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EurAsia by Train Part 11: Mit dem Zug von Amsterdam bis nach Hause in die Schweiz

EurAsia by Train Part 11: Mit dem Zug von Amsterdam bis nach Hause in die Schweiz

Deutschland, Europa, Niederlande, Schweiz

An einem kalten Februarwochenende, lange vor Corona, haben Chantal und ich den kleinen Rucksack gepackt und sind mit dem Flugzeug nach Amsterdam geflogen. Um die Stadt endlich doch mal richtig kennenzulernen.

Amsterdam: Caamp Konzert im Paradiso Noord

Natürlich hat der orange Flieger etwas Verspätung, aber seis drum. Irgendwas ist immer, wenn Chantal und ich nach Amsterdam reisen. Im 2012 hat beispielsweise unser Nachtzug gebrannt und wir verbrachten 2-3 Stunden im Gepäckswagen (und wir könnens kaum erwarten, bis der Nachtzug nach Amsterdam wieder verkehrt, denn Nachtzüge sind toll 😉). Es reichte, um kurz in Zaandam zu kehren, mein Lieblingshotel dort zu beziehen und dann direkt weiter zur Music Hall mit dem Boot zu fahren. Etwa 2 Minuten vor Konzertbeginn kamen wir an – das nenn ich doch mal Timing. Leider spielte das Wetter nicht mit, dafür aber die Musik. Denn der weitere Grund für einen Besuch in Amsterdam war das Konzert der amerikanischen Band „Caamp“.

Caamp ist die Art von Musik, an der man am liebsten den Rucksack packen und verreisen würde. Vielleicht auch für immer.

Und als wir dort in der kleinen Halle eintrafen, wussten wir sofort, dass das ein toller Abend mit. Die Männer in Holzfäller-Hemden, die Frauen in Blumenkleider und Jeansjacken, etwas Bier und eine ausgelassene Stimmung. Und übrigens: Man merkt, wenn man in Holland an einem Konzert ist: Im Gegensatz zu der Schweiz, wo ich doch mit 1.73cm noch etwas Überblick habe, kann ich dass in Holland definitiv vergessen. Die sind alle grösser 😀.

Es tat auf alle Fälle gut und wir genossen das lüpfige Konzert sehr. Gegen halb 12 gings dann zurück nach Amsterdam City. Es hätte Zeiten gegeben, da wären wir noch um die Häuser gezogen. Stattdessen gähnten wir uns gegenseitig an und beschlossen zurück ins Hotel zu gehen. Neulich hab ich sagen hören, dass das im (älteren) Alter wieder bessern wird. Es besteht Hoffnung.

Foto mit dem Sänger von Caamp und Wunderberry

Hotel-Tipp in Amsterdam: Inntel Hotel in Zaandam

Ein Haus, unser Hotel, bestehend aus vielen Häusschen. Allgemein ist Zaandam ein lustiges Viertel und ich habs auch schon mal als Disneyland ohne Mäuse und Riesenräder bezeichnet. Auf Deutsch nennt sich der Ort übrigens Saardam. Ursprünglich war Zaandam angedacht, als Städtchen zu fungieren, um geschichtsträchtige Museen, Holzhäuser, Mühlen und Werkstätten zu bewahren. Für mich ist es ein gemütlicher und schöner Vorort von Amsterdam, in dem Shops, Kino und schöne Kaffees zu Fuss in geringer Reichweite erreichbar sind. Und schlussendlich einfach auch weniger von Touristen umgeben zu sein.

zaandam-stil-architektur

Brunch-Tipp in Zaandam, Amsterdam: Pfannkuchen in ‚t Groene Pandje

Da wir ja in Amsterdam fast immer im benachbarten Zaandam übernachten, haben wir da mittlerweile auch so unsere Lieblinge gefunden. Wie das feine Groene Pandje, wo es zig salzige und süsse Pannenkoeken gibt. Das Foto könnte etwas gluschtiger aussehen, aber ich schwörs: Die sind wirklich gut.

typischer holländischer pannenkoeken
restaurant innenansicht groene pandje zaandam

3 Essen-Tipps in Amsterdam: Kroketten, Burrata, und Eis am Stil

Es gibt da so Sachen, die für die Ewigkeit zusammengehören, wie Ying und Yang, Romeo und Julia oder eben auch die Niederlande und Kroketten. Ich mag das Wilde Kroketten sehr, auch wenn es noch nicht ganz an die grossen HotDog Kroketten von Utrecht heran mag. Beim Googeln (laut Google heisst es „googeln“ und nicht „googlen“) für die Verlinkung, hab ich leider gerade herausgefunden, dass das Wilde Kroketten für immer geschlossen hat. Ein weiteres Corona-Wirtschaftsopfer 😔. Aber es gibt 1-2 andere Kroketten-Restaurants, welche ich von Freunden empfohlen bekommen habe, wie beispielsweise Stichting Kroket.

Für alle Fans von Burrata: Das Restaurant Burrata in Amsterdam. Ich mag Pasta und Pizza mit der softeren Variante vom Mozzarella sehr. Nur mit dem Salz sind sie noch ein bisschen zaghaft. Aber für etwas gibt es ja die Salzstreuer.

Wer Lust auf was Süsses hat: Das kleine Café oder der kleine Laden Polarberry is the way to go. Einhörner am Stil, eine Instawand und Süsses mit viel Detail. Auch als Mitbringsel hervorragend geeignet.

rosenwand dekoration
eis am stil mit dekoration eines einhorns

Weiterreise von Amsterdam nach Utrecht mit dem Zug

Weiter ging die Reise nach Utrecht zu einem späteren Zeitpunkt. Ich flog mit Stefan erneut nach Amsterdam. Auch dieses Mal meinte es Amsterdam nicht besser mit uns. So konnten wir unser Sight-SeeingProgramm wieder nicht durchziehen. Dann gings also direkt mit dem Zug nach Utrecht. Rund 30 Minuten dauert die Fahrt. Ein letztes Mal für EurAsiabytrain – dann ists genug mit Holland. Wir haben unser Pflichtprogramm erledigt (Anna’s Pancake, die Krokette und Umami), sowie mit Bestürzen festgestellt, dass das Riviera Maison aus Utrecht verschwunden ist. Immerhin besteht dieses Mal nicht die Gefahr, dass wir mit Lampe, Laterne und Vase wieder heimfahren werden 😉.

krokette mit pistazie und trüffelmayonnaise

2 aussergewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Utrecht: Die Briefe von Utrecht sowie die Lichtershow

Obwohl wir Utrecht doch schon recht gut kennen, haben wir dieses Mal wieder zwei neue Sachen kennengelernt.

Die Briefe von Utrecht bilden ein endloses Gedicht. Dieses wird jeweils jeden Samstag irgendwo in einen Pflasterstein gehauen. Dies mit dem Ziel, dass solange zu tun, wie es Samstage gibt. Also entweder wird irgendwann im Jahre X – Jahr Zehntausend nach Corona – keine Samstage mehr geben oder Utrecht muss wachsen. Es dauert übrigens ungefähr 3 Jahre einen Satz fertig zu stellen. Also haben die Verantwortlichen wohl noch ein wenig Zeit, sich um das obige Problem zu kümmen.

buchstaben auf dem boden in utrecht

Ebenfalls sehenswert ist die Lichterführung von Utrecht. Diese führt durch die Innenstadt, sowie vorbei an den Grachten und durch die Kanäle. Beides lohnt sich, wenn man genügend Zeit in Utrecht verbringen mag.

nachts in utrecht

Mit dem Zug von Holland in die Schweiz via Deutschland

Es ist Zeit Utrecht und somit auch die Niederlande oder Holland zu verlassen. Das Ziel ist die Schweiz, wobei wir einen kurzen Abstecher in Köln machen. Deutschland hab ich dann später noch einmal auf dem Radar. Es soll für dieses Mal nur ein kurzer Abstecher werden, denn für EurAsiabytrain werden wir hier nochmals durchfahren. Und da wir zu diesem Zeitpunkt noch 1-2 grössere Reisepläne hatten (es gab mal eine Zeit vor Corona), konnte die Schweizer-Etappe zwischendrin an separaten Wochenenden durchgeführt werden.
Erfreulicherweise konnte die Strecke Utrecht – Köln direkt und ohne Umsteigen bereist werden. Hurra. Utrecht ist halt schon toll.

geschaeft in utrecht

EurAsiabytrain: Anekdote zum Bahnfahren in Deutschland: Ich und die Deutsche Bahn

Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich und die Deutsche Bahn eine gute Beziehung haben. Auf diversen Trips stand ich einsam und verlassen auf einem kalten Perron, stritt mit dem Kundenservice drum, ob der Zug jetzt vor meiner Nase steht oder nicht (Ich war vor Ort, die Person am Telefon aber nicht), wurde gebeten kurz vor Grenzübertritt auszusteigen und mein Ticket zu bestätigen, nur um dann gemeldet zu bekommen, dass sie das dort auch nicht machen können. Dann hatte ich 7h Verspätung (auf einer 5h-Strecke) und so weiter und so fort (Ich darf und kann jetzt nicht mehr aufzählen..). Angekommen in Köln rannte ein TV-Team eines bekannten Senders auf mich zu und wollte mich und meine Erfahrungen mit der Deutschen Bahn interviewen. Uff. Also erstens wäre ich jetzt noch dort und zweitens ist das sowas wie der Bähnler-Ehrenkodex. Das tut man nicht. „Schade“, meinte die berühmte TV-Frau; „Sie wären mein 6er im Lotto gewesen“. Tja.

durchfahrender zug hohenzollernbrücke

2 kulinarische Tipps in Köln für Deutsche Küche und Bier

Zugegebenermassen hab ich nicht die besten Erinnerungen an Köln. Ich war schon mal 2010 dort. Und es hat an 3 Tagen durchgeregnet. Aber dieses Mal hatte ich einen triftigen Grund, um die Köllner Altstadt zu besuchen. Dazu später mehr. Positiv zu vermerken ist der Zugbegleiter auf der Strecke von Utrecht nach Köln. Der Zugbegleiter gab einen Tipp durch, wo man die beste Aussicht auf Köln hat: Nämlich dem Triangle. „Vergessen Sie den Kölner Dom. Besuchen Sie das Triangle. Erstens sehen Sie den Dom selber und zweitens sparen Sie sich 500+ Treppen“ 😀. Neben dem ICE der Deutschen Bahn, den ich wirklich mag, war das das zweite positive Erlebnis mit der Deutschen Bahn.
Per Zufall entdeckte ich auf den sozialen Medien, dass unser gemeinsamer ehemaliger Arbeitskollege Chris auch auf dem Weg nach Köln war. Leider deckten sich unsere Pläne so gar nicht. Auf dem Weg zum Restaurant kam uns Chris aber entgegen. Welch ein absolut lustiger Zufall. So tauschten wir uns eben 20 Minuten aus und sprachen über unser Arbeitsleben, und sein digitales Nomadenleben. Ein wenig neidisch bin ich ja schon, aber ich vermags ihm zu gönnen. Nun mussten wir aber wirklich weiter, denn unser eigentliches Treffen stand an:

spontanes Selfie einer spontanen Begegnung

Als ich 2013 Neuseeland alleine bereist habe, habe ich einen Teil der Reise mit Reiko aus Japan bereist. Auch am 23. Dezember, kurz vor meinem Abflug hab ich sie nochmals in Auckland getroffen und wir hatten einen heiteren Abend mit etwas viel Bier. Wieder Facebook-sei-Dank hab ich vernommen, dass sie nun mit einem Deutschen verheiratet ist. Die gebürtige Japanerin hat also ihre Wahlheimat Kanada aufgegeben und ist nun in Köln wohnhaft. Ich hatte riesige Freude, sie mit ihrem Mann Sebastian zu treffen. So haben die beiden uns die besten Bierkneippen gezeigt, haben zusammen ein Deutsches Plättle im Pfäffgen genossen und über Gott und die Welt gesprochen. Die brauen ihr Bier dort übrigens direkt selbst.

Obwohl man einander 6 Jahre nicht mehr gesehen hat und ich Sebastian gar nicht kannte, hatten wir einen wunderbaren Abend ohne peinliche Schweigerunden, wie das manchmal so auftreten kann. Und ich beneide Reiko in keinster Art und Weise „Deutsch“ lernen zu müssen. Ihre Klasse besteht aus vielen Chinesen mit Namen wie „Angel“ und „Snowflake“, weil die „Xi“-Namen wohl nicht so einfach auszusprechen sind. Ghihi.
Gegen 11 Uhr gings heim zu ihnen: Couchsurfing bei Freunden, sind die besten Abende. Spät abends haben wir noch Spaghetti gekocht und wieder geredet. Und in den News vernehmen wir, dass es einen Anschlag auf Utrecht gegeben hat. Sowas gibt uns immer wieder zu denken, gerade, wenn man weniger als 24 Stunden selber vor Ort war. Immerhin waren wir dieses Mal nicht unmittelbar vor Ort.

ein deutsches plättle

Am nächsten Tag standen wir auch schon wieder früh auf. Wir wollten noch ein wenig die Stadt erkunden. Wir bedankten uns herzlich bei Reiko und Sebastian. Auf dass wir uns bald wieder sehen mögen – egal ob in Deutschland oder bei uns in der Schweiz.

Selfie vor der Deutschen Bahn mit einer kanadischen Kollegin


Den Tipp vom Zugbegleiter der Deutschen Bahn konnten wir nicht berücksichtigen, da dieses Triangle noch geschlossen hatten. So schlenderten wir durch die Gassen und Strassen und genossen noch eine Mahlzeit im Früh am Dom. Stefan bestellte Schweinshaxe und ich ein Wienerschnitzel. Schweinshaxe ist jetzt eher weniger meins. Aber auf die Spätzle mit Zwiebeln und allem drum und dran, war ich doch schon etwas neidisch. Die gilt es unbedingt zu probieren.

Und dann gings auch schon heim in die Schweiz. Pünktlich kamen wir in Basel an. Nein – ich traute der Sache bis zum Schluss nicht, aber es hat geklappt. Unterwegs im Zug traf ich noch auf die Arbeitskollegin. Diese Etappe ist wirklich gespickt mit überraschenden Begegnungen. Ich mag das ja sehr. Das wars von der 11. Etappe. Die nächste und übernächste Etappe wird ein Heimspiel. Mit meinen Lieblingsbahnen der Schweiz.

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