Seit unserem Besuch im ersten Kinderwellnesshotel, respektive im ersten Familux-Hotel, ist wieder etwas Zeit vergangen – insbesondere, da wir zurzeit jeden Blogbeitrag etwas verspätet publizieren. Wir haben nur wenige Wochen nach dem Besuch im Oberjoch-Hotel gleich wieder ein Familienhotel dieser Kette gebucht. Dieses Mal allerdings im Thüringer Wald im The Grand Green. Eines sei gesagt: Es war wunderbar. Es war so wunderbar, dass ich kaum anständiges Fotomaterial habe. Daher verzeiht mir die etwas düsteren Bilder.
Und vielleicht hätten wir fürs erste Mal Familienwellness-Ferien gleich, das The Grand Green wählen sollen. Aber beginnen wir von vorne.
Das Hotel The Grand Green: Familienhotel für Erwachsene und Kinder
Wir betreten die nahezu leere Lobby, es riecht fantastisch nach Arve (in Deutschland und Österreich auch Zirbe genannt) und es sieht alles top modern im Chalet-Chiq-Stil mit grüner Note aus. Wow, ok, ein sehr schöner Empfang.
Vermutlich hätten wir unsere ersten Familien-Wellnessferien direkt in diesem Hotel buchen sollen, denn die ersten Minuten sind hier deutlich entspannter ausgefallen, als die im ersten Familux Hotel Oberjoch. Dort sind wir ja grad schon ein wenig überfordert gewesen, denn in der Lobby vom Familux Hotel Oberjoch spriessen Riesenpilze empor, eine:r schreit immer penetrant und auch hüpfen keine Kinder umher. Schon klar, die beschriebene Situation ist auch nur eine kurze Momentaufnahme aus unseren ersten Familienwellnessferien gewesen und das tönt jetzt definitiv schlimmer, als es eigentlich gewesen ist 😄. Aber so als Erstlings-Eltern, die vorher ganz gerne die Adults-Only-Hotels gebucht haben? Da schafft das “The Grand Green” die bessere Wende zum neuen Leben 🙂. Wir sind uns sicher – ihr versteht uns.
Da unser Sohnemann inzwischen ein paar Monate älter ist, erleben wir das Familienhotel schon wieder ganz anders. Unser Rhythmus hat sich geändert und unser Sohn-nenschein erkundet alles mit vollem Eifer.





Die Küche im The Grand Green: Grosszügiges Vorspeisenbuffett, Tellerservice und Kinderbuffet
Das Essen ist hervorragend und wir sind uns sicher: hier verlässt niemand hungrig das Hotel. Frühstück, Mittag, Nachmittagsjause und Abendessen – man kann also quasi immer essen. Die Softgetränke, Kaffee und Tee sind ebenfalls jederzeit verfügbar und Teil des Preises. Und wer freundlich fragt, kriegt auch nach der Ankunft noch jeden Tag etwas Sekt vom Begrüssungstisch.
Das Kinderbuffet ist auf Kinderhöhe und auch hier sind verschiedene Gerichte zu finden. Für die ganz Kleinen sind Milchpulver und Baby-Breie von Hipp verfügbar.
Und für uns? Ein vorzügliches Vorspeisenbuffet, grosses Salatbuffet, Suppe und dann Hauptgänge mit Fisch, Fleisch oder Vegi. Unser all Omega3-Bedarf wird wohl nie so gut gedeckt, wie diese Tage. Übrigens sind auch vegane Optionen vorhanden.
Aber was macht eine gute Küche wirklich aus? Uns bereiten Trüffel, Eggs Benedict, Nudeln aus dem Parmesanlaib und Sushi immer wieder eine Freude und auch von diesen Speisen können wir in diesen Tagen geniessen. Stefan trauert noch etwas dem Hummer aus dem Oberjoch nach, aber schön hat jedes Hotel so seine Highlights. Auch für die Allergiker:innen wird mitgedacht, befindet sich doch fast ein ganzes ABC an Buchstaben auf der Speisekarte für Allergien oder Unverträglichkeiten. In Deutschland ist das übrigens gesetzlich vorgeschrieben. Die Vorspeisen und das Dessert sind in kleinen Tellern angerichtet, welche so am Selbstbedienungs-Buffet geholt werden können. Die Hauptgänge sind am bedienten Buffet erhältlich.
Für uns ist das perfekt, denn während wir abends unsere Vorspeisen geniessen, isst Roan sein Abendessen. Jemand von uns bringt ihn dann ins Bett und mithilfe des Babyfon respektive der App Bibino, welche super über das WLAN funktioniert, kann man sich wieder herausschleichen und noch Hauptgang und Dessert geniessen. Diese Flexibilität ist sicherlich ein dickes Plus für uns. Auch essen wir dann etwas langsamer und länger, was unserem Sohnemann dann teils zu langweilig und für uns zu stressig wäre.
Vermutlich aber hätten wir beim ersten Mal im The Grand Green “einen ähnlichen Schock” gehabt. Da kommen alle unterschiedliche Familien mit unterschiedlichen Gewohnheiten, um 18.00 Uhr zusammen. Manche räumen dann das, was vom Jüngling auf dem Boden landet, weg. Andere “geniessen” dann wohl so richtig ihre Ferien und ignorieren die Schlacht, welche ihr Mini offensichtlich gewonnen hat. Ob das jetzt respektvoll gegenüber dem Personal ist und ob man das als Vorbild für die Minis so walten lassen will, darüber darf sich jede:r selber eine Meinung bilden.
Kulinarisch kann das The Grand Green das Oberjoch aber nicht toppen. Vermutlich ist hier der „Gourmet-All Inclusive“-Ansatz entscheidend. Eigentlich ist es ja voll schön, wenn jedes (Familux)-Hotel seinen unique selling point hat.




The Grand Green für die Grossen: Fitnesskurse, Adults-Only Wellnessbereich und eine Bar
Was wir an diesem Familux-Konzept lieben ist, dass es wirklich Ferien für alle sind.
Neben dem qualitativen und gesunden Essen, muss man fast nichts mitnehmen, denn das Hotel bietet für Gross und Klein einfach alles. All-Inclusive bedeutet auch, dass Softgetränke und Windeln ebenso inklusive sind. Das nimmt uns Grossen vorab doch schon Organisation und Stress ab, wenn man weiss, dass praktisch alles vorhanden ist.
Tatsächlich geniessen wir auch hie und da jeden Tag etwas Zeit zu zweit, welche im Alltag oftmals zu kurz kommt. Manche von Euch wissen bereits, dass wir uns mit etwas Ärger herumschlagen konnten und können und so fehlt es eben allen voran an der Zeit.
So geniessen wir dank der inklusiven Kinderbetreuungszeit, manchmal Zeit zu zweit für zwei oder drei Stunden. Geben wir Roan ab, krabbelt er schnurstracks auf ein Spielzeug seiner Begierde oder einem Spielkompagnon zu. Tja, so schnell sind “Mamamama und “Papapapa” vergessen. Gäbig ist, dass man den Baby-Pass im Voraus ausfüllen kann und so Gewohnheiten, Essenswünsche und weiteres durchgeben kann. Wieder: Es wird einem alles etwas einfacher gemacht, was ein rundum perfekter Gästeservice ist.
Der Adults-Only-Bereich ist wunderbar gross und sehr schön. Zwei grosszügige Ruheräume, eine Infrarot-Sauna, 3-4 weitere Saunas, ein Dampfbad und ein Nacktpool. Während dem ganzen Tag gibt es auch Wanderrouten, Yoga und Pilates und weitere Aktivitäten. Das Fitnessstudio ist ebenfalls top modern, bestens ausgestattet und ich trage schon nach Tag eins einen üblen Muskelkater mit mir herum.
Lustigerweise wird man hier wieder selbst etwas zum Kind, sei es beim Kletterturm, beim Minigolf oder ja auch im Bällebad mit den Kleinen zusammen oder tatsächlich auch mal alleine. Stefan findet seine Freude bei der Kugelbahn. Man findet auch einen Kinoraum, einen Escape Room, eine Bar mit grosser Leinwand für Deutsche Fussballfreunde und das Aussendrumherum bietet eine Wanderoase an – dazu aber später mehr. Die Moderne, die das Hotel bietet, gleicht eben nicht irgendeinem chaotischen Kinderhotel, sondern lässt dich wie in einer ruhigen Oase fühlen. Das Hotel wirkt modern, ruhig, und man vernimmt erst auf den zweiten Blick, dass es sich um ein Familienwellnesshotel handelt. Und das obwohl, das Hotel vollends auf die Kinder und die Familien ausgerichtet ist. Das schätzen wir sehr.



The Grand Green für die Kleinen: Abtauchen im Pool, im Bällebad oder den Streichelzoo besichtigen
Die Familux-Hotels sind für die Kleinen ein wahr gewordener Kindheitstraum. Hier wird so viel geboten, dass man fast versuchen muss, das Hotel und die Angebote den Kleinen portionsweise näherzubringen. Zumindest wir machen das so, weil es mit den ganzen vorhandenen Möglichkeiten einen so kleinen Menschen, eben auch schnell überfordern kann.
Kleine Bademäntel und Badetücher, Lavabo und das Buffet auf Augenhöhe. Für Kinder, die nahezu nur in einer Welt der Erwachsenen gross wachsen, wird hier perfekt eingegangen.
Ein riesiges Spielzimmer mit einem grossen Bällebad, TipToiSpiele und deren Bücher en masse, Klettermatten, Kugelbahnen; wie wunderbar.
Draussen wartet ein Wasserspielplatz, ein Streichelzoo und ein Bagger, welcher bedient werden darf. Fahrräder, Trottinett und diverse Kinderwagen. Und irgendwo sichtet man noch eine Softeis-Maschine. Auch für die etwas älteren Kids werden diverse Aktivitäten angeboten und auch für die Teenagers wird mit dem Teen-Club – mit exklusivem Zugang nur für die Teens – angeboten.





Ausflüge im und rund um den Thüringer Wald: Baumkronenzaunpfad und Wandern
Eine Freundin hat uns vorab erzählt, dass es rund um den Thüringer Wald nicht so viel zu sehen gäbe. Sprich, Touristenattraktionen seien eher rar. Der Ort Oberhof, wo sich das The Grand Green befindet, ist bekannt für den Wintersport. Und natürlich gibt es viel Wald und Grün, wo es sich bestens wandern lässt. Für uns passt das schon, denn das Hotel selbst bietet so viel, dass es fast schade wäre, wenn nebenan noch x-Sehenswürdigkeiten oder Disneyland stehen würden.
Der Grund, warum der Thüringer Wald noch nicht mit vollem Tourismus gespickt ist, ist bald erzählt:
Der Thüringer Wald ist Bestandteil der ehemaligen DDR. Das Personal erzählt uns einige Anekdoten und man merkt, dass diese Zeit prägend war und immer noch in den Köpfen sitzt.
Deutschland ist in einer Art Zwickmühle, denn jegliche Arten von Investitionen in der Region sind teuer. In den letzten Jahren ist stark in den Wintertourismus investiert worden. Aber auch hier muss berücksichtigt werden, dass die Wintertage weniger werden und es mehr Unterbruch von schneefreien Tagen gibt, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.
Aber von “es gibt nicht sehr viel in der Region zu sehen” kann nicht unbedingt die Rede sein. Wanderfreunde und Schneesportliebhaber werden hier allemal auf ihre Kosten kommen.
Wir haben so ziemliche eine Grau-in-Grau-Ton-Woche erwischt, aber das sei für die Höhe und den Ort normal. Und fürs Wellnessen ist das ja eigentlich perfekt. Nur mag ich es eben auch mal bei Regen rauszugehen. Wenn es dann schönes Wetter ist und alle nach draussen strömen, dann geniesse ich den Pool dann gerne auch mal für mich alleine 😀.
Da also alles noch nass ist und es dieses Mal quasi nur einmal regnet, entscheiden wir uns für den Baumkronenpfad, welcher im Nationalpark Hainich liegt. Ungefähr eine Fahrstunde ist einzurechnen. Das GPS führt uns zu einem Personalparkplatz, wobei der offizielle ziemlich gut und gross angeschrieben ist. Der Eintritt beläuft sich auf 12 Euro pro Person. Nach 400 Metern erreicht man dann den Startpunkt des Baumkronenpfades und ab da geht es hoch hinaus und man läuft quasi auf hoher Höhe der Bäume mit. Der Weg ist superschön gemacht, mit vielen Erklärungen, Bildern und es gibt auch etwas fürs Gleichgewicht. Möglich wäre die Begehung wohl auch mit Kinderwagen und Rollstuhl, aber mit Tragetuch, ist es fü runs hier grad etwas spassiger. Wenn man schnell sein will, hat man den Baumkronenpfad in 20-30 Minuten gesehen.
Gleich anschliessend haben wir noch den Waldpromenadenweg gemacht. Ein wunderschöner Flanier-Spazierweg, der 1200 Meter lang ist. Hier wird man eingeladen, dem Wald zu lauschen, das ganze Grün aufzusaugen, Bäume zu umarmen oder einfach mal hinzuliegen und zu entspannen. Mit Liegen, Klangschalen, Spielen und weiteren Sachen hat uns dieser mindestens so Spass gemacht.


Waldbaden im Thüringer Wald
Übrigens lässt sich das Waldbaden hier im Thüringer Wald wirklich perfekt durchführen. Über Tausend Quadratkilometer erstreckt sich Baum und weiteres Grün. Sogar Wildkatzen sind hier zu finden.
Die Regeln fürs Waldbaden sind simpel. Suche einen Lieblingsbaum, der etwas abgeschieden ist. Lausche dem Wald und Grün, konzentriere Dich auf die Blätter und alles, was der Wald so hergibt. Wem das etwas zu still ist, kann sich auch hinlegen, ein Buch lesen oder etwas zeichnen. Zwanzig Minuten sollten es schon sein. Studien haben gezeigt, dass Waldbaden positive Auswirkungen auf den Cortisolspiegel, den Blutdruck und den Parasympathikus hat. Na dann, ab in den Wald und mindestens ein paar Bäume umarmen.

Trivia Wunderberry im Thüringerwald
- Auf der Fahrt zu unserem Ausflug begegnen uns diverse Wahlpakete für den Europarat, den Landsitzrat oder generell für die Deutschen Wahlen. Eines muss man der AFD lassen. Die prägnantesten Slogan liefert diese Partei, was diverse Stammtischproleten mit ihrem Weltbild wohl als gut erachten.
- Ein Kinderhotel zeigt auch immer wieder die unterschiedlichsten Eltern und Kindern, was jeweils spannend zu beobachten ist. Wir rätseln, zu welcher Eltern-Kategorie wir wohl gehören. Einige Dinge nimmt man gerne mit – bei anderen hofft man, dass man diese Dinge selber nie so sagen oder machen wird. Aber wir machen heute auch schon Dinge, von denen wir nie gedacht hätten, dass wir sie einmal so tun werden. Das ist das Spannende am Eltern sein – es überrascht einen immer wieder aufs Neue; und sei es sich dabei selber neu kennenzulernen.
- Wir kriegen tolle Tipps für Hörspiele, Geschichten und Mediationen auch für Kleinkinder. Unter anderem erzählt man uns auch von einem tollen Album auf Spotify, dass der Sohnemann unbedingt hören muss, welches noch aus den DDR-Zeiten stammt. Ihr seht – obschon ein paar Jährchen vergangen sind, die DDR ist immer noch in allem Munde.
- Wir bringen verschiedene Souvenirs nach Hause mit. Einerseits, Lotte, die Ameise, ein Plüschtier, welches Roan als Abschiedsgeschenk im Hotel aussuchen durfte. Oder diverse Amazon-Päckli, welche ich wie immer ins Hotelzimmer liefern lasse, damit wir auf die horrenden DHL-Gebühren verzichten können. Oder dann etwas unfreiwillig:
Zum ersten Mal bekommen wir hautnah mit, wie es ist, wenn die ganze Familie krank ist. So lagen wir zu Dritt just nach unseren Ferien im Bett. Und das ganze Umfeld so: “So sehen Eure nächsten drei Jahre aus”. Wir hoffens immer noch nicht.
Ein Hotel der Familux-Kette zu besuchen, gehört zu unseren Highlights im Jahr. Lustigerweise haben uns am Schluss fast etwas die Riesenpilze vom Oberjoch-Hotel gefehlt, denn der kleine Sohnemann hätte die nun bestimmt auch als wahnsinnig toll befunden. Aber so ändert sich der Perspektivenwinkel mit dem Wachsen und Begleiten.
Egal ob mit Riesenpilz oder doch eher ruhigerer Lobby: Wir werden definitiv ein weiteres Familienhotel besuchen – und im November 2025 2026 ist es schon wieder so weit. Zwischenzeitlich sind wir etwas mutig und probieren zwei neue Familienhotels aus. Wir werden – wie immer berichten. Wenn auch etwas verzögert 😉.

