Der Tag startet mit einer grossen Erkenntnis: Wenn es über dem Bett ein Moskito-Netz hat, soll man es auch brauchen. Wir haben das nicht gemacht und deshalb zum einen schlecht geschlafen und zum anderen mit vielen kleinen roten Punkten aufgewacht. Nächste Nacht machen wir es besser…
Es ging schon um 08:00 Uhr zum Frühstück weil eine Stunde später ein Ausflug in die Wüste auf dem Plan stand. Also rasch etwas essen und unsere Mobiltelefone aufladen, den richtige Steckdosen gibt es nur in den zwei Restaurants und an der Rezeption.
Wir fuhren Punkt 09:00 Uhr mit unserem Guide und dem gleichen Auto wie gestern Abend los. Nur das er das Auto deutlich besser im Griff hatte als der letzte Fahrer und in recht flottem Tempo über die holprigen Strassen flitzte. Unser erster Halt war in der grauen Wüste. Der wenige Niederschlag der hier fällt hat kleine Schluchten mit spektakulärem Aussehen geformt. Diese zu beschreiben fällte mit schwer, also schaut am besten selbst:
Der Guide hat sich viel Mühe genommen, uns viel erklärt und gezeigt. Zum Beispiel das hier einige Kakteen kleine rote Früchte haben, die man problemlos essen kann und sehr süss schmecken. Mittendrin hat es auch ein Schwimmbad, welches mit natürlichem Grundwasser gespiessen wird. Ein komisches Bild mitten in der Wüste. Natürlich hat der Guide nur spanisch gesprochen, was zu unserem erstaunen aber recht gut ging. Wohl so die Hälfte haben wir verstanden, wenn auch nur aus dem Kontext. Immerhin.
Danach steigen wir wieder ins Auto und fahren in die rote Wüste. Wegen der Mineralien im Boden dominiert hier die namensgebenden Farbe. Die Formationen sehen auch hier beeindruckend aus. Aber es scheint uns, als wäre die Temperatur gerade nochmal ein paar Grad höher und wir waren froh, nach dem Tour wieder den Fahrtwind im offenen Auto zu spüren.
Zurück im Hotel stellten wir erfreut fest, dass die reichen Schnösel von gestern zum grossen Teil abgereist sind. Und so genossen wir einen entspannten Nachmittag am und im Pool. Bis uns die kleinen Fliegen fast in den Wahnsinn trieben. Die ganze Zeit schwirrten sie uns um den Kopf, was fast nicht zum Aushalten ist. Deshalb brachen wir hier im späteren Nachmittag unser Lager am Pool ab und gingen zurück in unsere Hütte. Hier gab es einen leichten Luftzug, was die Temperaturen angenehmer erscheinen lässt und die Fliegen etwas fern hält. Aber leider nur etwas.
Und etwas will ich euch nicht verheimlichen: heute durfte ich meinen vierzigsten Jahrestag feiern! Ich wurde mit dem wunderbaren Hotel und den tollen Ausflügen reich beschenkt und hätte mir weder einen schöneren Ort noch eine bessere Begleitung für diesen runden Geburtstag wünschen können. Ich danke vor allem Andrea für die ganze Organisation hinter meinem Rücken. Zum Abschluss hat sie uns ein romantisches Nachtessen im Hotelrestaurant gebucht. Und das Personal hat sich wirklich Mühe gegeben und den Tisch wunderbar mit vielen Blumen und Kerzen dekoriert. Andrea hatte einen Lachs, ich ein Stück Fleisch, beides mit sehr feinen Teigwaren serviert. Das Restaurant war praktisch leer (keine Ahnung wann und wo die anderen Gäste hier essen…) und der Kellner deshalb fast nur für uns zuständig. Was aber auch bedeutet hat, dass er immer etwa 10 Meter hinter uns stand und wartet, das es etwas zu tun gibt.
Zum Nachtisch wurde ein schön dekoriertes Teller mit zwei kleinen Schälchen gereicht. Ich machte noch den Witz dass es aussieht wie Käseschnitte. Was dann etwas weniger lustig war, weil es tatsächlich warmer Käse mit Karamellsauce war. Eine sehr interessante Kombination; nicht schlecht, aber auch nicht meine neue Lieblingsnachspeise.