Wir beide waren schon mal in San Francisco, Andrea sogar schon mehrfach. Deshalb verzichteten wir bei unserem letzten Besuch darauf, die klassischen Touristen-Highlights abzuklappern. Was aber nicht fehlen darf: feines Essen! Einige Restaurants standen fest auf unserer Must See-Liste, andere haben wir neu entdeckt. Hier unsere Einkehrtipps für San Francisco. En Guete!
Big Mouth Burger | Willkommen in den USA!
Wenn man in den Vereinigten Staaten landet, gibt es nur eines: Ein ordentlicher Burger muss auf den Tisch! Und da kommt keine der grossen Ketten in Frage, sondern nur ein authentisches Dinner. Und Big Mouth Burger verspricht, das alles zu erfüllen. Das Lokal befindet sich in einer Mall, unweit vom Flughafen entfernt. Beim Eintreten fällt einem sofort die grosse Theke auf, hinter der die Köche fleissig am Grillieren sind. Darüber hängt die von Hand geschriebene Auswahl an Gerichten: verschiedene Burger, Steaks, Beilagen und Getränke.
Andrea wählt mit dem Hawaiian Burger die fruchtige Variante, nämlich mit Ananas drin. Ich bleibe beim Klassiker, dem Big Mouth Burger, aber zusätzlich noch mit Käse. Käse geht schliesslich immer! Dazu Pommes (ja, die ganz normalen) und Onion Rings.
Der Burger wird sozusagen in seinen Einzelteilen geliefert: Auf dem unteren Bun liegt das Fleisch, und daneben alle Zutaten wie Salat, Tomaten und Zwiebeln. So kann man selbst entscheiden, wie viel man wovon drin haben will. Das Ganze war richtig lecker und der perfekte Start für unseren kurzen San Francisco-Trip.
The Cheesecake Factory, eine amerikanische Institution
Das Restaurant The Cheesecake Factory kenne ich aus der bekannten Sitcom The Big Bang Theory, wo Penny in eben dieser Kette als Kellnerin arbeitet. Dabei habe ich mich immer gewundert, warum trotz des Namens alles Mögliche serviert wird, nur keine Cheesecakes. Erst Jahre später war ich dann mit Andrea endlich mal live in einem solchen Restaurant, damals etwas ausserhalb von New York. Und ja, es gibt dort Cheesecakes, sogar eine ganze Menge. Gleich wenn man das Lokal betritt steht man vor einer grossen Vitrine, wo die bekannten Kuchen in allen Geschmacksrichtungen und Grössen präsentiert sind. Und doch ist es kein Tearoom, sondern ein ausgewachsenes Restaurant mit einer grossen Speisekarte.
In San Francisco befindet sich die Cheesecake Factory gleich am Union Square, und zwar im obersten Stockwerk des Kaufhauses Macy’s. Eine Reservation ist dringend empfohlen, sonst wartet man Ewigkeiten. Man wird im Erdgeschoss empfangen, und darf dann mit einem separaten Lift ganz nach oben fahren. Sobald der Tisch bereit ist, erhält man ein SMS. Obwohl wir dieses prompt erhielten (wir haben schliesslich reserviert), muss man oben noch einmal warten. Worauf genau war uns ein Rätsel, weil recht viele Tische frei waren.
Wir haben uns zweimal Teigwaren bestellt, einmal Alfredo und einmal Carbonara. Beides im Wissen, dass diese nichts mit dem Original aus Italien gemein haben. Und trotzdem waren beide Gerichte einmal mehr sehr lecker und grosszügig. Und zum Dessert gab es natürlich ein Cheesecake. An dieser Stelle hier ein Pro-Tipp: Widersteht dem Drang, irgendetwas Spezielles zu bestellen. Greift stattdessen zum ganz normalen „Classic Cheesecake“. Dieses ist und bleibt ungeschlagen.
Boudin, Place to be am Fishermans Wharf
Der bekannteste Touristen-Hotspot in San Francisco ist sicher Fisherman Wharf und das Pier 39. Hier herrscht wahrlich kein Mangel an Verpflegungsmöglichkeiten. Eine davon möchten wir euch aber ganz besonders ans Herz legen: Die Boudin Bakery. Wie der Name schon sagt, ist es eigentlich eine Bäckerei, vor allem bekannt für ihr Sauerteigbrot. Das wird immer noch in einer Schaubäckerei hier vor Ort hergestellt und mit vielen anderen Gebäcken verkauft.
Das wirkliche kulinarische Highlight ist aber die Suppe in ebendiesem Sauerteigbrot. Es stehen verschiedene Suppen zur Auswahl; wir haben Tomaten sowie Krebs genommen. Obwohl viele Kundschaft vor Ort ist, muss man nicht lange warten. Sowohl die Suppe als auch das Brot waren super und auch sehr sättigend. Wenn man das ganze Brot aufgegessen hat, wird für die nächsten Stunden kein Hunger mehr aufkommen.
Pro-Tipp: Am Flughafen hat es auch eine Filiale von Boudin, welche die Suppen in der genau gleichen Qualität serviert. Wer also vor dem Abflug noch etwas Hunger und genug Zeit hat, soll unbedingt einen Blick in die Boarding Area A werfen.
Hana Japan Steak and Seafood in Berkeley: Tempanjaki-Spektakel vom Feinsten
Wir waren mit Freunden unterwegs und wurden zum Nachtessen nach Berkeley eingeladen. Das liegt gerade vis-a-vis von SF Downtown und ist mit dem Auto in unter einer Stunde erreichbar. Dort besuchten wir das Restaurant Hana Japan Steak and Seafood, welches sich auf die Show-Gastronomie am Teppanyaki spezialisiert hat. Und das läuft so: Man sitzt zu acht an einem Tisch, in dessen Mitte sich eine grosse Kochplatte befindet und auf der anderen Seite der Koch steht. Man kann aus verschiedenem Fleisch und Fisch sowie einigen Beilagen auswählen. Diese werden dann vom Koch live vor einem auf der Herdplatte zubereitet. Der Koch gibt sich dabei alle Mühe, dies möglichst unterhaltsam zu tun. Und das macht er super! Der Salzstreuer fliegt durch die Luft, die Speisen werden in Windeseile zerschnitten und beim Flambieren steht das halbe Restaurant in Flammen. Cool, da geht was!
Und das beste: das Essen schmeckt hervorragend! Es ist also nicht nur Show, sondern es kommt auch etwas Gutes dabei heraus. Das Fleisch war perfekt gewürzt, das Gemüse auf den Punkt gegart und der gebratene Reis der Hammer.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Das Restaurant ist etwas in die Jahre gekommen und eine kleine Auffrischung wäre angebracht. Trotzdem: wer in SF mobil ist und mal etwas anderes sehen will, dem sei ein Ausflug nach Berkeley sehr ans Herz gelegt.
Local Diner: Frühstück im Theater District
Die USA sind bekannt für grosszügige, kalorienreiche Frühstücks. Das wollten wir uns natürlich auch gönnen. Leider scheint der Theater District, in welchem unser Hotel lag, etwas kulinarisches Brachland zu sein. Die überschaubare Auswahl führte uns dann ins Local Diner, einem kleinen, auf das Frühstück spezialisiertes Restaurant. Das Ambiente darf als „nüchtern“ bezeichnet werden. Und die paar Gäste strömten auch nicht gerade pure Lebensfreude aus. Aber der Besitzer begrüsste uns freundlich und wir fanden auf der Karte schnell etwas. Andrea bestellte die Egg Florentine mit Spinat, ich die belgischen Waffeln mit Früchten. Beides schmeckte sehr gut und die Portionen waren sogar so bemessen, dass man später am Tag wiedermal mit etwas Appetit rechnen darf.
Das Local Diner ist sicher kein Ort, für den es sich hinzufahren lohnt. Wer aber in der Gegend übernachtet, macht dort sicher nichts falsch.
Bonus-Tipp: Bagels mit Cream Cheese im Starbucks
Starbucks kann man nur schwer als Tipp bezeichnen. Denn die Kette hat inzwischen die ganze Welt erobert und ist in praktisch jeder Stadt präsent. Im Gegensatz zur Schweiz bewegen sich die Preise hier in San Francisco aber in erträglichen Rahmen. Was wir lieben, sind die Bagels mit Cream Cheese. Das Gebäck wird beim Kauf noch erwärmt und schmeckt so wie frisch aus dem Ofen. Damit gönnen wir uns im Ausland gerne ein Frühstück im Bett. Die Frage ist jeweils nur, wer das warme Hotelzimmer verlässt, um den nächsten Starbucks aufzusuchen.