Blick zurück in den Januar:
Bei uns zu Hause ist immer noch die Hölle los. Wir kämpfen seit Wochen mit einem Wasserschaden und sind viele Abende dran, Mängel und Schäden zu melden, um Rechnungen zu diskutieren und unser Familienleben gepaart mit unserem Arbeitsleben und dem Wasserschaden zu koordinieren. Ein Wochenende in Paris hat uns den nötigen Abstand verschafft und uns etwas Zeit zum Durchschnaufen gegeben. Einfach flanieren durch Paris und immer auf der Suche nach dem besten „petit pain au chocolat“. Zwei Bäckereien stellen wir Euch vor.
“Wir fahren nach Paris”. “Ja, wie – mit dem Sohn-nenschein”? … Wir haben uns noch nicht abschliessend an diese komischen Fragen gewöhnt, da brauchen wir wohl noch ein paar Jahre. Aber selbstverständlich landet der Sohnemann mit im Gepäck.
Der gewählte Zeitpunkt liegt gleich doppelt gut: Das Wochenende ist laut ChatGPT das “meist leere Wochenende in Paris”. Ihr wisst schon – seit Corona mögen wir menschenarme Plätze noch um einiges mehr. Es wird also das letzte Wochenende im Januar,
Mit dem TGV fahren wir via Lausanne nach Paris. Als wir ankommen, regnet es, aber das vermag unserer Stimmung keinen Abbruch tun. Wir sind endlich in Paris. Zusammen. Stefan und ich sind vermutlich schon drei- oder viermal gemeinsam in Paris gewesen, aber ohne den Eiffelturm zu sehen – welchen wir unabhängig voneinander schon das eine oder andere Mal besucht haben. Aber entweder sind wir nur am Flughafen gewesen, sei es um nach Französisch Guyana oder nach Ecuador zu reisen, oder um überstürzt von Corona nach Hause zu reisen, wo wir ein komplett leeres Paris vorgefunden haben. Nun sind wir endlich einmal gemeinsam hier.
Angekommen in Paris, suchen wir zuerst unser Hotel auf. Es ist perfekt im Paris Gare Du Nord gelegen, welches just neben einer Metro-Station liegt: das 25hrs Hotel. Ich habe damals, als ich noch für Princess.ch unterwegs gewesen bin, die Hotel-Kette kennengelernt und bin seitdem begeisterte Kundin.
Paris: Entrecôte mit der geheimen Kräutersauce
Nach der langen Zugreise wollen wir zuerst etwas die Beine vertreten. Dafür wählen wir das gut 25-minütige entfernte Restaurant l’Entrecôte. Ich erkenne die Kette noch aus meiner Zeit in Bordeaux. Bei Ankunft stelle ich etwas enttäuscht fest, dass dies kein Ableger der Kette ist, sondern ein eigenständiges Restaurant.
Es gibt Salat mit Walnüssen und später dann aufgeschnittenes Entrecôte mit Pommes Allumettes an einer feinen Kräutersauce. Durch die Einzelfiliale habe ich mir erhofft, dass es sich vielleicht sogar von der Restaurant-Kette abhebt, aber dem ist nicht so. Die andere Sauce ist noch ein Tüpfchen besser.
Was wir mittlerweile aber beide wirklich sehr mögen, ist das Demi-Pêche: Das Panache mit Pfirsichsirup. Gehört neben einem guten Glas Rotwein einfach dazu.
Wir erkunden Paris, geniessen das französische Flair und lassen uns in der französischen Metropole treiben.
Auf dem Weg zum Eiffelturm treffen wir auf ein Filmset – leider handelt es sich hierbei nicht um Netflix’ “Emily in Paris”, sondern um irgendeinen Chanel-Spot. Schade – das ist irgendwie nur halb so spannend.
Nachdem wir uns einige Zeit rund um den Eiffelturm unsere Zeit vertrieben haben, gehen wir Richtung Champs-Elysée. Das Wetter ist für Ende Januar einfach schon fast frühlingshaft und wir hätten es nicht besser erwischen können.
Champs-Elysée: Beste Pâtisserie Ladurée
Eigentlich wollten wir nur einen Kaffee trinken und Roan verpflegen. Aber die riesige Schlange, die sich hartnäckig vor dem Laden der Patisserie Ladurée hält, macht uns gwundrig. Neben dem Tearoom gibt es auch einen Laden, wo man ebenfalls die feinen Köstlichkeiten bestaunen und kaufen kann. Dazu kann man auch noch gleich einen Kaffee erwerben. Minimale Sitzgelegenheiten gibt es und so schnappen wir uns gleich einen Platz. Perfekt – und das, ohne lang anzustehen.
Mein knuspriges Schokoladentörtchen mit Zitrone und Haselnuss ist ein Traum. Ich versinke zwar gleich in einem Zuckerkoma, aber das hier ist es wirklich wert. Ein kleines Kunstwerk, welches nicht nur schön aussieht, sondern auch wahrhaftig schmeckt.
Flanieren in Paris: Die Liebes-Mauer
In der Nähe von Sacré Coeur respektive im Viertel Montmartre befindet sich die Mauer der Liebenden – genannt als “Les mur des je t’aime”. Es handelt sich hier bei um eine künstlerisch geschaffene Mauer. Der Schriftzug “Ich liebe Dich” ist in 250 Sprachen abgebildet.
Flanieren in Paris: Space Invaders
Augen auf beim Flanieren: Space Invaders sind überall in Paris zu finden; Ob an Hauswänden, an alten Mauern oder auf dem Boden. Eine Map zeigt eine Übersicht aller Space Invaders. Wir haben uns zum Spass gemacht, wer mehr davon findet. Hier gibt es ein paar Beispiele.
Zeitgenössische Kunst in Paris: Gallerie Kaezar
Wir sind immer noch auf der Suche nach einem riesigen Bild, passend für unsere grosse Wand zu Hause. Gar nicht mal so einfach, wenn es persönlich, schlicht, minimalistisch, am besten noch mit einem tollen Storytelling daher kommen soll und preislich im unteren Bereich der Kunstwelt liegen sollte. Im Magasin Printemps sind wir auf Kaezar Gallery gestossen, welche sich im Bereich abstrakter zeitgenössische Kunst bewegt. Wir finden die Kunstwerke toll, nur eben, fehlt der persönliche Bezug zu den Kunstwerken. Wir erfreuen uns an den Bildern, werden aber eifrig weitersuchen.
Bäckereien in Paris: Auf der Suche nach dem besten “Pain au chocolat”
Stefan begeistert sich für diverse Food-Influencer:innen auf Instagram oder YouTube. Und so landen der eine und andere Spot auf unserer Liste, welche wir am Sonntagmorgen suchen:.
Bäckerei BO&MIE – Saint Michel: Aussergewöhnliches Pain au chocolat und eine sagenhafte Bäckerei
Die sympathische Bo&Mie wirkt modern, freundlich und einladend. Und um es gleich vorwegzunehmen: Die Theke mit den salzigen und süssen Backspeisen ist riesig. So landet nicht nur das aussergewöhnliche Pain au chocolat auf unserem Tablet, sondern gleich noch ein paar Köstlichkeiten für die Rückreise. Sandwich, salzige Pain au fromage, Sauerteigbrot und es ist einfach herrlich.
Aber um zum Objekt der Begierde zurückzukommen: Dieses Pain au chocolat ist rund hat geschmolzene Schokolade um und in sich. Aber seht selbst. Ich würde hier eine 7 von 10 (Stefan meint eine 11 von 10) geben.
Bäckerei Aux Merveilleux de Fred: Das beste Pain au chocolat in Paris (für uns)
Okay wir haben unseren Liebling gefunden. Ich bin mittlerweile kein Fan mehr von Gipfeli oder besser: ich habe schon lange kein wirklich gutes Gipfeli mehr gegessen. Entweder wirkt es synthetisch, äusserst fettig, matt, klebrig und einfach nicht mehr gut.
Diese Beschreibung trifft auch auf die allermeisten Pain au chocolat zu. Aber nicht so bei “aux merveilleux de Fred”. Das ist ein grosses Schokobrötchen. Quasi ein Weggli mit Schokostücken drin. Es ist gross, es ist fluffig, versetzt mit feiner Schokolade, warm und einfach ein Traum. Wir beide befinden sehr schnell, dass das die beste aller Varianten ist, die wir je gegessen haben. Quasi 13/10 🙂. Aber zum Glück schreiben wir Blog. Bei der anschliessenden Recherche entdecken wir, dass es dieses auch in Luzern gibt :-).
Shopping in Paris: Babysachen, Handtaschen und Vasen
Während dem Flanieren schauen wir immer mal wieder in ein paar Läden hinein. Neben dem, dass der Sohnemann mittlerweile das meiste abbekommt wie zum Beispiel bei Natalys, bin ich noch auf der Suche nach einer neuen Handtasche. Wir passieren zahlreiche Läden und ich teile Stefan noch mit, dass es mir absolut zu blöd sein würde, für eine Handtasche – oder ähnliches – anzustehen. Dumm nur, muss ich das für mein Objekt der Begierde ebenfalls machen muss. Anscheinend wird dieser Brand in Asien ziemlich gehyped, was ich so zuvor nicht gewusst habe. Nun gut, da muss ich durch und schlussendlich hat sich das Anstehen gelohnt.
Stefan hält mich zurück, was der Vasenkauf anbelangt. Zu Recht. Aber wir sind ja dann nur wenige Zeit später an einem ganz anderen Ort fündig geworden 😀 .
Tipps für Paris mit Kindern:
Kinderwagen in Paris? Gut für die An- und Abreise. Ansonsten kann der Kinderwagen aber im Hotel parkiert werden, sofern der Mini-Mensch im Tragetuch wohl ist. Denn mit den Metros und Stufen und den kleinen Trottoirs tut man sich niemandem einen Gefallen und schon gar nicht sich selbst.
Nicht zu vergessen: Paris’ Innenräume sind klein. Die öffentichen Toiletten in Restaurants erst recht. Meistens steht irgendwo ein Wickeltisch, aber der Ort ist manchmal ultraschmal und man kann sich kaum um die eigene Körperachse drehen. Wir sind daher sehr pragmatisch unterwegs und versorgen den Sohnemann, wo immer es eben nötig ist.
Für die (älteren) Kids bieten sich noch folgende Themen an. Wir haben einiges davon auf dem Radar gehabt, allerdings lief die Zeit so wahnsinnig schnell, dass wir uns das dann für ein nächstes Mal aufheben.
- Jardin du Luxembourg: Ein kleines Wasserbecken mit Minisegelbooten oder ein Retro-Karussel? Beides gibts hier.
- Der Parc Floral: Ein grosser Spielplatz im Freien zum Klettern, Rutschen und Schaukeln
- Unterhaltungspark: Disney? Klar. Aber wie wärs mit Asterix und Obelix?
- Jardin d’accimatation: Liegestühle für uns. Ein grosser Wasserplatz zum Herumtoben für die Minis. Nur bloss den Wein aus dem Supermarkt nicht vergessen.
Ein perfektes Wochenende geht zu Ende. Wie schön über keine feuchten Wände zu sprechen oder Handwerker, die mehr kaputt machen, als flicken. Die Mini-Auszeit tat uns so gut und wir kommen wieder. Jetzt, wo wir uns am Eiffelturm wieder einmal sattgesehen haben, können wir uns dann noch auf die restlichen ToDos stürzen ;-). À bientôt, Paris.