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Reise-Tipp Kolumbien: Das vielleicht vielfältigste Land in Südamerika

Reise-Tipp Kolumbien: Das vielleicht vielfältigste Land in Südamerika

Kolumbien

Ich will ehrlich sein mit euch: Von der Reise nach Kolumbien hatte ich etwas Respekt. Man hörte so einige komische Geschichten über Kolumbien. In Kolumbien sei die Kriminalität hoch, es gebe teilweise Ausgangssperren in den grossen Städten und als Tourist kann man schon mal komplett ausgeraubt werden. Und an ein Mietauto sei schon gar nicht zu denken, weil die Einheimischen würden wie die Wilden fahren. Mir bleiben dann solche Gedanken stärker hängen, als all die schönen Bilder, die man im Internet sieht. 

Aber wisst ihr was? Alle diese Sorgen waren komplett unberechtigt! Deshalb ist es mir ein Anliegen euch in diesem Blogpost von unseren super Erfahrungen in diesem wunderschönen Land zu erzählen.

Auf unserer grossen Südamerika-Reise sind wir von Trinidad und Tabago via Curacao nach Bogota, der Hauptstadt von Kolumbien geflogen. Das Land ist wirklich gross. Deshalb haben wir einige wichtige Orte ausgesucht, die wir dann per Inlandflug besucht haben. Dort sind wir jeweils einige Tage geblieben und haben die Umgebung besucht. Also los: 

Hallo in Kolumbien: Bogota

Der Einstieg in Kolumbien war tatsächlich etwas haarig. Wohl wissend, dass einem die Taxifahrer am Flughafen immer übers Ohr hauen hat Andrea vorher unserem Hotel angerufen und sich nach den ungefähren Kosten für die Taxifahrt erkundigt. Dies haben wir unserem Fahrer auch klar kommuniziert. Was ihn natürlich nicht davon angehalten hat, bei der Ankunft einen deutlich höheren Preis zu fordern. Unsere Basiskenntnisse in Spanisch haben definitiv nicht gereicht, um mit ihm sachlich diskutieren zu können. Und nein, Uber gibt es offiziell nicht. Der Fahrer riskiert, von seinen Taxi-Erzfeinden auf offener Strasse verprügelt zu werden.

Aber immerhin hat der Taxi-Fahrer uns unbeschadet zu unserem Hotel Feria Imperial Embajada gebracht. Das angebotene Zimmer war sehr klein, aber sauber und ruhig. Mehr bracht man nicht. Und so konnten wir am nächsten Tag gut ausgeruht die Stadt erkunden gehen. Gleich vor dem Hotel hat es eine Station für den Bus, welcher uns in zehn Minuten ins Zentrum bringt. Um eine Übersicht zu erhalten haben wir uns einer Free Walking Tour angeschlossen. Das sind von Einheimischen geführte Stadtrundgänge, die an sich kostenlos sind und am Schluss über ein Trinkgeld vergütet werden. Dabei haben wir nicht nur die wichtigsten Orte wie das historische Zentrum oder das aus Narcos bekannte Justizgebäude gesehen, sondern auch viel über die Stadt und das Land erfahren. So konnten wir einheimische Früchte probieren und am Schluss in einem gemütlichen Restaurant authentisch zubereiteter Kaffee degustieren. 

Gasse in Bogota mit Blick auf die Berge

In diesem Café blieben wir dann auch noch etwas sitzen und konnten die ersten Eindrücke verdauen. Die Altstadt, wo sich unser Restaurant befindet, ist wirklich sehr schön, bietet gemütliche Restaurant und zahlreiche kleine Läden. Darum wächst das moderne Zentrum mit den international harmonisierten Einkaufsstrassen und hohen, anonymen Häuser. Etwas weiter draussen entstehen grosse Kongresszentren und Universitäten. Ich glaube, das ist typisch für eine Stadt, die sich nach eine langen, nicht immer einfachen Geschichte neu erfinden und der Zukunft öffnen will.

Nach diesen tiefschürfenden Gedanken sind unsere Beine wieder fit und wir begeben uns auf den Hausberg von Bogota, dem Monserrate. Mit der Drahtseilbahn geht es nach oben, wo man mit einer grossartigen Aussicht über die ganze Stadt belohnt wird. Hier erkennt man, dass Bogota von Bergen umgeben ist. Tatsächlich befinden wir uns hier in den Anden, und die Stadt liegt auf über 2600 m.ü.M. 

Zurück in der Stadt setzt langsam die Dämmerung ein und alles wird deutlich belebter. Die Leute kommen raus und überall hört man Musik. Zum Nachtessen haben wir einen kleinen Italiener gewählt, welcher im Internet seine sensationelle 4.8-Bewertung erhalten hat. Das Lokal Pizza Candelarial ist mit etwa zehn Tischen wirklich übersichtlich und sowohl der Caprese-Salat als auch die Pizza hervorragend. Ein besonderes Lob hat der Wirt für seine Freundlichkeit verdient: Er hat mit viel Rücksicht auf unsere bescheidenen Spanischkenntnisse reagiert, langsam gesprochen und alles in Ruhe erklärt. Und das nicht auf eine herablassende Art, sondern sehr nett und zuvorkommend. 

Die einzigartige Wüste in Kolumbien: Tatacoa

Die Wüste

Nach der Grossstadt ging es raus in die Natur, genauer in die Wüste. In die Tatacoa-Wüste, ca. eine Flugstunde von Bogota entfernt und dann nochmal eine Stunde mit dem Offroad-Auto. Tatacoa ist keine Sandwüste wie die Sahara, sondern mehr eine trockene Steppe, die sich bis an den Horizont erstreckt. Wegen der geografischen Lage fällt hier sehr wenig Wasser. Zahlreiche Buschpflanzen und natürlich verschiedene Arten von Kakteen haben sich aber angepasst und wachsen hier überall.

Das Einzigartige an der Tatacoa-Wüste sind aber die spektakulären Felsformationen, die vom Wind über die Jahrtausende geformt wurde. Je nach Farbe des Grundgesteins erscheinen diese Säulen in tiefem Rot oder mattem Grau. Spektakulär sind beide, aber seht selbst:

Noch mehr Steinformationen in der roten Wüste
Andrea vor Felsformationen in der grauen Wüste

Der Blick zu den Sternen: Das Observatorium Tatacoa

Wenn wir auf Reisen sind, freue ich mich immer drauf, an Orten weit weg von der Zivilisation in der Nacht den Sternenhimmel zu beobachten. Etwas was bei uns wegen der zunehmenden Lichtverschmutzung immer schwieriger wird. Deshalb hat mich Andrea mit einem Ausflug in ein Observatorium mitten in der Wüste überrascht! Dort angekommen erwarten einem verschiedene Teleskope, die gen Himmel gerichtet sind. So konnten wir den Mond (sehr eindrücklich!), die Venus und zweierlei Sterne (weniger eindrücklich) anschauen.

Danach legten wir uns auf den mit angenehmem Kunstrasen ausgelegten Boden und richteten unseren Blick zu den Sternen. Mit einem Laserpointer ausgerüstet erklärte uns eine sachverständige Person die verschiedenen Sternbilder, was aber wegen aufziehender Wolken und dem hellen Mond nicht ganz einfach war. Wir haben es trotzdem genossen!

Besondere Übernachtung in Tatacoa: Bethel Glamouröses Camping / Glamping

Während unseres Aufenthaltes in der Tatacoa-Wüste durfte ich meinen vierzigsten Geburtstag feiern. Grund genug für Andrea, uns eine wirklich spezielle Unterkunft zu buchen. Das Bethel Re-silience liegt mitten in der Wüste und hat sich dem glamourösen Camping (kurz “Glamping”) verschrieben. So besteht das “Hotel” aus verschiedenen freistehenden, übers ganze Gelände verteile Hütten. Unsere Hütte hatte ein grosses Himmelbett, eine Dusche unter freiem Himmel sowie eine eigene Terrasse mit Blick über die Wüste. Der Empfangsbereich mit der Reception ist auch ein grosser, rundum offener Holzverschlag, in welchem der Wind etwas Abkühlung bringt. Die goldenen Sofas sind maximal kitschig, bringen aber einen coolen Kontrast zur umliegenden Natur. 

Das Hotel kann mit drei Pools und zwei Restaurants aufwarten. An meinem Geburtstag hatten wir ein Candle-Light-Dinner, welches romantischer nicht sein konnte: Das Restaurant hatten wir praktisch für uns alleine und der Tisch war mit zahlreichen Kerzen und Blumen festlich dekoriert. Das Essen war sehr gut und wir hatten einen wunderschönen Abend. Für meinen runden Geburtstag hätte ich mir keinen schöneren Ort wünschen können. Danke, Andrea!

Goldenes Sofa
Blick auf unsere Glamping-Hütte
Zwei Pferde in der Steppe

Städte-Tipp Cartagena, die wunderschöne Stadt am Meer

Die Altstadt Cartagena

Von der Wüste geht es weiter direkt ans Meer. Und zwar ganz in den Norden in die Hafenstadt Cartagena. Im Gegensatz zu Tatacoa ist dies hier eine richtige Touristen-Hochburg, die uns aber sehr gut gefallen hat. Wir hatten das Glück ein wunderschönes Hotel mitten in der Altstadt zu haben (dazu unten gleich mehr). Dieser historische Kern ist das pulsierende Zentrum von Cartagena. In engen Gassen findet man zahllose gute Restaurant, Gelaterias, kleine Caffees und ganz viele Läden. Dazwischen immer wiedermal ein Park als grüne Oase oder grosse Plätze vor imposanten Gebäuden. Wir haben es geliebt, hier einfach durchzuschlendern und die gute Stimmung auf uns wirken zu lassen. 

Der Stadtteil Getsemani ist ebendfalls ein Besuch wert. Im Viertel der kleinen Leute und Handwerker geht es ruhiger zu und her. Hier gefallen die farbigen Häuser mit bunten Wandmalereien und die mit Wimpel behängten Gassen. 

Wie es sich für eine Hafenstadt gehört ist das Zentrum von einer hohen Schutzmauer umgeben. Diese kann man betreten und hat dann eine schöne Aussicht auf die Stadt und natürlich das Meer. 

Schmale Gasse mit vielen Pflanzen und runden Blumenkugeln im Himmel
Kubanische Musikgruppe spielt auf einer kleinen Bühne

Übernachtungstipp Cartagena: Bastión Luxury Hotel – Ein Juwel mitten in der Stadt.

Auch in Cartagena hatte Andrea eine gute Wahl beim Hotel getroffen. Das Bastión Luxury Hotel liegt wirklich mitten in der Altstadt, zentraler geht es gar nicht. Die Gasse davor ist so eng, so dass zwei Autos nicht kreuzen können. Auf den ersten Blick fällt einem gar nicht auf, das hier ein Hotel ist. Erst beim zweiten Mal hinschauen sieht man ein hohes, massives Holztor, hinter dem man freundlich empfangen wird. Nach dem Eintreten erwartete einem ein luftiger Innenhof und wir staunen über die Grosszügigkeit und die Ruhe. 

Unser Zimmer ist leider praktisch fensterlos, dafür riesig! Zwei Kingsize-Betten und ein grosses Bad mit einer wunderschönen Dusche erwarten uns. Auch die Klimaanlage funktioniert tadellos.

Auf dem Dach erwartet einem ein kleiner Pool mit zahlreichen Liegemöglichkeiten. Der Blick über die Stadt ist überwältigend, und ein steter Luftzug macht die Temperaturen erträglich. Diesen Ort haben wir sofort ins Herz geschlossen und die meisten Abende bis zum Sonnenuntergang hier ausklingen lassen. 

Ein weiteres Highlight war das Frühstück! Das Buffet bietet alles, was das Herz begehrt. Die warmen Speisen kann man aber einer kleinen Karte bestellen und werden frisch zubereitet. Zum knusprigen, noch leicht warmen Brot stehen verschiedenen Konfitüren aus lokalen Früchten bereit. Ich musste aufpassen, dass Andrea nicht gleich in der Guava-Konfitüre badete.

Rooftop-Pool, gesäumt mit Blumen und Palmen
Sonnenuntergang über der Stadt Cartagena

Ausflugstipp nähe Cartagena: Salinas de Galerazamba – Der rote Salzsee

Im Internet sahen wir Bilder von einem roten See, ganz in der Nähe von Cartagena. Wir buchten uns ein Mietauto und waren in einer knappen Stunde beim Salinas de Galerazamba angekommen. Google Maps führte uns über holprige Landwege sozusagen via Hintereingang zum See. Nach dem Bezahlen eines kleinen Eintrittgeldes fuhren wir zuerst an einem normalen, weissen Salzsee. Durchaus auch interessant anzusehen, aber nicht der Grund, warum wir hier waren. Etwas entfernt sahen wir einen kleinen Touristenbus. Das musste es sein! Und tatsächlich erwartete uns dort ein grosser See mit rot-pinkem Wasser. Wow! Mit den Flipflops konnten wir sogar ins knapp knietiefe und lauwarme Wasser steigen. Barfuss wäre keine gute Idee gewesen, denn der Boden besteht aus scharfen Salzkristallen.

Ausflugstipp nähe Cartagena: Islas del Rosario

Die vor Cartagena gelegene Inselgruppe mit dem schönen Namen Islas del Rosario verspricht perfektes Karibik-Feeling: Kristallklares Wasser und von Palmen gesäumte Strände. Da sagen wir nicht Nein und haben uns über GetYourGuide eine Tagestour gebucht. Unsere übersichtliche Gruppe von etwa acht Personen findet sich beim Hafen ein, wo wir ein flottes Motorboot besteigen. Zwei Amerikaner schimpfen vor sich hin, denn auf ihrem Smartphone begutachteten sie, dass die Börse verrückt spielte. Das wäre der Zeitpunkt gewesen, um Kryptowährungen zu kaufen.

Die Fahrt zu den Inseln dauert etwa 45 Minuten und war dank des flachen Wassers sehr angenehm. Dort angekommen fuhren wir an der (ehemaligen) Villa von Pablo Escobar und der (aktuellen) Ferienwohnung von Shakira vorbei. Kurz darauf gingen wir vor Anker und ergriffen das ausgehändigte Schnorchelzeug. Wir gehen schnorcheln! Und das war wirklich der Hammer. Das Wasser ist effektiv glasklar und wir konnten in den Korallen ganze Schwärme bunter Fische beobachten. Wir waren fast eine Stunde im Wasser und konnten es richtig geniessen. Für mich klar das Highlight dieses Ausfluges. 

Anschliessend fuhren wir mit dem Boot weiter und machten Halt bei einem grossen Hotel-Resort. Hier gab es etwas Kleines zu essen und wir konnten den Pool, die Liegestühle und die sanitären Anlagen benutzen. Hier sah alles etwas heruntergekommen aus und man hatte den Eindruck, diese Tours sind das einzige, was diese Anlage noch am Leben hält.

Nach diesem eher ruhigen (weil fast verlassenen) Ort geht es weiter auf die Partyinsel Cholon. Dort gibt es einen Strand, wo kleine gedeckte Häuschen direkt im Wasser stehen und man an einem Tisch mit den Füssen im Wasser allerlei Getränke konsumieren kann. Aus allen Himmelsrichtungen fahren die Boote dorthin, gehen vor Anker und spielen laute Musik ab. Andrea und ich fühlten uns dort etwas verloren und hätten eine gemütliche Hängematte bevorzugt.

Der letzte Stop war am Playa Blanca, ein wunderschöner, langer Strand. Wobei man vom weissen Sand gar nicht so viel sieht, weil jede freie Fläche mit Liegestühlen überstellt ist. Ja, hier hat man sich voll auf den Massentourismus eingeschossen. Dazu passen auch die teilweise penetranten fliegenden Händler, die einem von Süssigkeiten über Massagen alles Mögliche anzudrehen versuchen. Es war nahezu die letzte Masse an Menschen, die wir hier gesichtet haben. 

Hinter den Liegestühlen folgt eine durchgehende Reihe an Bars und Restaurant. Hier war für uns ein gemütlicher Tisch reserviert, wo ein hervorragender Fisch mit Kokosreis zum Mittagessen aufgetragen wurde. Danach konnten wir uns in den eben erwähnten Liegestühlen unter grossen Holz-Sonnenschirmen niederlassen. Mit dem Blick aufs Meer lässt sich der ganze Trubel etwas ausblenden.

Gegen 15:00 Uhr siegen wir wieder in unser Boot ein für die Fahrt zurück nach Cartagena. Das am morgen ruhige Meer ist inzwischen deutlich rauer geworden. Die hohen Wellen hielten den Captain aber nicht davon ab mit Vollgas zu fahren. Es war eine richtige Achterbahnfahrt, die wir alle zum Glück aber unbeschadet und mit vollständigem Mageninhalt überstanden.

Städte-Tipp: Medellín

Grünes Quartier mitten in der Stadt: “Zona Rosa” in El Poblado

Nach der Küste ist der nächste Halt die zweitgrössten Stadt von Kolumbien und vielen aus dem TV bekannt: Medellín. Wenn man vom Flughafen in eine neue Stadt fährt, ist das immer eine Überraschung: Was erwartet einem? Hochhäuser? Industrie? Drogenkriminalität? Eine historische Altstadt? Nichts dergleichen; in Medellín wurden wir von viel Natur empfangen. Unbewusst haben wir ein Hotel in einem ausgesprochen schönen Quartier im Stadtteil El Poblado gebucht. Die Strassen sind gesäumt von Bäumen, Palmen und blühenden Sträuchern. Dazwischen liegen gemütliche hippe Restaurants und kleine Boutiquen. Alles ist hier total gemütlich und entspannt. So kommt man gerne in einer Grossstadt an!

Abendstimmung auf einem belebten Platz

Celestino Boutique Hotel: Gemütliches Hotel mit einer Schattenseite

Und mitten in dieser Idylle liegt das Celestino Boutique Hotel. Im Parterre läuft man zuerst durch ein gemütliches Caffée, wo junge Leute an ihrem MacBook arbeiten und ein Cappuccino geniessen. An der Reception hinter der Bar werden wir freundlich empfangen und durften unseren Zimmerschlüssel entgegennehmen. Das Zimmer ist mit vielen Pflanzen und Stilelementen aus Holz sehr einladend eingerichtet. Wir fühlten uns gleich wie zu Hause. Inzwischen gibt es auf dem Dach sogar einen Whirlpool!

Dass das Hotel auch eine Schattenseite hat, merkten wir am Abend im Bett. Gleich gegenüber ist eine Disco, wo an diesem Abend eine grosse Party steigt. Es fühlte sich an, als ob unser Bett mitten auf der Tanzfläche steht. Die Musik drang jedenfalls ungefiltert in unsere Ohren und hörte erst um 04:00 Uhr morgens auf. Es war keine entspannte Nacht. Immerhin war am zweiten Tag dann Ruhe. Abgesehen davon können wir dieses Hotel absolut empfehlen!

Hotelzimmer mit Bett und einem Bild an der Wand

Downtown Medellín

Von unserem grünen Quertier sind es 20 Minuten zu Fuss zur Metro-Station, wo es mit dem Zug schnell ins Zentrum geht. Hier herrscht typisches Grossstadt-Flair mit vielen Leuten, die eilig durch die Strassen huschen. Besonders gefallen hat uns die Junin Passage, eine typische Einkaufsstrasse mit vielen schönen Läden und Restaurants. Nach fast vier Wochen im Ausland konnten wir nicht wiederstehen, ins Café “Astor” einzutreten, welches mit “Tradicion Suiza” wirbt. Tatsächlich fühlt man sich wie in einem Café in Bern, mit vielen süssen Köstlichkeiten. Wir hätten sogar Rösti gekriegt! Mangels grossem Hunger blieb es dann aber bei einem feinen Milkshake.

Auch schön ist die Catedral Metropolitana, eine grosse Kirche aus roten Backsteinen. Schon von aussen ist sie imposant anzusehen, aber von innen noch beeindruckender.

Zwei Bronzeskulpturen auf einem Platz
Blick aus der Kirche durch zwei grosse Tore

Ausflugs-Tipp von Medellín: Der einsame Fels von Guatapé

Guatapé eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. In Medellín mieten wir ein Auto und nur schon die Fahrt ist ein Erlebnis. Der Weg führt uns durch wunderschöne Landschaften, über Hügel und vorbei an Feldern und Tieren. Und das nur wenige Autominuten ausserhalb der Grossstadt. 

Die Fahrt dauerte fast zwei Stunden bis wir unser Ziel erreichten: El Peñón de Guatapé, ein komplett frei stehender Felsen. Gleich am Fuss befindet sich ein Parkplatz und zahlreiche Geschäfte mit billigem Souvenir. Zum Glück sind wir früh angereist und noch vor der grossen Touristenmasse da. Nach dem Bezahlen eines kleinen Entgeltes dürfen wir die beeindruckende Treppenkonstruktion besteigen, die uns auf die Spitze bringt. Ganze 750 Stufen müssen wir erklimmen und regelmässig anhalten, um Luft zu holen. Oben angekommen geht es dank des Aussichtsturms nochmals ein paar Meter höher, wo wir das Panorama geniessen konnten.

Zurück im Tal ist auch das nahe Guatapé ein Besuch wert. Es erwartet einem ein kleiner Ort mit engen Gassen, farbigen Häusern und einem schönen Platz vor der Dorfkirche. In einem Restaurant genehmigen wir uns hier ein spätes Frühstück.

Plötzliche Heimreise: Und dann kam Corona…

In Guatapé beim Frühstück erfuhren wir, dass unsere Galapagos-Tour abgesagt wurde und Ecuador die Grenzen schliesst. Jetzt realisierten wir, dass Corona definitiv auch Süd-Amerika erreicht hat. Unsere Weiterreise und die gebuchte Heimreise einen Monat später, war ab diesem Zeitpunkt also nicht mehr möglich. Zuerst war für uns Abreisen kein Thema, schliesslich hatten wir noch fast fünf Wochen vor uns und noch so viel geplant. Als am Tag darauf der Bundesrat an der Pressekonferenz unmissverständlich alle Bürger im Ausland aufrief, sofort nach Hause zu kommen, war die Sache klar. Notfallmässig, die Schweizer Botschaft in Kolumbien anzurufen, und das an einem Sonntag, bringt nichts. Innerhalb kürzester Zeit buchten wir einen Flug nach Bogota und von dort zurück nach Europa, stornierten unser Hotel und packten unsere Koffer. Wir hatten Glück. Preise zwischen CHF 700 und CHF 20’000.- wurden angezeigt und Flug für Flug war sofort ausgebucht. Trotzdem hatten wir einen noch OK-Preis ergattert, auch wenn mit Endziel Paris, anstatt Zürich. Eines versprechen wir hier: Wir werden wieder nach Kolumbien kommen!
Wir wollen noch die Seilbahn in Medellín sehen. Und die Kaffeeplantagen. Und die Salzkirche! Wir kommen wieder.

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