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Färöer-Inseln: Rundreise mit einem Mietwagen

Färöer-Inseln: Rundreise mit einem Mietwagen

Färöer-Inseln

Nach Island und Grönland war es an der Zeit, dass meine liebe Seele Chantal und ich uns wieder dem Norden widmen. Die Färöer-Inseln bestehen aus 18 Inseln. Die meisten sind mit Tunnels miteinander verbunden. Was uns wohl erwarten wird? Island hat uns sooo dermassen begeistert. Und Grönland erst. Ein wenig gespannt, waren wir dann schon, ob es denn wirklich wieder so toll werden würde. Und ja hat es. Von wunderschönen Klippen, über die zottligen Hippie-Schafen bis hin zu x-hunderten wunderschönen Wasserfällen.

Färöer-Inseln: Anreise und Verkehrsmittel / Fortbewegung

Schön Festhalten beim Anfliegen

Von der Schweiz, Mailand oder dem nahen Deutschland gibt es keine vernünftigen Flüge auf die Färöer-Inseln. Wir sind via Kopenhagen geflogen und haben das gleich mit einem dortigen Städtetrip (Juuhuuuu Shopping) verbunden. Für die SAS-Flüge (Scandinavian Airline) empfiehlt sich eine eher frühere Buchung. Diese zeigen sich nämlich gerne mit extra saftigen Preisen. Achtung: wegen schrägeinfallenden Winden, kann der Anflug etwas holprig sein. Also gut festhalten, beim Landen.
Auf den Färöer-Inseln kann man sich am besten mit dem Mietauto bewegen. Die Inseln sind fast alle mit Tunnels verbunden. Zwei davon sind Unterwassertunnels und kosten beim Durchfahren 100 DKK (ca. CHF 17.00). Am besten nimmt man die 300 DKK – Variante, denn dann kann man diese so oft durchfahren, wie es denn eben nötig ist. Die unteren beiden Inseln sowie ein paar kleinere Inseln sind nur mit der Fähre erreichbar. Wir hatten Glück und kamen ohne Reservierung durch. Früh genug dort zu sein, reicht wohl aus.

Das Wetter auf den Färöer-Inseln: Zwiebel-Prinzip bei der Kleidung

Den einzigen Plan, den du machen sollst? Keinen!

Das Einzige was am Wetter beständig ist? Das Unbeständige. Da gammelt man auf der Couch herum, draussen herrscht Weltuntergang und du bist inmitten in deiner Lieblingsserie auf Netflix. Und innert Sekunden scheint dann plötzlich wieder die Sonne. „JETZT“ und so flitzen wir durch die Wohnung, sammeln unser Wandertenue zusammen. Bis du also wieder im Wandervogelmodus, 4-5 Kilometer gefahren bist und noch schnell einen Kaffee genommen hast, hat das Wetter wieder tausend Launen hinter sich. Also am besten immer losziehen und dann vor Ort entscheiden, ob es eine gemütliche Wanderung in der Nähe gibt oder ob der Berg wirklich bestiegen werden kann. Für die Kleidung gilt also entweder Zwiebel-Wandertenue oder Trainerhosen. Und nein, da wird auch beim Abendessen nicht komisch geguckt, wenn man mit Leggings ohne Rock oder ohne langes Shirt oder gar in den Pyjama-Hosen daherkommt. Gammellook, ahoi!

Das Wahrzeichen vom Wetter auf den Färöer-Inseln? Das Schwarzkopf-Schaf: Drei-Wetter-Taft und die Frisur hält. Apropos Schaf. Die sehen hier irgendwie total hippy aus.

Übernachten auf den Färöer-Inseln: Air B’n’B

Von wunderschön über potthässlich

Wir waren in zwei verschiedenen Bed and Breakfast. Dasjenige in Klaksvik war absolut super. Wir hätten hier direkt einziehen können. Für immer, versteht sich. Besonders der Wasserhahn erweckt mein Herz. Die Aussicht war wunderbar. Und mit dem Geschirr, dass wir bei uns an Lager hatten, hätte mindestens die halbe färöische Bevölkerung am Essen teilnehmen können. Nein. Für einmal übertreibe ich nicht.

Das zweite in der Nähe der Hauptstadt Torshavn war leider ein Reinfall. Es hat auf den Fotos modern ausgesehen, aber das war dann auch schon alles. Die Familie lebt normalerweise da und es sah so aus, als hätte die Familie vor 5 Minuten das Haus verlassen. Das schlimme war aber das Gras-grüne und Beton-graue Brot in der Schublade. Ich hab nicht mal ein Foto.

Wandern auf den Färöer-Inseln: Das ganze Land ist ein einziger Pfad

Willkommen in Wanderhausen

Aufgrund des unbeständigen Wetters muss man wie oben beschrieben, einfach wirklich mal loswandern. Pro-Tipp: Dort wo sich besonders viele Blümchen in Erde tümmeln, da ist auch der grösste Pflotsch zu vermerken. Teilweise sinkt man dann bis zum Knie in Mutter Erde ein. Eine unlogische Folge an bösen Fluchwörtern hab ich da in die stille Natur hinausgeschrien. Da hört man mich ja wenigstens nicht. Ansonsten kann man wohl hinwandern oder laufen, wo man denn will. Es ist einfach überall hübsch. Folgende Wanderungen haben wir gemacht:

3-Stunden-Wanderung im Norden auf Borðoy: Klaksvik – Halsur – Klakkur

Einfach mal den Kopf lüften

Wir sind erst um 15.00 Uhr losgezogen. Da es aber im Sommer kaum oder nur kurz dunkel wird, ist das überhaupt kein Problem. Wir können direkt von unserem Air B’n’B starten. Immer schön hoch. Eigentlich könnte man gar bis Halsur fahren. Aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel. Wir laufen also den Berg hoch. Manchmal sieht man vor lauter Nebel nichts. Manchmal sehr viel. Es ist unglaublich schön. Und wenn man dann mal was sieht, dann unglaublich weit. „La tête dans les nuages“, lautet hier das Motto. Und so kommen wir on the top an und machen Fotos, setzen uns und essen Schweizer Schokolade.

Der Vis-à-Vis-Berg Grafelli vom grössten Berg Slættaratindur

Umgeben von Himmelstaub sein und gleichzeitig in Mutter Erde versinken

Eigentlich wollten wir ja den König der Färöer-Inseln besteigen: Slættaratindur auf Eysturoy. Nur leider war so viel Himmelstaub, dass wir keinen Meter sehen konnten. Also haben wir uns auf zu dem gegenüberliegenden Berg gemacht. Hier hab ich dann eben die Blümchen-Erfahrung gemacht oder auch „wie-ich-bestmöglichst-im-Berg-versinke“. Ein paar Schäfer haben wir noch angetroffen. Die waren auf der Suche nach ihren Schafen. Gar nicht so einfach in der Nebelsuppe. Aber dann, wenn dann das gelbe Ding vom Himmel herunterstrahlte, wurden wir mit einem schönen Ausblick belohnt.

Unsere Lieblingswanderung auf Vagur: Midvagur – Bosdalafossur

Wunderschöner Ausblick auf den Wasserfall

Drohne mitnehmen oder im Auto lassen? Leider entschied ich mich für letzteres. Es handelt sich hierbei um eine wunderschöne einfache Wanderung. Insbesondere von den Klippen, die fast erst am Schluss bestiegen werden, hat man einen wunderberry wahnsinnig tollen Ausblick. Weiter drüben, beim Wasserfall, sieht man, wie der See im Nordatlantik mündet.

Unsere Lieblingsorte mit dem Auto auf den Färöer-Inseln

Absitzen, losdüsen und die schönsten Plätze suchen

Gjogv: Der wohl schönste Ort auf den Färöer-Inseln

Die liebe Chantal hat von einer Touristin erfahren, dass wir unbedingt nach Gjogv fahren sollten. Gesagt – getan. Ein wunderschöner Ort mit einer tiefen Anlegestelle für ein Boot. Links und rechts Klippen. Das Örtchen ist schön eingebettet im Grünen, dahinter das Meer, dann wieder Klippen. Aber lassen wir hier Bilder anstatt Buchstaben sprechen.

Strand zwischen Hellur und Oyndarfjordur: Unser Lieblingsplätzchen

Da fahren wir auf Eysturoy rund herum und was entdecken wir? Diesen wunderschönen Strandabschnitt, den man schon vom Weiten erblicken kann.

Gasadalur: Der wohl bekannteste Wasserfall auf den Färöer-Inseln

Wer kennt es nicht? Googelt man Färöer-Inseln, so landet man schnell mal bei Gasadalur. Dieser ist übrigens direkt auf der Flughafen Insel Vagar zu finden. Am besten man geht da wohl früh morgens oder später abends hin, so viele Menschen wie dort haben wir sonst nirgends gesichtet. Dafür hat’s aber Picknick-Tische, direkt bei den Klippen. Und wir mit unserem Schweizer-Proviant wie Schokolade oder Cervelat. Und für alle die es genau wissen wollen: Europäische Länder, welche NICHT in der EU sind, dürfen Fleisch importieren. Für EU-Staaten-Einreisende ist dies strengstens verboten. Warum Chantal und ich uns darum kümmern? Von Aruba zurück nach Miami hätten wir beinahe wegen einem Mini-Stück Speck unseren Flug verpasst.

Dalur auf der Insel Sandoy: Nirgendwo im Irgendwo

Am letzten Tag haben wir uns tatsächlich noch auf eine neue Insel gewagt. Gewagt? Ja, ihr wisst schon. Nie weiss man, ob das Wetter hält. Es hat sich gelohnt – sehr selber:

Was für wunderbare Ferien. Auch wenn das Wetter das eine oder andere Mal etwas aufs Gemüt geschlagen hat, so war es doch wunderschön und wir beide haben eine super Zeit miteinander verbracht. Von Berg-Besetzungen, über Gammel-Couch-Nachmittage bis hin zu Burger-Abende: Es war verdacht kuuhl. Monsieur Stefan war ja schon etwas neidisch. Zurecht. Aber da ist es so schön, da komm ich nochmals hin 😀.

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