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Saudi Arabien: Unsere Reise-Tipps mit dem Mietauto

Saudi Arabien: Unsere Reise-Tipps mit dem Mietauto

Saudi Arabien

Ich liebe es mir zu überlegen, wo wir als Nächstes hinwollen. Es gibt da eigentlich eine „Must-See“-Liste, aber die Liste ist geduldig und ein Dokumentarfilm über Ruanda, kann dafür sorgen, dass wir schon nächste Woche dahin fliegen. So ist es wohl auch dazu gekommen, dass ich Dank der Kurz-Video-Funktion auf Instagram, von meiner saudischen Kollegin immer wieder ein bisschen inspiriert worden bin.
Saudi Arabien gehört nicht zu den ersten muslimischen Ländern, welches wir besuchen. Der Oman hat uns mit seiner Natur, den freundlichen Einheimischen und den wunderschönen Hotels so überzeugt, dass wir schon vor ein paar Jahren wussten, dass es uns irgendwann wieder einmal in diese Region zurückholen wird. Unsere ursprüngliche Idee – eine ganz andere Reise, auf einen ganz anderen Kontinenten – haben wir über Bord werfen müssen und haben innerhalb von einem Wochenende respektive 3 Tage vor Abflug unsere Reise gebucht. Zum Glück, denn es hat sich riesig gelohnt. Wir sind hingegangen, haben uns das angeschaut und gestaunt – am Laufzentimeter. Hier folgen unsere Reise-Tipps mit dem Mietauto durch den noch nahezu unberührten Wüstenstaat Saudi Arabien.

Einreise nach Saudi Arabien und Krankenversicherung

Eine individuelle Reise nach Saudi Arabien lässt sich relativ rasch organisieren. Für die Einreise ist ein Visum nötig, welches ungefähr CHF 145.00 kostet. Mit dem Visum erhält man gleichzeitig auch eine kostenlose Gesundheitsversicherung in ganz Saudi Arabien, was wirklich einmal eine gute Idee ist. Die Bestätigung des Visums erfolgt innerhalb Sekunden bis maximal 2 Stunden. Auch der Autovermieter Yelo hat relativ rasch geantwortet. Und so lässt sich unsere Reise, auch Dank der Tipps von Stefans Kollegin und meiner saudischen Bekannten drei Tage vor Abreise problemlos buchen.

Transportmittel in Saudi Arabien: Uber und Mietwagen

Uber und Taxis sind nahezu überall vorhanden und funktionieren einwandfrei. Die Preise sind deutlich günstiger als im DACH-Raum.

Das Autofahren in Saudi Arabien ist möglich und im Landesinnere sehr entspannt. In den Grossstädten Saudi Arabien ist es aber pures Abenteuer. Starke Nerven sind gefragt, denn die Möglichkeit sich einen Blechschaden zu holen, ist gross. Ab 15.00 Uhr steckt man zusätzlich meist im Verkehr in den Grossstädten fest. Da kann eine 20-minütige Strecke sich über knapp anderthalb Stunden hinziehen.

  • Autofahren in den Städten ist eine chaotische, zeitintensive Jagd nach dem Zielort im Grossstadtdschungel. Bentley und Rolls Royce sind verbeult und generell gibt es kaum ein Auto, welches keinen Blechschaden aufweist
  • Die Verkehrsführung in den Städten ist absolut grottig. Vor jeder Linksabzweigung kommt fast immer noch eine Ausfahrt für ein U-Turn. Wer den U-Turn benutzt, muss damit rechnen, dass man im vollgestopften Verkehr innert 60-100 Meter 4 Spuren wechseln muss, sofern man dann links abbiegen will.
  • Vieles ist mit dem kleinen Auto möglich. Es braucht nicht unbedingt ein 4×4-Wagen
  • Tanken in den Grossstädten ist meist mit den hiesig gängigen Kreditkarten möglich. Auf dem Weg zur Einöde – also Richtung Al Ula-, lässt sich häufig nur mit Mada, einem Zahlkartensysten von Saudi Arabien, bezahlen. Wenn man Glück hat, steht neben der Tankstelle ein Geldautomat / ATM. Daher besser etwas Bargeld mitführen. Das ist dann auch das einzige, wofür man Bargeld benötigt
Sand- und Steinwüste
Strasse in der Wüste
Ein Auto auf der Strasse mit sichtbarm Blechschaden
Strassenschild in Saudi Arabien
Wüstenlandschaft in Saudi Arabien
Grosse Abendsonne am Horizont

Reise-Tipp Saudi Arabien: Eine ethische Frage?


Bevor wir von unserer Reise erzählen, will ich auf eine häufig gestellte Frage eingehen:
“Eine Reise nach Saudi Arabien? Seid ihr sicher”? “Du weisst aber schon, dass Frauen da überhaupt keine Rechte haben”? “Wie kann man das ethisch unterstützen”? 
Die meisten schauen uns mit grossen Augen an, wenn wir von der individuellen Reise nach Saudi Arabien erzählen. Okay, andere wiederum nicht – die kennen uns langsam.

Das Land hat sich erst Mitte 2018/2019 für den Tourismus geöffnet. Zuvor war es nur privaten oder muslimischen Bürgern erlaubt, ins Königreich zu reisen. Teils wirkt die Wikipedia-Seite immer noch veraltet, denn einiges was da noch steht, ist so nicht mehr aktuell.
Beispielsweise haben sich die Rechte der Frauen in den letzten Jahren massiv verbessert.
Seit Anfang 2008 dürfen Frauen alleine ins Hotel, seit August 2019 haben Frauen totale Reisefreiheit und benötigen somit keine Bewilligung mehr vom Vormund (bis zur Ehe der Vater, dann der Ehemann). Auch die minderjährige Eheschliessung hat 2019 ihr Ende gefunden. Weiter gibt es entgegen von Wikipedia keine Hijab- (Kopftuch) oder Abaya-Pflicht (Umhang) mehr.

Wir haben das Glück, dass gerade eine ehemalige Arbeitskollegin von Stefan ihre Ferien dort verbracht hat. Zusätzlich habe ich zu zwei einheimischen Saudi-Frauen Kontakt. Ihre Aussagen, Anekdoten und unsere Fragen “Können wir”, welche alle sofort mit “ja” beantwortet worden sind, nehmen uns die letzten Zweifel. Auf die Frage hin, ob wir gemäss den Verhaltensregeln der saudischen Tourismusbehörde, wirklich keine Nachtwäsche tragen dürfen, lacht sie nur. Die Regel ist so zu verstehen, dass man nicht im Pyjama oder in der Unterwäsche herumläuft. Ach so.

Ich will damit nicht alles loben und sicher ist auch noch nicht alles Gold, was glänzt. Die Aussagen der Menschen, die Menschenrechtsgebäude, die in jeder Stadt ersichtlich sind und wie sehr der Tourismus mit den Renderings auf ein offenes Saudi Arabien hinarbeitet, sind aber offensichtlich.
Ich mag es mir ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen. Sowieso ist es schwierig, mit der Ethik-Frage im Raum um sich zu werfen, denn wo beginnt diese und wo hört diese auf? Ist es legitim zu Disneys-Zeiten gewesen, als Donald und Mikey noch regiert haben, nach Amerika zu fliegen? Seit der Wahl der konservativen Richter haben dort die Frauen je nach Bundesstaat kein Recht mehr auf Abtreibung – egal unter welchen Umständen.
In einschlägigen Reiseforen liest man, wie sich Backpacker darüber beschweren, wie in Südostasien und in Südamerika Plastik einfach aus dem Fenster geworfen wird oder alles einzeln eingepackt wird. Sie vergessen dabei, dass sie anstatt ihrer Reise ins Land der Beklagten wahrscheinlich ein paar Tausend Löffel in Plastik einpacken hätten können. Glashausalarm.
Oder eine bekannte Influencerin, die sich in den letzten Jahren einige Male im Iran aufgehalten hat – und jetzt aber ganz klar gegen Saudi Arabien (und neuerdings auch gegen den Iran) wirbt, weil dort sogenanntes “Travel-washing” betrieben werden würde. Die Todesstrafe gibt es da immer noch, ja – In Amerika und im Iran übrigens auch. – und das auch nicht erst seit den Aufständen im ganzen Land.
Wie gesagt, wo Ethik beginnt und aufhört, hat wohl jeder seine eigenen Grenzen. Und für einmal ist die Welt hier nicht ganz einfach in Schwarz und Weiss aufzuteilen. Hopp Schwiz in Katarr, oder so. 

Um es vorab wegzunehmen, wir sind auf wahnsinnig freundliche, herzliche und offene Menschen gestossen. Wir haben zudem mehrfach wahrgenommen, wie die Frauen die Männer zurechtgewiesen haben, einen geraden Rücken zu machen, ihr weissen Umhang zu glätten und sie angewiesen haben, uns zu helfen – sei es bei der Menüwahl im Restaurant oder beim Radwechsel. Es mag etwas pauschalisierend tönen, aber so manche Frau hat scheinbar auch in Saudi Arabien die Hosen an. Ich glaube aufrichtig, dass die Menschen verwirrt sein werden, wenn sie auf unsere Welt, die doch manchmal sehr distanziert sein kann, treffen werden. Der Respekt vor dem Unbekannten – oder nennen wir es beim Namen – Vorurteil zu haben, macht wohl vieles kaputt.

Saudischer Einheimischer in modernem Look

Unsere Route in Saudi Arabien mit dem Mietauto: Von Jeddah über Al Ula nach Riad und in die grösste Oase der Welt

Viel Zeit für die Vorbereitung haben wir nicht gehabt. Stefan’s Kollegin sei Dank, dass wir einen raschen Plan zusammen gestiefelt haben, ohne stundenlang zu googeln. Dank ihrer und Mariam’s Tipps, haben wir Ortschaften hinzugefügt oder ignoriert. Eine rasche Google-Suche liefert uns zudem die notwendige Inspiration und für den Rest lassen wir uns einfach je nach Lust und Laune und Befindlichkeits-zustand treiben.  

Anreise nach Saudi Arabien: Direktflug oder via Istanbul

Von Zürich via Istanbul fliegen wir nach Jeddah. Schon im Flugzeug fällt uns auf, dass hier die meisten Männer statt die schön gebügelten weissen Kleider eher ehm weisse Badetücher mit FlipFlops tragen. Später erfahren wir, dass die pilgernden Männer, welche nach Mekka oder Medina fahren, diese zwei weissen Tüchern tragen müssen und sich während der gesamten Pilgerreise weder rasieren noch kämmen dürfen. Das Schneiden von Nägeln und Haaren ist während dieser Zeit ebenfalls untersagt. Der sogenannte Weihezustand wird “ihrām” genannt.

Angekommen am Flughafen ist alles gross, weit und glänzend. Und alles wirkt irgendwie sauber. Dort schnappen wir uns ein Uber und auch die dasigen Taxifahrer sind nur wenig glücklich über die moderne Konkurrenz. Hinten anschnallen? Das ist nicht nötig, wie wir sofort lernen. Nur der Fahrer und Beifahrer sind verpflichtet, sich anzuschnallen. 

Unglaublich, aber wir sind in Saudi Arabien und passieren Pärke, riesige Bauten und stecken das erste Mal im Verkehr fest. In einer neuen Stadt in einem mir unbekannten Land zu sein und dabei neue Dinge zu lernen, macht mich ziemlich glücklich.

Felsgestein in der Wüste
Steinformationen entlang der Strasse

Jeddah: Die wohl modernste Stadt in Saudi Arabien

Was wir auf Anhieb merken: Wir laufen hier keinen Meter, ohne das Auto mitzunehmen oder in ein Uber zu steigen. Die Stadt ist grossflächig, es ist heiss und sowas wie ein öffentliches Transportmittel gibt es nicht. 

Wir fahren zum Corniche von Jeddah – der sogenannten Wasserfront der Stadt. Wir haben uns die Illusion gemacht, dass wir dahin fahren, irgendwo aussteigen und spazieren gehen. Nur erstreckt sich the Corniche über 30 Kilometer, es ist irgendwo um die 34° heiss und zu guter Letzt hat es noch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeitstemperatur. Wir laufen also ungefähr 4 Minuten ins nächste Starbucks, nur um dann kurz später noch einen Abstecher ins Angelina zu machen. Starbucks, McDonalds, Spar, die Cheesecake Factory und auch das Angelina, eine bekannte französische Konditorei sind hier zu finden. 

Einheimische von Saudi Arabien stehen am Strand
Pistazienschokolage-Gebäck
Das Logo von McDonald entlang der Strasse

Später begeben wir uns in den historischen Stadtteil von Jeddah. Egal wohin wir gehen; uns erwartet eine Baustelle. Anhand der Bauabsicherungsplakate oder den Renderings erhalten wir eine Idee, wie das hier eines Tages so aussehen könnte. Wobei wir beide uns sicher sind, dass “eines Tages” in nicht mehr allzu weiter Ferne liegt. Hier hätten wir uns beide etwas mehr versprochen, aber wir sind uns sicher, dass das eines Tages ziemlich grossartig sein wird. Wir beide fallen übrigens schon sehr auf. Generell kleide ich mich in muslimischen Ländern immer mit Bedeckung des Ellbogens und den Knien – Hier trage ich lange Kleidung bis zu den Knöcheln und dem Handgelenk, aber weder ein Hijab (Kopftuch) noch eine Abaya (Umhang), weil dies seit einigen Jahren nicht mehr erforderlich ist. Nur in der Hotelanlage in Al Ula bewege ich mich in T-Shirts und Shorts. Die Renderings oder die Plakate an den Baustellen, lassen aber erahnen, dass Touristinnen sich eigentlich kleiden können, wie sie denn wollen. Ob das jetzt angebracht ist oder nicht, sei mal dahin gestellt.

Riesige Baustelle aus Holz und Beton
Bunte Häuser in Jeddah

Am Nachmittag so gegen 15.30 Uhr fällt uns auf, dass das Leben in Jeddah langsam beginnt. Die Temperaturen werden angenehmer und die Leute sind auch draussen und nicht nur in Malls unterwegs. Die Einkaufsgebäude sind übrigens riesig und es hat einige davon. Aber auch hier: Morgens ist noch vieles geschlossen. So kann es sein, dass Malls und generell Cafés erst gegen 11 Uhr oder gar noch später öffnen.

Wir machen uns auf zur Wasserfontäne King Fahd’s Fountain. Wir sitzen auf einer Parkbank und beobachten, die Saudis wie sie picknicken, spazieren oder uns beobachten. Nur die Fontäne sichten wir nicht. Wir werden immer wieder von Frauen und Männer angesprochen. Scheu ist hier niemand. Uns fällt auf, wie herzlich und freundlich die Menschen sind. So erfahren wir auch, dass die Fontäne erst um 18.00 Uhr startet – dann gleich gepaart mit einem schönen Sonnenuntergang. Übrigens wer denkt, dass saudische Frauen schüchtern sind – er kriegt einige Komplemente von einigen Frauen 😀.

Stimmungsbild Sonnenuntergang mit Wasserbrunnen
Mann fotografiert Wasserspeier

Restaurant-Tipp in Jeddah: Lokales Saudi Essen im Restaurant Al Nakheel 

Wir treffen meine Kollegin, die ich 2011 in Bordeaux an einer Sprachschule kennengelernt habe. Sie hat uns schon einige vorgängige Fragen beantwortet. Dürfen wir gemeinsam, also Stefan, ich und sie gemeinsam dinieren? “Ja, warum auch nicht”? Ja okay. Während wir auf sie warten, weil sie noch irgendwo im Verkehr steckt, fragt uns eine Frau, ob sie uns beim Menü behilflich sein kann. Die Menschen sind unglaublich hier. Apropos Verkehr: Wir fragen uns, wie viel Lebenszeit ein:e Saudi wohl durchschnittlich im Verkehr stecken bleibt. Es muss eine unglaubliche Zahl an Stunden, Wochen und Monaten sein.

Etwas später entdecken wir Mariam. Schön sie zu sehen. Sie bestellt wohl das Best-of vom saudischen Essen und es werden X-Teller geliefert. Hummus (Hammmmmus ausgesprochen), Oliven, Falafel sind die bekannten Speisen. Neu lernen wir Foul, Mutabaq (fleischige, vegi und die Nutella-Variante) kennen. Auch lernen wir hier gleich den Granatapfelsaft lieben. Das Essen ist zu gut um wahr zu sein und wir haben einfach eine tolle Zeit zusammen. Mariam schenkt mir eine selbst hergestellte Abaya, die ich tragen kann, wann immer ich es mag und in einem muslimischen Land bin. Ich nehme das Geschenk sehr gerne an, werde es aber noch kürzen müssen, damit ich nicht ständig auf dem Stoff herumlaufe.

Arabisches Essen mit Dips und einer Art Omelette und Weinblättersushi
Arabisches Essen und Getränk auf dem Tisch

Al Ula: Das Meisterstück von Saudi Arabien oder ein achtes Weltwunder

Wir fahren von Jeddah die lange Strecke nach Al Ula. Unterwegs würde man Medina oder Yanbu passieren. Medina, die Stadt, die, wie Mekka, auch als muslimischer Pilgerort gilt, dürfen wir als nicht-Muslime nicht wirklich oder nur oberflächlich besuchen. Yanbu ist laut Stefans Kollegin ganz okay, aber man verpasst eben auch nichts. Daher fahren wir direkt und ohne Umwege durch. Kurz vor der Stadt selber können wir bereits die imposanten Felsgesteine rund um dieses Gebiet sichten. 

Wie beschreibt man diesen Ort? Diese Region? Ich glaube, Al Ula steigt zu meinen Top 5 Sehenswürdigkeiten ein und reiht sich direkt in dieselbe Liga, wie Eiswürfelhausen Illulissat in Grönland, das wundervolle südliche Patagonien in Chile, mein Herzensland Neuseeland, die Reise nach Sri Lanka oder das freundliche und aller hübscheste Polynesien ein. 

In der Bibel wird Al Ula als “Dadan” bezeichnet. Ich habe sie nicht gelesen, aber es würde mich äusserst stark interessieren, welche Geschichte dieser Ort wohl verkörpern würde respektive wie dieser Ort beschrieben wird. 

Felsen und Oase in der Wüste
Fels- und Sandwüste

Al Ula Stadt: Das hübsche Städtchen

Es scheint ein wenig an dieser Reise zu liegen. Wir sind bei allem etwas zu früh dran. Die Saison wird erst in 2-3 Wochen beginnen. Mit Saison ist gemeint, dass in den Hotspots von Saudi Arabien, wie Jeddah, Riad und eben auch Al Ula zahlreiche Festivals beginnen. Nun gut, ist so. Generell mögen wir es ja eigentlich, wenn es nicht zu viele Leute hat. 

Als wir Al Ula, die Stadt betreten, haben wir das Gefühl, dass das Städtchen gerade für uns und alle nachfolgenden Touristen herausgeputzt wird. Da werden in einer kleinen Gasse Glühbirnen angebracht, eine Wand wird fertig bemalt und irgendwo wird wieder gehämmert. Das Städtchen ist äusserst hübsch und die darunterliegende Oase ist ebenfalls sehenswert. Hier sind Hängematten und Teppiche zum Rumhängen angebracht worden. Hübsche Cafés und Glühbirnen-Restaurant lassen sich an jeder Ecke finden. Immer wieder sehen wir getöpferte Ton- oder Lehmvasen und Krüge. Ich ahne, dass früher oder später so etwas in meinem Gepäck landen wird. Neben dem, dass man das Gefühl hat, dass das Städtchen eben erst gebaut oder wieder aufgebaut wird, ist es wieder einmal zu früh am Tag. Die meisten Restaurants und auch der schöne Markt öffnet erst um 16.00 Uhr seine Türen (mitunter ein Grund, warum einige Fotos nach Sonnenuntergang aufgenommen worden sind). Immerhin der Dunkin (ja der Esel) Donut hat seine Pforten geöffnet und wartet mit einem Ice Coffee auf mich. So entdecken wir noch den alten Teil der Stadt, der aus wunderschönen Ruinen besteht. 

Spät am Abends ist die Baustelle weg, die Glühbirnen angebracht und die Wand fertig gestrichen. Das Leben erwacht. Frau und Mann schlüpfen aus ihren gekühlten Gebäuden und auch erstmals sichten wir westliche Touristen. 

Mit Granatapfelsaft und Nutella-Mutabaq versüssen wir uns noch zusätzlich den Abend. 

historische Altstadt aus Felsen gebaut
schön dekorierte strassen in der stadt al ula
Holzwegweiser
dekoriertes Restaurant in der Stadt
Sitzbänke mit Kissen und im Hintergrund reges Treiben
Marktstände Abends in der Stadt Al Ula
Glühbirnenkette in einem Restaurant in Al Ula

Al Ula must see: Hegra, Mada’in Salih oder auch das saudische Petra

In unserer Unterkunft fragen wir nach Besichtigungsmöglichkeiten für Hegra respektive den Ort mit vielen Namen. Hegra steht für Grabstätte. Unsere Unterkunft rät uns von einer Buchung ab, weil die Tour noch nicht bestens ausgestattet ist. Ich bin mehrmals darauf hingewiesen worden, dass ich vielleicht kein WLAN haben werde. Und vielleicht auch kein Telefonnetz. Ach so, also wenn es nur das ist. Eine Tour will uns das Hotel auf alle Fälle nicht verkaufen, und so buchen wir via der Al Ula Experience Webseite. Ungefähr 25 USD kostet uns der Ausflug und wir entscheiden uns für die erste Tour am nächsten Morgen. Bekanntlich schlafen die Saudis dann noch, obwohl die Temperatur vor 11 Uhr morgens noch wesentlich angenehmer sind. Auf einem riesigen Parkplatz stehen wir etwas verlassen alleine da. Immerhin gesellen sich noch weitere Touristen hinzu. Nach einer kleinen Stärkung mit Gipfeli, Kaffee und Wasser verlassen wir im grossen Bus die Stadt und fahren nach Hegra. Angekommen am Ausgangsort der Tour warten Datteln, Kaffee und ein weiterer Fruchtsaft auf uns. Nebenbei hätte ich noch das gesamte Interior und Exterior des Ortes kaufen können. Der Stil hätte mir 1:1 zugesagt. Stefan hält mich mit Müh und Not davon ab, eine überteuerte Vase zu kaufen. Zum Glück, wie sich später herausstellt. Aber schön ist sie eben schon gewesen.

Als es los geht, sind wir immer noch mit derselben Touristenanzahl unterwegs. Das ist doch echt unglaublich. Wir besuchen hier eine Grabstätte, die 5 Petras von Jordanien beinhalten könnte und sind nahezu mit zwei Guides alleine hier? Wir sichten 4 Grabstätten und können unser Glück kaum fassen. Zwar dürfen wir bis an die Felsen ran, aber nicht in die Gräber hinein. Wir dürfen sie berühren und wir sind fast alleine. Ich kann Fotos machen, ohne fünftausenddreihundertundeinunzwanzig Touristen mit pastellfarbenen Turnschuhen auf dem Bild. Mein Herz hüpft. 

Wir bekommen zu hören, dass die Gründer dieser Stätte auch diejenigen sind, die Petra in Jordanien erschaffen haben. Ich würde hier gerne noch mit mehr Hintergrundwissen um mich schwenken, aber ich habe mir nicht alles merken können und die Wikipedia-Beiträge oder allgemeinen Informationen sind noch sehr mager. 

Wir freunden uns mit einem Amerikaner an (er nennt uns abenteuerlich, weil wir mit dem Mietauto durch das Königreich reisen; er wiederum fliegt anschliessend nach Katarr und dann für fünf Wochen in den Irak) und wir können gegenseitig von Fotos profitieren. Diese Grabstätte ragen empor in dieser teils kargen Landschaft und wir können unser Glück immer noch nicht fassen. Wen interessiert hier Telefonnetz und WLAN? Wir erfahren vieles über die Gräber, die teilweise gar nie “bewohnt” worden sind, weil seine Eigentümer schlussendlich ausserhalb der Stadt gestorben sind. 

Nach zwei Stunden sind wir mit dem Programm durch und werden zurück zum grossen Parkplatz gebracht. Also das hat sich doch in aller Form gelohnt. Wie wild die Saudis doch sind, alles zu inszenieren, dabei muss dieser Ort einfach nur besucht werden, um völlig erstaunt und fasziniert von der Landschaft zu sein. Der Wind ist ab und an etwas spürbar gewesen und so landet eben das eine und andere Sandkorn auf der Kamera-Linse.

Steinformationen entlang der Strasse
Frau vor Doppel-Grabstätte
Grab in ein Fels gemeiselt

Reise-Tipp Al Ula und Elephant Rock: Elefantenfelsen oder wie die Saudis ihren (Samstag)-abend verbringen

Clubs und der Verkauf von Alkohol sind generell ein Tabu. Es vermag einzeln einige Hotels geben, die Alkohol anbieten, aber diese sind doch sehr rar. Was uns beim Elephant Rock eigentlich erwarten wird, wissen wir nicht genau. Ein Felsen in der Öde, der einem Elefanten ähnelt?

Wir erkunden uns, ob wir zum Elefant Rock selbstständig hinfahren können und das geht perfekt – auch wenn sich die Hotelangestellten zuerst nicht einig waren.
Das Felsgebilde, welches wirklich 1:1 wie ein Elefant aussieht, ist perfekt inszeniert. Lichter, Loungesessel, Foodtrucks, Glühbirnen, Sand, Kaffee, Getränke, Musik und einfach ein wundervolles Ambiente, welches sich hier bietet. 

Felsformation in Form eines Elefanten
Beleuchteter Felsen in einer Lounge Umgebung
Beschrifteter und Beleuchteter Felsen al Ula

Al Ula must see: Maraya – die Konzerthalle aus Glas inmitten der Wüste

Es ist das bisher grösste Spiegelhaus der Welt und das inmitten der Wüste von Al Ula. Von weitem scheint es, als ob das Haus inmitten der Wüste verschwindet. Geht man ganz nah heran, so strahlt einem das Spiegelgebäude entgegen. Ehrlich gesagt, gefällt es mir von aussen besser als von innen. Der grosszügige Innenbereich wirkt schön, aber die Konzerthalle – respektive die Inneneinrichtung des Konzertsaales hätte ich mir noch ein wenig spektakulärer vorgestellt. Die Aussicht von drinnen nach draussen sieht aber schon wunderschön aus.

Glaswand welche inmitten der Wüste steht
Auto vor Spiegelhaus, welches die Wüste spiegelt
Glaswand, welche die Wüste spiegelt
Frau vor Spiegelgebäude in der Wüste

Top Unterkunft in Al Ula: Caravan by Habitas und das Habitas Hotel Al Ula – das beste Hotel

Die schönsten Unterkünfte in Al Ula? Ach was schreib ich da. Die schönsten Unterkünfte im arabischen Raum. Und nehmen wir die Atmosphäre zwischen diesen Felsen dazu, kann ich auch getrost die schönsten Unterkünfte der Welt schreiben. Und das, ohne zu übertreiben. 

Felsformationen in der Wüste
Sonne kommt hinter Fels heraus

Caravan by Habitas: Cooles stilvolles Camper-Hotel mit Glamping-Feeling

Ein Wohnwagen-Hotel inmitten der Wüste. Ein vollausgestatteter Camper, mit einer lauschigen Lounge davor. Wasser steht ausreichend zur Verfügung. Das Drumherum ist aber noch viel spektakulärer. Beim Check-in wird man mit einem Ritual begrüsst und kriegt ein Band um das Handgelenk mit dem perfekten Storytelling. „Al Ula und Habitas begleiten Dich auch weiterhin“. So, dass es eben nicht nur dazu da ist, um zu erkennen, ob man dann auch wirklich Gast ist. 

Auch das äussere Ambiente vermag zu überzeugen:
Es stehen verschiedene Foodtrucks bereit, wo man sein Essen bestellen kann und welches dann auf Wunsch direkt zum Camper geliefert wird. Ein wunderschönes grosses Zelt mit Spielmöglichkeiten, zahlreichen Sitzgelegenheiten und irgendwo steht noch eine Bibliothek herum. Die natürlich perfekte Inszenierung ist von A-Z gelungen. Ein weiteres Highlight? Das Outdoor Kino. Der Weg dazu ist perfekt mit Laternen ausgeleuchtet und führt zu ein paar Sitzgelegenheiten im Sand. Die Leinwand? Die imposante Felswand. Der Film? Dune und Matrix. Wir sind sprachlos. Selbstverständlich darf man als Gast vom Caravan by Habitas Hotel auch die komplette Anlage des Habitas Hotel nutzen. Das ist unser Glück, denn der Zufall will es, dass wir vom Hotelmanager zum Pool gebracht werden. Stefan fragt unverblümt, ob wir eine der Villas anschauen können. “Of course”, antwortete er und zeigte uns so gleich die günstigste wie auch die nächst teurere Villa. “Falls ihr hier übernachten möchtet, würde ich euch kostenlos ein Upgrade geben”. Gesagt – getan. 

Wohnwagen mit Outdoor-Bereich in Steinwüste
Wohnwagen Hotel in der Wüste
Wohnwagen, welche in der Wüste stehen
Sitzgelegenheit im Wohnwagen in der Wüste
Zwei getrennte Betten im Caravan
Wohnwagen mit Vorzelt in der Abendstimmung
Schön dekorativer Aufenthaltsraum in einem Zelt
Übergrosser Teekrug auf Teppich
Foodtrucks in der Wüste mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten
Felsen inmitten der Sandwüste

Hotel Habitas Al Ula: Die beste und schönste Übernachtung in wohl ganz Saudi Arabien

Und um es vorne wegzunehmen: Es ist die schönste Übernachtung der Welt. Zumindest unsere Welt. Das Ambiente, der Stil, die Grosszügigkeit, das Essen, der Pool. Der Kult-Faktor. Hier hat alles gepasst. Der Weg von der Lobby zum Pool zieht sich so ziemlich. Aber jede Unterkunft hat sein eigenes E-Bike und so düst man zwischen Trampolin, Pool, arabischen Kaffee und Datteln in der Lobby bis zu seiner Unterkunft hin und her

Wir haben nicht bloss ein Upgrade erhalten, wir durften in der teuersten Kategorie übernachten. Das Zimmer und die Terrasse beinhaltet mehr Sitzgelegenheiten als unsere komplette Wohnung zu Hause in der Schweiz. 

Ich habe so meine Mühe, hier abzuschalten. Ich will nämlich alles probieren und gleichzeitig geniessen. So hüpfen wir auf den Trampolinen, schaukeln auf den verschiedenen Schaukeln, cruisen mit dem E-Bike durch die imposante Felslandschaft, respektive durch die Hotellandschaft, schlagen uns den Bauch voll mit den wunderbaren Gerichten, planschen im Pool, schauen uns die Sterne mit dem Teleskop an, geniessen die Indoor- und Outdoordusche und leben dieses Luxusleben, welches wir uns nie leisten könnten. Der Hotelmanager hat dermassen Freude an uns, dass wir einen Check-Out “wann immer wir es wollen” bekommen können. Shukran – oder Saudi Puremu sagen wir dankend – da er aus Sri Lanka stammt. Wir lassen hier gerne die Bilder wirken: 

Zeltwohnungsunterkunft inmitten der Wüste
Bett und Sitzgelegenheiten im Hotelzimmer
Terrasse mit Felsformationen im Hintergrund
Grosse und imposante Felsinformationen
Aussicht von der Terrasse
Schokoladenmousse mit gekochten Haferflocken
Chaiflocken mit gebackenen Kokosflocken und Früchten
Warmer Toast mit Caramel und Nüssen und Erdbeeren
Gedeckter Tisch
Pool im Vordergrund und im Hintergrund Felsenlandschaft in Wüste
schwimmbad hotel in der wüste
Diverse Sitzgelegenheiten im Hotel Al Ula
Mann in der Wüste auf Trampolin
Felsformationen mit dem Blick von unten
Frau auf Schaukel in der Wüste

Die Stadt Ha-il: Auf dem Weg zu Al Naslaa und wo man als westliche Touristen noch auffällt

Mit schwerem Herzen verlassen wir Al Ula. Was hier absolut perfekt in die Natur gemeisselt worden ist, ohne störbar zu wirken, ist einfach nur grandios.
Ha-il ist unser nächstes Ziel. Eigentlich wollten wir auf dem Weg von Al Ula nach Ha-il noch die gespaltene Felsformation “al Naslaa” besuchen, aber diese ist bis dato heute (November 2022) einfach noch nicht touristisch erschlossen. Laut den Google Bewertungen ist ein 4×4-Auto zu empfehlen, aber diese sind bei Buchung schon gar nicht verfügbar gewesen. Wir wären also nur in die Nähe gekommen und hätten ab dort eine Tour gebucht. Die dasigen Touroperator verlangten aber knapp 1000 USD für zwei Personen. Ehm nein, shukran Jungs. Wir sind sonst abenteuerlich unterwegs, aber auf losem Sand mit unserem Kleinwagen zu fahren, das trauen wir uns dann doch nicht zu.

In Ha-il bemerken wir sofort, dass wir hier die einzigen Touristen sind. Auch gibt es praktisch keine Frauen, die nicht verschleiert sind. Wir haben davon gelesen, dass ein paar Regionen und Städte noch deutlich konservativer unterwegs sind.
Die meisten tragen nicht nur den Hijab, sondern sogar einen Niqab. Vereinzelt sehen wir die Burka, die meist nur in Pakistan oder Afghanistan getragen wird / muss. Wer sich etwas genauer für den Unterschied interessiert, bekommt hier super Informationen dazu.
Aber auch hier werden wir überall freundlich begrüsst. Kinder, die am Ärmel ihrer Mütter und Väter zupfen und auf uns zeigen. Manchmal werden sie ermuntert, uns zu begrüssen und grüssen uns dann ebenfalls. Die Strasse ist also geprägt von den weissen und schwarzen Kleider der Einheimischen und trotzdem fühlen wir uns pudelwohl. Wir durchlaufen den Souk, aber im Gegensatz zum Oman, vermag mich der Kleopatra-Schmuck hier nicht so zu begeistern. Mir sind die Dinger zu klobig. Auch das dünnste Armband ist noch gestabig (ich vermute, das korrekte Schriftdeutsch wäre steif) und kostet um die CHF 500.00.  So verlass ich ohne Gold und Kamel (gibt es hier nicht, aber immerhin Dromedar) wieder den Souk. Nur ein Korb begeistert uns beide und landet im Gepäck.  

2 Dromedare in der Wüste

Die Sehenswürdigkeiten von Ha-il: Malls und das A’arif Fort

Die Malls sind wie jeden Morgen noch mehrheitlich geschlossen und gleichen eher irgendwelchen “Lost Places”-Orten zu Corona-Zeiten. Die A’arif Fort lässt sich aber ansehen. Auch diese ist morgens geschlossen. Ein Saudi sieht uns aber und öffnet für uns die Türen. Der Eintritt? Einmal mehr kostenlos. Generell bezahlen wir hier kein oder nur sehr wenig Eintrittsgelder. Parkplätze sind auch immer kostenlos. 

Die A’arif Fort ist aus strategischen Gründen auf einem Berg (bei uns im Kanton Wallis würde man es “Hubel” bezeichnen) gebaut, damit man quasi die 360°-Sicht hat, um den Feind zu entdecken. Der Ausblick ist schön und die Burg, die komplett aus Lehm gebaut worden ist, gibt durchaus ein paar schöne Sujets her. 

Typisch gekleidete Frauen und Männer in Saudi Arabien
Burg auf einem Felsen
Ausblick über die Stadt von Ha il
Palme im Vordergrund und im Hintergrund eine Burg

Reise-Tipp Riad: Die Hauptstadt von Saudi Arabien

Googelt man nach den Sehenswürdigkeiten in Riad ist die Liste neben Moscheen, Burgen, Malls oder Freizeitparks bald erzählt: Diriyya, At-Turaif, das Kingdom Center und “The edge of the world”. Hier zeigt sich aber wieder einmal, dass wir “zu früh” in Saudi Arabien sind. 

Blick von der Strasse auf die Skyline von einer Grossstadt
Saudis in einem einkaufsgebäude

Reise-Tipp Diriyya und At-Turaif: Eine historische Stadt als Baustelle 

Diriyya und auch At-Turaif gelten als Must-See in Riad. Genau genommen handelt es sich hierbei um eine aus Lehm gebaute Vorstadt von Riad. Die gegoogelten Bilder sehen fantastisch aus. Auch die Marketingseite von Saudi Arabien ist perfekt und macht richtig Lust die Vorstadt zu erkunden. Bei Ankunft stellen wir fest, dass wir so ziemlich alles besuchen können, aber überall alles eine grosse Baustelle ist. Die komplette Altstadt von Bern quasi ist eine Baustelle. Das eine oder andere Gebäude zeigt sich von der hübschen Seite, aber der Rest? Abgesteckt, eingezäunt oder umgeben von dutzenden Bauarbeitern. Vermutlich wäre in 2-3 Monaten das ganze schon im perfekten Zustand. Stefan erkundigt sich noch bei einem Eingang, ob wir denn dies nicht besichtigen können. Ich warte unterdessen im Auto und höre und sehe nicht, dass sich dahinter ein Polizeiauto befindet. Scheinbar werde ich mittels Lautsprecher aufgefordert, den Ort zu verlassen. Alle hören und sehen das – Ich sehe nur, wie mich plötzlich alle anschauen und lachen. Als ich aus dem Auto steige, macht der Polizist ein Foto und fährt ab. Eventuell erhalten wir dann noch eine Busse aus Saudi Arabien. Wenn sie tatsächlich eine Rechnung schicken, dann wird das sicherlich klappen. Wir haben schon Rechnungen aus Schweden, Chile und Polynesien erhalten. Wir sind mal gespannt.

Baustelle
Lehmbaute mit einer Palme umgeben
Lehmbauten neben der Autostrasse

Aussicht über Riad: Über die höchste Brücke von Saudi Arabien im Kingdom Center

Wer eine tolle Aussicht über Riad geniessen will, dem oder derjenigen können wir das Kingdom-Center empfehlen. Nehmt dabei unbedingt die Parkplätze von der Mall und nicht die vorne beim Gebäude. Ansonsten zahlt man 30 USD für eine halbe Stunde. 

Der Zutritt für den höchsten Ausblick erfolgt über die Mall. Das ist das erste Mal, wo wir einen Eintritt bezahlen müssen. Das Gebäude ist bereits etwas in die Jahre gekommen. Dem Ausblick tut dies aber keinen Abbruch. Man sieht gut, dass Riad zumindest noch in den nächsten Monaten, etwas Bauland übrig hat.

Aussicht von hohem Gebäude
Bauland und Blöcke mit der Skyline von der Stadt in der Ferne

Reise-Tipp von Riad in Saudi Arabien: Mit dem kleinen Mietwagen zu Edge of the world aka Jebel Fihrayn

90 Kilometer von Riad entfernt – inmitten der Wüste – liegen die Felswände Tuwaiq. Auch hier stellt sich die Anreise (und Rückreise) als nicht so einfach heraus. Wir haben immer noch unser kleines Mietauto. Nahezu bei jeder Google Bewertung und in jedem Bericht wird ein 4×4 Geländewagen empfohlen. Wir finden einen einzigen Beitrag (quasi auf Seite 2000 von Google), dass es auch ohne geht. Stefan überzeugt mich davon, wenn es eben wirklich nicht geht, dass wir dann umkehren. Auch wenn wir sozusagen 2.5 Stunden für nichts hinfahren würden. Gesagt – getan. 

Es dauert knapp etwas über eine Stunde, als wir bereits die asphaltierte Strasse verlassen. Noch gut 20 Kilometer sind zu schaffen und trotzdem stehen wir schon am ersten Graben. Ich will kapitulieren, aber Stefan gibt so schnell nicht auf und sieht weiter links einen Umfahrungsweg. Jetzt hält uns nichts mehr auf – oder?

Der nächste Graben folgt. Wir steigen aus und überlegen, wo wir hier herunterfahren können und sind schlau genug uns auch zu überlegen, wie wir hier wieder hinauffahren können. Es klappt. Und der nächste Graben folgt und der übernächste und der überübernächste Graben folgt auch schon wieder. “Das ist der letzte, Stefan – dann geben wir besser auf”. Eigentlich sind wir aber auch schon zu weit, um aufzugeben. Aus den Lautsprechern tönt „If I knew what I was getting myself into“ von James mit dem Lied „Getting myself into“. Könnte nicht passender sein, oder?
Nach jedem überwundenen Graben freuen wir uns ein bisschen mehr und plötzlich sind es nur noch vier oder fünf Kilometer. Hier ist nun aber wirklich Schluss. Wir packen unsere drei Sachen zusammen und sind gewillt, die nächsten Kilometer hinzuwandern – bei 34° Grad in der Sonne und in der absoluten Wüste. 

Der Wille ist gross, aber lustigerweise kommt in genau jenem Moment ein grosser Geländewagen mit 4 Indern und 1 Saudi. Sie passieren uns, winken uns zu und bleiben stehen. Zwei Inder steigen aus dem hinteren Teil aus und öffnen den Kofferraum und steigen ein. “Jalla – Kommt”. Wir dürfen auf dem Rücksitz Platz nehmen und werden hingefahren. Wie toll das Leben doch manchmal spielt. Wir sind hocherfreut und geniessen die gesellige Fahrt. Stefan ist überzeugt, dass er diese letzte Strecke auch nicht mit einem Geländewagen hingekriegt hätte. Umso dankbarer sind wir, dass es so geklappt hat. 

Die Aussicht von the edge of the world ist wunderschön und viel grossflächiger, als man es den wenigen Google-Bildern überhaupt entnehmen könnte. Es lässt sich beliebig hin und herwandern und die Felsen auch besteigen. Für uns hat es sich absolut gelohnt, dieses Abenteuer mit viel Unwissen zu begehen. Ob wir tatsächlich die restlichen 5 Kilometer in dieser brühenden Hitze gelaufen wären, weiss ich allerdings nicht. 

Es gibt – nicht so selbstverständlich, wie wir mittlerweile wissen – Touren von Riad. Diese hätten aber zwischen CHF 400 und CHF 500 gekostet. Leider gibt es keine Touren mit dem Startpunkt von Sadus. Diese hätten wir nämlich gerne gebucht. Auch starten alle Touren erst gegen zwei Uhr nachmittags. Wir waren schon gegen 9 Uhr dort und haben alles für uns und mit den Jungs geniessen können. Netterweise haben sie uns auch wieder zurück zum Auto mitgenommen und uns mit arabischen Nachspeisen und Saft verköstigt. Die Geschichten, die das Reisen so schreibt.

Strassengraben
Auto in der Wüste
Mann auf einem Sandhaufen
hohe Felsen, die empor ragen
Frau auf Sandberg
Mann vor Edge of the world
Mann in Stein- und Felswüste
5 Männer vor dem Edge of the world
Loch in der Wüste mit einer Leiter

Reise-Tipp Al Hasa Oasis: Die grösste Oase der Welt steht in Saudi Arabien

Wir verlassen Riad – endlich weg aus dem fürchterlichen Verkehr – und fahren nach Hofuf, wo wir auch unsere Übernachtung gebucht haben. Es gibt mehrere Städte oder Orte innerhalb dieser Oase, daher ist eine genaue Ortsbenenung eher schwierig. 
Laut Webseite ist es die grösste Oase der Welt. Oder so. Googelt man die grösste Oase der Welt, beansprucht diese auch Marokko für sich. Wer nun auch immer Recht hat, die Al Hasa Oasis ist gross. Die Städte selber ignorieren wir grösstenteils.

Restaurant-Tipp in al Hasa Oasis, Hofuf: Dar-Basma

Bald geht unsere wunderschöne Reise in Saudi Arabien zu Ende. Grund genug, nochmals die besten Köstlichkeiten zu testen. Der Service und das Essen im Dar-Basma ist der Wahnsinn. 

Dreierlei Hummus (in meinem Kopf singt schon wieder “Tom Rosenthal” mit seinem Lied “I’ve got a big pot of hummus”), Samosas, arabischer Salat und ein Chicken-Spiess mit einer Dattelsauce. Aber seht selbst:

Salat mit Avocado, Granatapfel, Tortillas und viel Gemüse
Verschiedene Hummus

Die Töpferei in al Hasa Oasis: Günstiges und schönes Souvenir aus Saudi Arabien

Aufmerksame Leser:innen wissen: Ich bekomme noch jedes so gestabige Souvenir nach Hause. Daher ist der Besuch der Töpferei ein Muss. Eine Vase wäre ja schon noch schön.
Viel Auswahl hat es nicht und trotzdem werde ich fündig. Eine kleinere Vase und ein Wasserkrug, der ebenso als Vase benutzt werden kann. Wer im Verlauf vom Vormittag oder frühen Nachmittag hingeht, kann beim Töpfern zuschauen oder gar mitmachen. Die Preise für eine solche Vase oder für einen Krug befinden sich irgendwo unter CHF 10.00. 

Vasen und Wasserkruege aus Lehm und ton

Top-Sehenswürdigkeit in al Hasa Oasis: Höhlen von Jabal al Qarah

Grosses haben wir nicht erwartet, denn al Ula und edge of the world sind bislang ganz klar unsere Favoriten. 

Wir bezahlen erstaunlicherweise erneut Eintritt und bekommen zuerst eine Tour, bei der ein paar religiöse Bilder erklärt werden, die auf den Propheten oder den Koran eingehen. Auch sieht man Bilder, wie verlassen die grösste Moschee der Welt in Mekka zu Covid-Zeiten ausgesehen hat. 

Dann haben wir das Gefühl, dass wir hier zur eigentlichen Attraktion werden. Datteln und arabischer Kaffee, der übrigens deutlich schwächer ist, als der unsere, wird uns angeboten. Sogar Stefan mag ihn. Plötzlich sitzen wir mit 10 weiteren Saudis und erzählen, was wir bislang so erlebt haben. “Was habt ihr gelernt?”, fragt uns einer. Wir erzählen, dass wir die Freundlichkeit und die Herzlichkeit aller Menschen hier enorm schätzen und wir überall und an jedem Ort sehr freundlich empfangen worden sind. Wir werden noch mit Geschenken ausgestattet (Kaffee, Datteln und einem Koran) und ziehen los in die Höhlen. Wieder einmal sind wir fast die einzigen hier und staunen, wie gross und imposant die Höhlen sind. Hätten wir uns nicht gedacht. Fantastisch. Früher sind hier Treffen arrangiert worden, um sich vor der glühenden Hitze zu retten. Man merkt deutlich, dass es in den Höhlen um einiges kühler ist. Wir machen draussen und drinnen zahlreiche Fotos und geniessen dieses weitere Highlight wieder sehr. 

Auf der Weiterfahrt schauen wir uns noch “the floating Rock – der schwebende Stein” an. Dieser ist kurzzeitig ein medialer Hit in den sozialen Medien geworden, weil sich ein paar Spassvögel einen Scherz erlaubt haben und den Sockel unter dem Stein weg-gephotoshopped haben. So sind dutzende hiesige Touristen hingereist und haben sich den Stein von nahem angeschaut. Natürlich schwebt dieser nicht. 

Breite Felsformationen
helle und hohe Felsgesteine
Frau in Felsformation-Landschaft
Ein Gestein in Form eines Buches mit Schrift
Felsen auf dünnen Beinen

Dammam: Ausklang von Saudi Arabien und saudischen Fastfood Al Baik

Wir fahren nun rund zweieinhalb Stunden nach Dammam, unserem letzten Aufenthaltsort in Saudi Arabien. Hier zielen wir direkt die Murjan Halbinsel an, die mit einer Brücke verbunden ist. Die Menschen sind hier wieder viel entspannter als in Riad und picknicken nahezu auf jedem grünen Stück Rasen, welcher irgendwo zu finden ist. Wir geniessen die erstmal etwas kühlere Luft im Vergleich zu den anderen Orten. 

Auch den Corniche von Dammam schauen wir uns an. Dieser ist etwas übersichtlicher, aber hier kann man tatsächlich auch ein paar Meter weiter spazieren, da die Luft ja auch angenehmer ist. Auch hier wird an jeder Ecke gepicknickt. Und so sehen wir noch Al Baik, die Fast-Food-Kette von Saudi Arabien. “Alle Saudis” sind verrückt danach – das haben uns schon diverse Einheimische mit auf den Weg gegeben. Und klar, das müssen wir noch ausprobieren. In der Filiale sind wir zuerst etwas verloren, weil Frauen und Männer eine getrennte Warteschlange haben. Da diejenige der Frauen aber deutlich kleiner ist, stehe ich an und werde innerhalb weniger Sekunden auch schon bedient. Mariam, meine saudische Freundin erklärt, dass das so ist, damit wir eben weniger lang anstehen müssen. Für mich reicht dies völlig als Argumentation aus und ich stehe sehr gerne einfach weniger lange an. Für umgerechnet knapp fünf Franken erhalten wir nahezu ein halbes Huhn, Pommes und Knoblauchsauce. Doch – für fast Food ist das gar nicht so schlecht. 

Saudis entlang am Pier
Picknicken in Saudi Arabien
Getrennte Warteschlange für Männer und Frauen
Poulet und Pommes in einer Alubox

Weiterreise von Saudi Arabien nach Bahrain: Transport mit dem Taxi

Nun ist die Zeit gekommen, um uns von Saudi Arabien zu verabschieden. In unserem Fall ist es günstiger gewesen von Bahrain nach Hause zu fliegen, anstatt von Riad. So haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und uns noch für ein paar Tage für Bahrain entschieden.
20 Minuten vor Autoabgabe, haben wir tatsächlich noch einen platten Reifen und müssen diesen auswechseln. Ja, so langsam wissen wir, wie es geht. Die einzige Herausforderung bleibt, dass man nicht überall auf der Welt die Schrauben (oder das Schloss der Toiletten-Türen) in die gleiche Richtung dreht. Die Abgabe des Autos verläuft problemlos und wir tragen auch keine Kosten wegen dem beschädigten Reifen.

Wir lernen schnell, dass es mit Uber nicht möglich ist, die Grenze zu passieren. Auch eine reguläre Taxi-Fahrt ist so nicht möglich. Stefans Kollegin empfiehlt folgenden Link: https://www.bahraintaxi.com/. Wir haben aber wohl etwas zu lange mit der Buchung gewartet, auf alle Fälle ist eine Buchung zum gewünschten Zeitpunkt nicht möglich gewesen. 

So haben wir Uber bis zur Grenze genommen und haben ab da ein Taxi genommen. Er verlangt etwas mehr als gewöhnlich, aber immer noch tatsächlich preiswerter, als über die App. Übrigens: Das saudische Visum wird für die Ausreise erneut benötigt. 

Mit dieser Reise haben wir all das gehabt, was wir am Reisen so mögen: 
Die schönen Unterkünfte, die wahnsinnig herzlichen und freundlichen Menschen, die uns überall und zu jeder Zeit willkommen geheissen haben, etwas Abenteuer, meist saubere Strassen und Orte und wir haben uns zu jedem Zeitpunkt immer äusserst sicher gefühlt. In Südamerika würde ich keinen Laptop oder kein teures Objektiv im Auto liegen lassen – hier ist das überhaupt kein Problem. Das haben wir wieder einmal sehr geschätzt. Vielleicht sind wir bei einigen Teilen der Reise noch etwas früh dran gewesen. Für al Ula und Hegra ist es wunderbar perfekt gewesen.
Diese Reise in dieses Land hat uns gezeigt: Es ist sicherlich noch nicht alles Gold was glänzt. Aber eben auch nicht so schwarz weiss, wie es manchmal in unseren Köpfen steckt. Trotz der Berichtserstattung aus Iran, Katarr und weiteren Ländern – man darf sie nicht alle in einen Topf stecken. Wir sollten unser eigenes Bild davon machen und vielleicht ist es das deine oder vielleicht eben auch nicht. Wie so mit allem im Leben.
Und: Die Bevölkerung eines Landes entspricht meist nicht einer Regierung eines Landes. Saudi Arabien zeigt und kommuniziert auch, dass sie aktiv ein besseres Bild in die Welt hinaus geben wollen. Die Menschenrechtsgebäude in den Städten fallen auf, die Tourismusvertreter sprechen es aktiv an, die Renderings an den Baustellen zeigen deutlich: Wir wollen westliche Werte vertreten, berücksichtigen und wir wollen westliche Touristen haben. 

Sonnenuntergang über der Stadt
14 verschiedene Oliven im Supermarkt
pool mit restaurant und felsformation im hintergrund
Verkehrsschild in saudischer und unserer Schrift
Dromedan entlang der Autostrasse
Fladenbrot, Tomate mit Kichererbsen, Belegte Brote
Sonnenuntergangsstimmung über den Bergen
Dromedar in der Wüste

16 Comments

  1. Anja
    Januar 16, 2023 at 3:02 pm
    Reply

    Hi Andrea, das hört sich toll an und ich würde die Reise gerne ganz ähnlich machen.
    Wie viele Tage wart ihr denn unterwegs? Würdest du mir auch sagen, wie die Hotels hießen und wie euer Gesamtbudget, gerne mit Flug war ?
    Ich überlege auch in Bahrain oder Dubai zu enden und der Uber Tipp ist schon mal prima !

    • Andrea
      Januar 16, 2023 at 3:51 pm

      Mit An- und Rückreise waren wir 14 Tage unterwegs.

      Die Hotels kann ich Dir gerne noch zukommen lassen, wobei wir die wirklich guten bereits erwähnt haben und die anderen nach bestem Preis-/Leistungsverhältnis gemäss den gängigen Reiseplattformen gewählt haben. Da haben sich bessere und weniger gute Exemplare darunter befunden. Habitas Al Ula und das Caravan Al Ula gehören sicherlich zu den teureren sur place – daher haben wir dann die anderen Hotels in der günstigeren Preisklasse gewählt.

      Das Gesamtbudget belief sich auf etwa CHF 5000.- für beide Personen. Aber auch hier: Wir haben Zwischenstopps in Kauf genommen, um dafür einen günstigeren Flug zu erhalten.
      Bahrain oder Katar eignen sich besonders gut, weil sie auf dem Landweg besucht werden können.

      Viel Spass auf alle Fälle. Es ist eine unvergessliche Reise der Superlative, welche so schnell nicht aus dem Kopf geht.

  2. Petra
    Februar 10, 2023 at 12:58 pm
    Reply

    Hallo Andrea,
    danke für diesen tollen, unglaublichen Reisebericht. Vielleicht magst du mir eine Frage dazu beantworten: bei meiner Suche bisher finde ich keinen Autovermieter, der Oneway anbietet. Bei welcher Mietwagenfirma hattet Ihr das Auto gemietet? Danke für die Auskunft!

    • Andrea
      Februar 10, 2023 at 2:07 pm

      Liebe Petra

      Herzlichen Dank für Dein Feedback.
      Versuch es mal bei Yelo – https://iyelo.com/en. Die „one way“ Option kostet etwas mehr – ist aber möglich.
      Wir haben sehr gute Erfahrungen mit diesem Anbieter gemacht. Es dauerte etwas, bis der Garantie-Beitrag wieder zurücküberwiesen worden ist, aber es hat dann doch noch geklappt.

      Viel Spass – es wird eine unvergessliche Reise.

      Lieber Gruss
      Andrea

  3. Matthias
    September 30, 2023 at 12:52 pm
    Reply

    Hallo Andrea!
    Danke für diesen tollen Reisebericht. Ich möchte in ein paar Monaten eine Rundreise Dschidda, al-Ula, Riad usw. machen. Geht sowas mit dem eigenen Mietauto(Versicherung, Schadensfall….) oder sollte man sich einen Fahrer nehmen?

    lg Matthias

    • Stefan
      Oktober 1, 2023 at 2:29 pm

      Hoi Matthias
      Wir sind alles selbst mit dem Mietauto gefahren und es war überhaupt kein Problem. In den Städten hat es sehr viel Verkehr und ist gerade zur Rushhour durchaus abenteuerlich. Sonst war alles sehr gesittet und es gab gar kein Anlass zur Sorge. Auch der Vermieter Yelo machte einen seriösen Eindruck.
      Wir würden es sofort wieder so machen und sehen gar kein Anlass für einen Fahrer. Selbst am Steuer zu sitzen gibt einem einfach gerade nochmals etwas mehr Freiheiten. Und ein bisschen Abenteuer ist ja auch gut.

      Viel Spass in Saudi-Arabien, es ist wirklich ein grossartiges Land!

      Gruss, Stefan

  4. Regina Hessenmüller-Lampke
    Oktober 1, 2023 at 4:20 pm
    Reply

    Super Reise!! Danke schon im Voraus für die Tipps. Wir wollen im Februar 2024 von Aqaba/Jordanien mit einem Mietwagen einreisen. Irgendeine Idee, wie und wo ich in Erfahrung bringen kann, ob uns der jordanische Zoll ausreisen und die Saudis einreisen lassen??? Die Anfrage an den Mietwagenvermieter läuft parallel wegen Versicherungsschutz. Wir wollen in die Region Tabuk, nach Al Ula und nach Chaybar zu den Vulkanen. Hotelbuchung über booking war kinderleicht. Freue mich auf eine Antwort.

    • Andrea
      Oktober 1, 2023 at 5:06 pm

      Salü Regina
      Sehr gerne.
      Da bin ich etwas überfragt. Gegebenenfalls kann die auswärtige Botschaft hier Hilfe leisten.
      Eine andere Möglichkeit ist, den jeweiligen Mietwagen bis zur letzten Stadt vor/ab Grenze zu nehmen. Viel Spass jetzt schon bei den tollen Reisenplänen. Alles Gute, Andrea

  5. Annett
    Oktober 3, 2023 at 6:38 pm
    Reply

    Hallo Andrea,
    Zuerst einmal herzlichen Dank für den tollen Reisebericht.
    Bei uns geht’s am 6.11. los.
    Unsere Reiseroute steht noch nicht so ganz fest. Auf jeden Fall geht es nach Dumat Al Jandal, Tayma, Al Ula, Yanbu und Jeddah.
    Vielleicht hast Du uns noch Tipps von Sehenswürdigkeiten bzw. Ortschaften die wir auf keinen Fall verpassen sollten.
    Habt ihr die Hotels im voraus gebucht?
    Es gibt sehr schöne Inseln und Strände, wart ihr baden?
    Welche Sim Karte habt ihr benutzt?
    Bargeld oder Visa/Mastercard?

    Fragen über Fragen 😅
    Vielleicht hast Du ja Lust und Zeit uns ein paar zu beantworten.
    Wir würden uns freuen
    Liebe Grüße Annett

    • Andrea
      Oktober 4, 2023 at 9:05 am

      Salü Annette
      Vielen Dank.
      Da wir von unserer kompletten Reise berichtet haben, kann ich vorerst keine weiteren Tipps geben. Sicherlich wäre der Süden noch sehenswert, die Vulkane (Chaybar) etc.
      Von Yanbu habe ich gehört, dass es unter den Erwartungen lag, aber das ist wie immer sehr subjektiv.

      Gebadet haben wir nur in Al Ula. Im Hotel gings gerade so für mich. An die öffentlichen Strände wollte ich mit meiner westlichen Badebekleidung nicht.

      Den Sim-Kartenanbieter kann ich Dir leider nicht mehr nennen. Wir haben den ersten genommen, den wir in der Ankunftshalle gefunden haben.

      Und betreffend Bargeld: Die gängigen Kreditkarten funktionieren zumeist perfekt. Einzig beim Tanken Richtung Al Ula hatten wir Mühe und mussten mehrere Tankstellen-Anläufe nehmen, bis wir einen Bankautomaten gefunden haben und eine entsprechende Tankstelle, wo wir bar bezahlen konnten.

      Lieber Gruss und bereits jetzt viel Spass beim Entdecken.

  6. Jasmin Friedrich
    Oktober 6, 2023 at 5:12 am
    Reply

    Vielen Dank für den wunderbaren Beitrag! Wir sind ab Januar in Saudi-Arabien, allerdings fahren wir über den Landweg mit unserem VW Bulli Oldtimer selbst. Euer Bericht hat uns noch mehr Vorfreude bereitet.
    Viele liebe Grüße
    Jasmin

    • Andrea
      Oktober 6, 2023 at 7:55 pm

      Merci 1000 fürs Feedback.
      Das Schreiben dient uns in erster Linie, unsere Reisen unvergesslich ins WWW zu meisseln. Können wir damit anderen noch Inspiration oder Vorfreude bieten, freut uns das umso mehr!
      Ich wünsche eine tolle Reise mit dem VW Bulli.
      Lieber Gruss Andrea

  7. Philipp Scheibe
    November 3, 2023 at 9:04 pm
    Reply

    Hallo Andrea,
    ganz toller Bericht, macht sehr viel Lust auf die Reise! 🙂
    Hast du zufällig einmal aufgelistet (in Excel oder tabellarisch) die Stationen auf die Tage verteilt mit den jeweiligen Hotels? Wir könnten uns vorstellen, die Reise genau so auch zu machen und das würde die Planung vereinfachen.
    Wenn du 1 oder 2 Tage weniger zu Verfügung hättest, gibt es etwas was du am ehesten rausgeschnitten hättest?
    Ganz lieben Dank und Grüße philipp

    • Andrea
      November 4, 2023 at 9:22 am

      Salü Philipp
      Lieben Dank fürs Feedback.
      Nein, haben wir leider nicht. Wir haben sehr vieles spontan über die gängigen Buchungsplattformen gebucht – ausser die Al Ula Unterkünfte.
      Einzig Hürde könnte es geben, falls man nicht verheiratet ist, dass getrennte Betten oder Zimmer angeboten werden könnten. Ansonsten klappt alles wirklich super spontan vor Ort.

      Vermutlich die Unterkunft in Ha-il und eventuell Dammam, wobei die Orte Mittel zum Zweck waren, sonst wäre die Durchfahrt zu lange gewesen. Was wir immer anders machen würden: Mehr Zeit nehmen und noch mehr sehen. Doch klappt das bei regulären Ferientagen im Arbeitsalltag nur bedingt 😀.
      Lieber Gruss Andrea

  8. Dominic Schönhardt
    Dezember 18, 2023 at 3:39 pm
    Reply

    Servus Ihr!
    Wir haben Eure Reise nachgemacht- allerdings anders herum – von Riad über Ha-IL über al ULA nach Jeddah. Vom 24.11-04.12 mit dem Auto. Es war einfach traumhaft erlebnisreich unf aufschlussreich. Im Endeffekt decken sich Eure Erfahrungen mit unseren- ich wollte noch ergänzen: In Riad haben wir im Golden Ship Hotel übernachtet- super Preis-Leistungs-Verhältnis. Diriyya ist zu großen Teilen fertig – die Teile die fertiggestellt sind sind absolut sehenswert und man zahlt noch keinen Eintritt als Deutscher (: – sowieso haben wir nirgends Eintritt gezahlt. Alle wollten nur mit uns quatschen wo wir herkommen und was wir hier machen…
    In Ha-IL kann ich das Millenium-Hotel empfehlen- das ist vom Preis her unschlagbar. Haben einen riesen Pool der quasi nur von Touristen benutzt wird. Und in Ha-IL gibt es keine Touristen (: – Wir haben noch ne Durchfahrt durch Medina gemacht – sehenswert. In Mekka echt aufpassen das man dort die non-muslime-road nimmt – und – ganz wichtig- in der Region akzeptieren die Tankstellen nur MADA. Wir sind mit leerem Tank an der Tanke stehengeblieben und konnten nicht bezahlen. Uns hat aber ein netter Saudi die Tankfüllung bezahlt. Unglaublich. Die Gastfreundschaft ist unfassbar- kein Vergleich zu meinem Heimatland Deutschland (leider…). Tipp: Einfach mal nen Inlandsflug von Jeddah nach Dubai nehmen – hat 70 € gekostet und war ein Erlebnis (: – wir sind dann noch von Dubai hoch über Abu Dhabi nach Doha gereist – Katar ist verrückt. In Abu-Dhabi unbedingt den mangrove park besuchen (kostenlos) und ein Kanu mieten – 2 Std. kosten 25 €. Traumhaft!
    Liebe Grüße,
    Dominic

    P.S: wenn ihr noch was wissen wollt- einfach email…

    • Andrea
      Dezember 19, 2023 at 4:56 am

      Salü Dominic
      Danke fürs Teilen Deiner Eindrücke. Es wird wohl definitiv nicht unser letzter Besuch in Saudi Arabien gewesen sein.
      Und herzlichen Dank für den Tipp mit Abu Dhabi. Wir waren bislang nur in Dubai und wollen unbedingt mehr von den VAE sehen.
      Alles Gute und eine schöne Weihnachtszeit,
      Lieber Gruss Andrea

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