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Reisetagebuch Tag 21: Cartagena

Reisetagebuch Tag 21: Cartagena

Reisetagebuch Südamerika

Das Moskitonetz hat geholfen! Jedenfalls konnten wir diese Nacht beide recht ungestört schlafen, auch wenn die Temperatur immer noch am oberen Limit war. Um 07:00 Uhr standen wir an der Reception für den Checkout. Dieser war etwas mühsamer als gedacht, standen auf unserer Abrechnung doch Sachen drauf, die wir definitiv nie bestellt haben. Auch der Transfer vom und zum Flughafen war aufgeführt, obwohl wir den schon Vorfeld bezahlt hatten. Und solche Sachen in einer Fremdsprache zu diskutieren und wieder 100 Fliegen um den Kopf zu haben, ist sehr nervig.

Die Fahrt an den Flughafen von Neiva ging schnell und ereignislos. Ausser das Andrea neben mir immer wie bleicher wurde. Spätestens als wir aus dem Auto ausstiegen und sie bei gefühlten 35° nach meinem Pullover fragte wussten ich, dass etwas nicht gut war. Nach dem schnellen Check-In sassen wir fast zwei Stunden in der Abflughalle, weil unser Hotel die Zeitreserve etwas gar grosszügig gerechnet hat. Während dieser Zeit sass Andrea fröstelnd und blass neben mir. Dabei kommt natürlich unweigerlich die Angst wegen dem Corona-Virus auf. Uns machte aber weniger sorgen, dass sie das Virus tatsächlich hat (das ist hier seeeehr unwahrscheinlich) als vielmehr, dass man in einer Kontrolle am Flughafen hängen bleibt und vorsorglich in Quarantäne verschoben wird. Den bei unserer Einreise nach Kolumbien wurde in Bogota jedem Reisender die Körpertemperatur gemessen. Und wir haben überhaupt kein Interesse hier in Kolumbien irgendwo in Quarantäne festzusitzen.

Zum Glück hat Neiva aber nur einen einfachen Provinzflughafen, und zudem werden Inlandflüge gar nicht auf Risikopatienten überprüft. Und so kamen wir problemlos via Bogota an die Nordküste, nach Cartagena. Nach unseren negativen Taxi-Erfahrungen in Bogota haben wir es hier mit Uber versucht. Dazu muss man wissen das Uber in Kolumbien nur einen semi-legalen Status hat und deren Fahrer auch schon mal, von den regulären Taxifahrer verprügelt werden. Das war dann wohl auch der Grund warum unser Uber etwas abseits des Ankunftsbereich anhielt. Zudem musste ich vorne einsteigen, damit der Eindruck entsteht es handelt sich um eine normale Fahrgemeinschaft.

Wir haben ein wunderschönes Hotel mitten in der Altstadt von Cartagena, mit einem grossen Zimmer und einer riesigen Dusche. Andrea sprang sofort von der Reise erschöpft ins Bett und schlief dort ein. Und so machte ich mich später alleine auf die Altstadt zu erkunden und etwas zu essen. Die Altstadt besteht aus vielen engen Gassen, welche sich Fussgänger, Taxis und Kutschen teilen. Es herrscht eine angenehme und friedliche Stimmung, überall sind noch die kleinen Läden offen und die Restaurants werben um Gäste. Mir stand der Sinn nach Meerfrüchte und ich kehrte ins Restaurant Porton de San Sebastián ein. Man merkt dass Cartagena eine sehr touristische Stadt ist, denn die Bedienung konnte sogar ein paar Brocken Englisch. Als Appetitanreger wurde ein mit Käse überbackenes Brot mit einer leckeren Tartar-Sauce gereicht. Zum Hauptgang gab es Langusten an einer Knoblauchsauce, dazu Kartoffelstock und Gemüse. Alles war hervorragend, obwohl ich mir ab jetzt schwöre nie mehr Knoblauch zu essen. Mein Körper kann Knoblauch einfach nicht sauber verarbeiten und ich stinke die nächsten 12 Stunden grässlich aus jeder Pore meines Körpers. Das macht weder meinem Umfeld noch mir Spass.

Zum Dessert gab es einen lauwarmen Kokoskuchen, womit ich mehr als gesättigt war. Zur Verdauung lief ich noch etwas durch die Altstadt und genoss die Stimmung. Etwas nervig sind die fliegenden Händler, welche einem fortlaufend Zigaretten und kleine Souvenirs andrehen wollen. Nach einem bestimmten „No, gracias“ ist aber meist Ruhe. Zurück im Zimmer geht es Andrea schon etwas besser. Hoffen wir dass sie diese Nacht gut schlafen kann und morgen wieder fit ist.

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