der Cabana Ecolodge Playa Fandango übernachtet. Das Wetter hat zu diesem Zeitpunkt etwas getrotzt, aber wir sind sehr freundlich in unserer Unterkunft empfangen genommen werden, welche übrigens sehr empfehlenswert ist. Der Gastgeber tut das mit absoluter Freude und voller Motivation. Zudem liegt die Cabana direkt am Meer – mit Feuerstelle.

Wir haben am nächsten Tag die Wanderung auf den El Chaitén gemacht. Eine schöne aber strenge Wanderung. Innerhalb von 2.2 Kilometer werden über 600 Höhenmeter zurückgelegt und dies über sogenannte Baumstamm-Treppen. Die Aussicht ist aber wunderschön und zuoberst blickt man hinunter auf einen See auf der anderen Seite, den man so von unten nicht erwarten würde. Die Wanderung fühlt sich ab wie eine langgezogene Freeletics Wanderung an, aber doch es lohnt sich.

meerufer in patagonien
haus im wald
Huerquehue See in der Weite

Unterkunft: Cabina Cabina Ecolodge playa Fandango

Restaurant Pizzeria Reconquista: Feine Pizzas und Burger (aber ohne Pommes). Hier haben wir erstmals bemerkt, dass Patagonien eher ein teureres Pflaster wird.

Wer Lust auf einen Kuchen hat, dann kann man sich es hier bei Café Buon Sabor gemütlich machen oder aber ein Stück „el Kuchen“ mitnehmen.

Aussichtspunkt Cerro Mirador la gruta: In Chaitén selber gibt es noch einen kleinen Mirador. Wer kurz vor dem Abendessen noch etwas sehen möchte, kann den 10-Minuten Spaziergang auf sich nehmen.

Puyuhuapi und der Nationalpark Queulat

Wir haben wirklich etwas Mühe uns die schönen Ortschaften zu merken. Puyuhuapi gehört dazu. Die Namen rollen nicht ganz einfach über unsere Zungen hinweg – das tut der Ortschaft aber keinen Abbruch. Puyuhuapi ist uns zugleich sehr sympathisch.

Der Nationalpark Queulat ist gross und es bestehen zahlreiche Möglichkeiten zu wandern. Da ich dermassen Muskelkater (die grossen Baumstämme) habe, will ich meine Beine heute nicht überstrapazieren. Stefan spürt nichts. Wir entscheiden uns für den super kleinen Spaziergang und dann einen Ausflug mit dem Boot zum Gletscher. Ganz so nahe, wie wir uns das wünschen, kommen wir nicht ran, aber es ist trotzdem wunderschön.

Unterkunft Cabina Senderos Puyuhuapi: Hier haben wir uns pudelwohl gefühlt. Die Cabina wirkt für einmal sehr modern und wir haben eine gutausgestattete Küche. Die Gastgeberin ist äusserst freundlich und hilft uns bei allem. Auch das Frühstück lieben wir auf den ersten und zweiten Blick

Brücke im Wald
wasserfälle im nationalpark und im hintergrund ein gletscher

Villa Cerro Castilla und the dome

Die Fahrt nach Villa Cerro Castilla ist schön. Vor allem kurz bevor man das Städtchen erreicht, gibt es eine perfekte Aussichtsstelle um über das Tal zu schauen. Zugegeben, dass mit dem Nationalpark haben wir hier etwas verhauen. Viele schwärmen von dem in der Nähe liegenden wunderschönen Nationalpark „Parque Nacional Cerro Castillo“, der sogar noch schöner als der Nationalpark Torres del Paine sein soll. Mein Muskelkater war noch zu schmerzhaft und hier lässt sich keine kürzere Wanderung machen. Schade, aber es zeichnete sich nicht ab, dass es mir morgen oder übermorgen besser gehen würde und daher ziehen wir weiter.

Villa Cerro Castilla ist ein beschaulicher Ort. Eins zwei kleinere Supermärkte geben das nötigste her.

Unterkunft Air B’n’B The dome: Auf den ersten und zweiten Blick wunderschön gelegen und gut ausgestattet. Die Sauberkeit hat leider etwas zu wünschen übrig gelassen.

Puerto Rio Tranquilo und die Marmorhöhlen

Zwischen Cerro Castilla und Puerto Rio Tranquilo haben wir uns einen platten Reifen eingefangen. Aber uns wird innert kürzester Zeit geholfen und wir staunen nur, denn wir haben nicht mal nach HIlfe gerufen. Dank dem Ersatzrad schaffen wir es dann ohne Probleme nach Puerte Rio Tranquiolo.

In Puerto Rio Tranquilo besuchen wir die wunderschönen Marmorhöhlen während einer rund zweistündigen Bootstour. Das hübsche Örtchen ist überschaubar und gross genug, dass wir unser Ersatzrad flicken lassen können.

Unterkunft Luna Terra Lodge: Diese Lodge liegt ausserhalb von Puerto Rio Tranquillo – rund anderthalb Stunden Autofahrt, liegt aber wunderschön gelegen an einem See, bietet herrliche Aussicht aus dem Wohnzimmer sowie vom Restaurant. Und das Essen ist hervorragend.

Das Dorf auf Holzstelzen: Caleta Tortel und Möglichkeit zu einem Gletscherausflug

Die Fahrt von Conchata nach Caleta Tortel kann immer noch als schön bezeichnet werden, aber wir würden zu wagen behaupten, dass dies sicherlich der langweiligste Streckenabschnitt ist. Wir beide haben uns sehr auf diese Ortschaft gefreut, sind aber ehrlich gesagt etwas enttäuscht gewesen. Vielleicht liegt es am Ende der Sommersaison. Die Ortschaft wirkt ein wenig, wie ein Ort morgens um 5 Uhr nach einer guten Party. Das Setting, respektive die Aufmachung auf den ersten Blick schön, die Häuser, keine Strasse, alles auf den Holzstelzen. Läuft man aber hinunter zum Wasser und folgt dem langen Holzsteg, so sieht man am Ufer Dreck, Hundekacke auf den Holzstelzen und alles ist etwas schmuddelig und ja irgendwie halt dreckig. Das sind wir bislang von Chile so nicht gewohnt gewesen. Die Bilder sehen definitiv schöner aus, als wir uns dort wohlgefühlt haben.

Den Ausflug zu den beiden Gletschtern haben wir leider aufgrund des stürmischen Wetters absagen müssen. Mitten in der Nacht hat es dermassen gestürmt; ein Wunder dass die Hütte noch stand.

Unterkunft Air B’n’B 30m Panoramablick: Auch unser Air B’n’B 30m Panoramablick hat uns von der Sauberkeit her nicht überzeugen können. Unsere Cabana war bei Ankunft noch nicht ready und auch später zeigte der Tisch und das Bad noch Spuren vom Vorgänger auf. Schade, hier war es mehr als nur unsere Laune.

häuser auf holzstelzen
holzsteg in patagonien

Das Ende der Fernstrasse Carreta Austral: Villa O’Higgins

Die Fahrt von Caleta Tortel nach Villa O’Higgins beinhaltet wieder eine Fähre. Wir sind um 8.45 Uhr losgefahren und um 9.45 Uhr – allerdings etwas fester mit dem Fuss auf dem Gaspedal – bei Puerte Yuana, dort wo die Fähre startet, angekommen. Diese fährt um 10.00 Uhr. Es hatte schon einige Autos vor uns und ratet: Für uns hat es nicht mehr gereicht und wir mussten auf die 12 Uhr Fähre warten.

Der letzte Teil der Fahrt (ca. 1.5 Stunden) ist wieder wunderschön. Die Seen strahlen im besten Türkis, die Wälder dicht und alles ist wieder wunderschön herausgeputzt. Immer mal wieder stehen Kühe im Weg. Und dann erblicken wir das Örtchen. Kuuhl. Here we are. Nachdem wir das Hotel bezogen haben, beenden wir noch offiziell die Ruta 7 – die Carreta Austral. Ein grosses Holzschild steht beim See und zeigt gross an: „Fin de la ruta Carreta Austral“. Wir bejubeln einen Biker, der das alles mit dem Velo geschafft hat. Ebenso treffen wir auf Filipo und Elisabeth, die 2.5 Monate von Santiago hierhin getrampt sind. Ich glaube, wir könnten den ganzen Tag hier sitzen und uns die Geschichten der Menschen anhören.

Für unseren Gletschterausflug sieht es wieder nicht gut aus. Das Wetter will nicht mitmachen. Enttäuschung? Nein. Wir haben in den vergangenen Tagen gelernt, wie rau, wechselhaft und eigenwillig das Wetter sein kann. Dann gibt’s eben keine Gletschtertour hier.

Unterkunft Hotel Rumbo Sur Deep Patagonia: Ein wunderschönes Hotel am letzten Punkt der Carretera Austral. Hier stimmt vom Zimmer, dem Gastgeberservice, der Umgebung und dem schönen Aufenthaltsraum mit einem grossen Cheminée einfach alles.

türkisfarbener see
Paar vor riesigem Schild, welches das Ende der Fernstrasse darstellt.

Cochrane und der Nationalpark Patagonien

Die Stadt ist überschaulich – hat einen Supermarkt, der etwas hergibt (aber nicht übermässig gross ist). Es gilt lediglich zu beachten, dass man sich nicht fälschlicherweise plötzlich auf einer Einbahnstrasse befindet.
Absolut empfehlenswert ist der Nationalpark Patagonien. Hier haben wir die Wanderung „Los Carpinteros“ gemacht. Er dauert ungefähr 4 Stunden über die ganze Strecke – also hin und zurück. Wenn man auf den See starrt, hat man erst das Gefühl, dass es sich um eine Spiegelung handelt. Erst beim zweiten Blick, merkt man wie klar das Wasser ist.

Unterkunft Hotel Kalfu Patagonia: Hier haben wir ein völlig überteuertes Zimmer erhalten. Das Zimmer ist gross und die Dusche bringt heisses Wasser hervor und das Frühstück ist grossartig. Aber da viele Hotels geschlossen haben, haben wir hier ganz klar einen Wucherpreis gezahlt.

Restaurant / Brauerei Tehuelche: Im März haben zu unserer Zeit nur noch drei Restaurant geöffnet gehabt. Hier haben wir die lustige Platte „Telhuelche“ gegessen. Käse und Pommes als unterste Schicht. Danach Saucisson, Wienerli, Zwiebeln, Rind und Poulet. Zugegebenermassen eine eigenartige Mischung, aber es ist besser gewesen, als es tönt.

Seewasser in Patagonien

Chile Chico und der wenig bekannte Nationalpark Jeinimeni

Zum Glück sind wir nach Chile Chico gefahren. Zum Glück. Dieser Ort befindet sich ganz schön ab vom Schuss und auch nicht mehr direkt an der Carretera Austral. Aber es ist ein wunderschöner Ort und im Gegensatz zum restlichen Patagonien ein durchaus sehr sonniger Ort.

Ebenfalls zum Glück haben wir doch noch einen Abstecher zum Nationalpark Jeinimeni gemacht. Eigentlich wollen wir zum Mirador Trail, aber der See und der Steinstrand laden ungemein zum Verweilen ein. Und das haben wir gemacht. Füsse ins Wasser und an den „Strand“ gelegen und die absolut wunderschöne Gegend und Wärme der Sonne genossen. Hier kann man auch 3- oder 5 Tageswanderungen machen. Die Tramper aus Deutschland und Dänemark haben jedenfalls davon geschwärmt.

Unterkunft Costanera Apart Hotel: Wir haben Glück und sehen von der Küche direkt auf den See. Folglich haben wir hier keine Restaurants besucht und selbst gekocht.

stausee in patagonien
see mit berglandschaft
Da ist nur Pfirsich an Stefan’s Händen.

Coyhaique und der Nationalpark Reserva Nacional Coyhaique

Eine grosse Stadt und der beste Ort um Snacks und Lebensmittel für die Reise zu kaufen. Wir kochen gerne auch selber, aber hier in Patagonien sind teils viele Küchen sehr spärlich ausgestattet. Wir haben daher häufig Teigwaren gekocht und Pestosauce von Barilla genommen, welche nicht aufgewärmt werden muss. Lustigerweise gab es gerade in diesem Supermarkt kein Pesto. Wir haben am liebsten Pesto genommen, denn wenn es mehr als eine Pfanne gehabt hat, so haben wir die lieber für etwas (gekochtes) Gemüse genommen, als noch Sauce aufzuwärmen.

Die Stadt haben wir grösstensteils ausgelassen, da wir ausserhalb übernachtet und auch gegessen haben. Ein Besuch des Parkes Reserva Nacional Coyaique lohnt sich indes. Ein wunderschöner Weg führt durch einen knorrigen Wald, geniesst über eine phänomenale Aussicht über die Stadt und kann die Laguna bestaunen. Hierfür haben wir ca. 2 Stunden hin und zurück benötigt.

Unterkunft und Restaurant Cerro Negro Hotel: Schöne Zimmer, aber noch besseres Abendessen (lokale Spezialitäten aber auch gesunde leichte Küche) und Frühstück

wunderschöne passstrassen
Unterwegs auf der Carretera Austral
bäume
See im Wald

Die Carretera Austral soll weiter ausgebaut werden. Sie sind jedenfalls schon eifrig daran, die Strasse weiterhin zu asphaltieren. Wir haben Kühe, Pferde, Esel, Vögel und wilde Hasen (mit weissen Flecken auf den Ohren) bestaunt. Nur für den Puma hat’s nicht gereicht, auch wenn dieser am Vortag in einem Restaurant in der Nähe auf der Terrasse zu bestaunen war. Auf ein nächstes Mal

Danach ging es wieder nach Chaitén und von dort zurück auf die Fähre. Wir haben die Carretera Austral geliebt. Wandern, fahren, Bootfahren, geniessen, frieren, vor Hitze dahinschmelzen, planen, schlafen und alles wieder von vorne. Schön war’s!

Der grosse oder extreme Süden von Chile: Punto Arenas und Puerto Natales

Nach der schönen und intensiven Zeit auf der Carretera Austral sind von Puerto Montt nach Punto Arenas, in den tiefen oder extremen Süden, geflogen. Wie gesagt, konnten wir zum Zeitpunkt der Buchung, das Mietauto nicht rüber nach Argentinien nehmen. Aber im Nachhinein können wir sagen, dass dies überhaupt kein Problem war. Wir lieben es die Kultur von einem Land intensiv kennenzulernen. Das Hin und Her zwischen den beiden Ländern, hätte dieser intensive Eindruck von Chile vielleicht etwas abgeschwächt. Auf alle Fälle freuen wir uns sehr die Region Magellan und der chilenischen Antarktis zu besuchen.

Strasse „Ruta del Fin del Mundo“ – „Route am Ende der Welt“

Punto Arenas

Punto Arenas ist grösser, als wir es erwartet hätten. Und ojoj die Temperaturen sind auch schon merklich kälter. Aber das Zwiebel-Prinzip funktioniert. Wahnsinnig viel Zeit haben wir in der Stadt nicht verbracht, denn wir sind wegen der Natur hier. Trotzdem sollte man sich ein Spaziergang am Pier / Miraflores nicht entgehen lassen, denn dort lassen sich die eine und andere Skulptur ansehen und das weite raue Meer lässt einen erahnen, wie es in der Antarktis zu und hergehen kann.

Am zweiten Tag haben wir noch eine Fahrt und einen Spaziergang Richtung Süden San Juan gemacht. Entgegen Google Maps hört die Strasse irgendwo auf und ab da läuft man. Wie wunderschön einsam es doch hier unten ist.

Empfehlenswerte Restaurants in Punto Arenas

Folgende beiden Restaurants empfehlen wir gerne. Luan’s Restaurant hat eine chilenische kolumbianische Küche, welche wir in höchten Tönen absolut loben können. Hier stimmt von der Einrichtung, zum Essen bis zum Service alles überein. Der frische patagonische Lachs ist etwas vom besten und die cremige Polenta das Sahnehäubchen. Dazu gibt es verschiedene Pisco Sours.

Auch die italiniesche Küche kann in Punto Arenas brillieren. Hier empfehlen wir das Mesita Grande. Pasta, Pizza und Knoblauchbrot und einen Pisco Sour. Es schmeckt super.

gebratener lachs auf Teller

Übernachtung Hostal Boutique Patagonia Mística: Eine schöne und warme Unterkunft. Tipp: Beim Einchecken fragen, ob man eines der oberen Zimmer bekommt. Ansonsten kann es im unteren Stock (zwischen Check-in und Aufenthaltsraum) nachts leider sehr laut werden.

Pinguine auf der Insel Magdalena und die Mini-Insel Galapagos Isla Marta

Wir haben die Touren immer eher kurzfristig gebucht. Im Internet gibt es viele Anbieter und die meisten kann man ganz einfach per WhatsApp anschreiben und so die Tour buchen. Äusserst praktisch.

Die Bootsfahrt auf die Insel Magdalena dauert ungefähr eine Stunde. Ich bin dankbar, habe ich wieder eine Seekrankpille (Itinerol B mit Koffein) genommen – so habe ich es unbeschadet überstanden. Stefan hat sich etwas mehr konzentrieren müssen. Sollten wir je in die Antarktis fahren, werde ich Itinerol B wohl bitten müssen, Tabs zu produzieren, so dass ich eine Dauerwirkung für die ganzen Wochen bekomme 😉.

Der Rundgang auf der Insel ist für 1 Stunde gestattet. Reichlich Zeit um die schönen Pinguine zu begutachten. Wir waren just Ende Saison da und damit waren nicht so viele Pinguine wie ansonsten zu sehen. Aber das hat der Insel und den Pinguinen und uns nicht geschadet.

Sind die Seebedingungen gut, so fährt der Kaptain noch zur Isla Marta. Die kann nicht betreten werden, aber man kann hoch auf das Deck, sich dort niederlassen und den unzähligen Seelöwen und Vögel (die Insel ist voller Tiere) beim schwimmen und sonnenbaden zuschauen. Herrlich.

pinguin auf land
zwei pinguine
Pinguin auf Land
seehunde
seehunde

Puerto Natales

Auch hier reicht ein Tages- oder gar Halbtagesausflug um die Stadt Puerto Natales zu erkunden.

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich gleich alle am Pier. La Mano (die Hand), Muelle Historico (der wunderschöne Holzsteg) und Al Milodon (eine Tiergestalt, die wie eine Mischung zwischen Bär und Drachen aussieht). Beim Monumento al viento gibt es einen Steg, an dem man wunderbar, die weissen Schwänen mit schwarzen Köpfen bestaunen kann.

Der Besuch von Puerto Natales rundet sich ab, wenn man im The Coffeemaker einsitzt und dort feinen Café, eine wunderbare heisse Schokolade und einen feinen Passionsfrucht Cheesecake probiert. Wifi gibt’s noch en plus.

Übernachtung Puerto Natales: Das Hostal El Puestero hat uns auf Anhieb gefallen. Tolle Gastfreundschaft und ein schönes und modernes und warmes Zimmer.

schwan auf holzsteg
passionsfrucht kuchen

Der Nationalpark Torres del Paine mit kurzen Wanderungen und Ausflügen

Das ist einer der schönsten Nationalpärke, die wir bis anhin überhaupt je besucht haben. Die markanten Bergspitzen prägen das Landschaftsbild von zahlreichen Winkeln aus. Der Park weist eine Fläche von über 2400 m2 auf und bietet daher zahlreiche Wanderungen und Aktivitätsmöglichkeiten an. Wie immer gehören wir eher den Kurz- oder Tageswanderer an.

bergkette in chile
bergspitzen
Kurze Wanderung von 2 Stunden zum Mirador Cuernos

Vom Parkplatz aus kann man zugleich den Wasserfall bestaunen. Von hier aus dauert es rund 1 Stunde zum Mirador Cuernos. Aber schon die Wanderung an sich ist einfach unbeschreiblich. Vielleicht die schönste Wanderung, die ich je gemacht habe.

Ausserdem sind die Wanderungen zum Mirador Cóndor, zur Laguna Azul und zum Mirador Grey empfehlenswert. Alle dauern rund 2 Stunden.

frau vor bekannter bergkette im park torres del paine
frau steht vor bergsee
paar steht vor see
Ausflug zum Grey Gletscher mit dem Boot: Sicht aufs Eis

Wir haben lang zwischen den Ausflügen Grey Gletscher (direkt im Torres del Paine) und Serrano y Balmaceda (von Punta Arenas aus) überlegt. Schlussendlich haben wir uns für den Grey Gletscher entschieden, weil man mit dem Boot näher ans Eis kommt. Die YouTube Videos vom Ausflug zum Serrano und Balmaceda haben zwar auch schön ausgesehen, aber wir wollten dem grossen Eiswürfel noch etwas näher sein.

Wir haben die 16 Uhr Fähre gewählt. Die frühe Fähre am morgen war schon voll und das Mittagslicht ist nicht immer das ansehnlichste. Die Fahrt zum Grey Gletscher dauert rund eine Stunde. Ist man endlich ganz nahe am Gletscher dran, hört man das Wegbrechen des Eises. Das Eis könnte nicht blauer brennen. Die Stimmung dort ist wunderschön. Auf der Fähre gibt es noch kostenlos ein Getränk. Whisky, Pisco Sour oder eine Cola. Natürlich mit Eis. Uns wäre eher nach heisser Schokolade gewesen 😉.

Unterkunft im Torres del Paine: Im Río Serrano Hotel + Spa haben wir es uns sehr gut gehen lassen. Das Hotel bietet geräumige und warme Zimmer, einen schönen Innenpool und einen kleinen, aber feinen Sauna-Bereich. Perfekt, um sich nach einer Wanderung zu erholen.

Torres del Paine war wirklich unser i-Tüpfchen auf der gesamten Reise. Ein Farb- und Formspektakel erster Güste.

hohe gletscher
bergsee und bergspitzen
bergspitze in patagonien
schlafzimmer

Santiago und Valparaiso: Zurück in der Zivilisation

Von der puren Natur flogen wir von Punto Arenas zurück nach Santiago. Zu Santiago können wir nicht viel vermelden. Hier haben wir ein Paket auf die Post gebracht, Wäsche gewaschen und PCR-Test gemacht. Südamerikanische Städte beeindrucken uns meist nicht so. Zumindest manchmal nicht. Unser Quartier, wo wir unser Air B’n’B „Los Araucanos“ gehabt haben, lag allerdings perfekt, um unsere Dinge zu erledigen.

Valparaiso: Die malerische Grossstadt

Mit der Metro und dem Bus reisen wir von Santiago nach Valparaiso. Dies Busfahrt dauert rund 2.5 Stunden.

Raus aus dem Busbahnhof landen wir gleich inmitten eines Marktes. Es ist unser letzter richtiger Tag in Chile und sogar in Südamerika. Und hier bekommen wir nochmals die volle Dosis. Meerschweinchen am Grill (nicht für uns, aber für die anderen 😉), Säfte, lautes verhandeln und noch lauteres Gelächter. Ab und an riecht es sagenhaft gut, dann dafür wieder grauenhaft. Ein Hoch auf die Masken.

Die Stadt ist ein Gedichtsbuch. An jeder Ecke findet man Bilder, Gedichte und Worte – von besseren und schlechteren Künstlern. Nur das Pablo Neruda Haus – das Haus des berühmten chilenischen Dichters und Schauspieler bleibt uns verwehrt. Es ist Mittwoch und das Museum hat geschlossen. Wir sind nicht die einzigen, die vor verschlossener Türe stehen.

Das tut unserer Laune aber keinen Abbruch und wir laufen die Strasse hoch und runter – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Stadt ist bekannt für ihr Höhen und Tiefen. Manchmal lohnt es sich auch die eine und weitere Strasse auf beiden Seiten zu laufen – sonst sieht man das eine und andere Kunstwerk, dass man vorher überhaupt nicht gesichtet hat, obwohl man unmittelbar davorsteht.

Wir gehen hinunter zur Plazuela Anibal Pinto. Die Eiscréme soll im Emporio La Rosa besonders gut sein. Der Eiswagen ist aber äusserst leer, dafür finden wir unsere geliebte Torta Hollandaise. Que bueno – perfekt für einen Abschied in Chile. Wir laufen wieder hoch zu den beliebten Wandmalereien, wie dem Klavier „Escalera de piano“. Funfact: Der Künstler hiervon ist auch Musiker und wollte ein prägsames Cover für sein Album. Es hat es dann auch einmal nachgestrichen und wurde prompt von der Polizei erwischt und verhaftet. Denn, ob man es glaubt oder nicht; in Valparaiso sind Wandmalereien eigentlich verboten.

Unser Schrittzähler wird heute äusserst glücklich mit uns sein. Zur Feier des Tages geniessen wir noch einmal ein Vaina und ein Pisco Sour. Beides Getränke, die man doch in Chile probiert haben sollte. Als wir zurück zum Bus schlendern, genehmigen wir uns noch einen Mote con huesillo. Dieses besteht aus gesüsstem Pfirsichsaft, Weizengraupen und einen eingelegten trockenen Pfirsich. Ungewöhnlich, aber ebenfalls gut. Unser letzter Tag in Chile war nochmals alles, was wir in Chile und in Südamerika so lieben. Bunt. Voller Abwechslung. Laut und leise. Hochs und Tiefs. Asi es la vida – mis amigos.

zwei gefüllte gläser
ein getränk mit weizen
bemalte treppenstufen in valparaiso

Wissenswertes / Lustiges und unsere Anekdoten über Chile

Unsere Anekdoten, Erinnerungen und Momente, welche uns in Chile wiederfahren sind. Wie immer; Keine Schubladisierung, sondern Erfahrungen und Momentaufnahmen, die wir erlebt oder wahrgenommen haben:

  • Ola Ola, Olala oder Ciao. Hier wird anders gegrüsst und begrüsst, als wir es von den anderen Ländern in Südamerika kennen
  • „Bacan“ bedeutet cool und „Fome“ ist eher weniger kuuhl. Jeder braucht es
  • Auf „el Kuchen“ sind die Chilenen sehr stolz. Absolut zu recht, die sind wirklich super. Besonders la Torta „Hollandaise“ hat es uns sehr angetan. Falls jemand mal ein tolles Rezept hat, bitte her damit 😃.
  • Das Wetter im chilenischen Pategonien ist sehr unbeständig. Die Einheimischen machen gar Witze, dass es schon gar nicht lohnt den Wetterbericht anzuschauen
  • Pisco Sour ist das Nationalgetränk. Ja genau – wie in Peru. Die beiden Länder streiten sich drum, wer es erfunden hat 😉.
  • Completos ist die chilenische Art von Hot Dogs. Häufig mit Avocadomus und Mayonaise. Die Luxusvariante enthält noch Sauerkraut.
  • Jung und alt grüssen, und so manche Begrüssung endet mit einem längeren Smalltalk-Gespräch
  • Wir wissen nicht wieso, aber zum Frühstück wird das Rührei mit Löffel gegessen, denn wir haben im Norden und in Santiago nie und nirgends eine Gabel zum Frühstück erhalten.
  • Eine häufige Beilage besteht aus karamellisierten Zwiebeln, Pommes und Spiegeleier darüber. Tönt komisch, ist aber ganz wunderbar.
  • Von Calama wollten wir direkt nach Concepción fliegen. Es hat satte 40 Minuten gedauert, bis wir am Flughafen verstanden haben, dass wir nicht in Concepción, sondern in Santiago gelandet sind – einem Sturm sei Dank. Wir dachten unser Spanisch hätte sich verbessert, aber dieser Moment war ein harter Rückschlag 😅.
  • Die Einheimischen sind unglaublich hilfsbereit – eine Situation, die uns besonders in Erinnerung geblieben ist:
  • Wir hatten einen platten Reifen. Leider hat der Wagenheber nicht funktioniert und als ein chilenischer Mini-Touristen-Bus neben uns gestoppt hat, haben wir zuerst geflucht. Aber uns erwartete kein Hohn, sondern rasche Hilfe (und das ohne zu fragen) vom gesamten Bus. Innert 5 Minuten ist der Reifen ausgewechselt worden. Muchas gracias chilenos.

Von der staubigen und trockenen, aber wunderschönen Wüste und den unglaublichen Lagunen im Norden von Patagonien, weiter hinunter in den tiefen dichten Wald bis hin zu den Gletschern. Castillero de Diablo, Completos, Piscos und Vainas. Von wilden Hasen und uns in der Nähe von Pumas zu wissen (und sich dabei den Hals verrenken, weil man unbedingt einen sichten will) das ist einfach grossartig. Unsere Herzen waren sehr schwer, als wir Chile verlassen haben. Wir haben hier eine grandiose Zeit verbracht und ja, wenn es ein Land gibt, an dem wir uns vorstellen könnten zu leben, dann wäre das wohl Chile. Bagan Chile y muchas gracias.

wienerchen mit avocadomousse und mayonnaise

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